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Airbus Group – Allen Krisenanzeichen zum Trotz gibt es für den europäischen Flugzeugbauer noch immer ein Kursziel für dreistellige Notierungen und damit ein Kurspotenzial von über 60 %

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Die Luftfahrt zählt zu den am meisten von der Covid-19-Pandemie beeinflussten Branchen. Das gilt für alle Airlines rund um den Globus und die großen Flugzeugbauer Boeing und Airbus sowie die Triebwerklieferanten wie MTU Aero Engines und die Betreiber von Flughäfen. Was die Pandemie mit dem globalen Luftverkehr mittel- bis langfristig macht, lässt sich noch immer nicht klar beurteilen.

Es gibt Experten, die spätestens im Jahr 2021 die Rückkehr zur Normalität erwarten, obwohl Konzernleiter wie Carsten Spohr von der Lufthansa schon seit Wochen nur davon ausgehen im kommenden Jahr wieder Kapazitäten von rund 70 % des Vorkrisenniveaus zu erreichen. Fakt ist, dass der Luftverkehr dramatisch eingebrochen ist – und das nur die Friday-for-Future-Bewegung freuen dürfte. Spannend dürfte jetzt sein, zu beobachten, wie stark die Fluggastzahlen in der Urlaubssaison wieder ansteigen. Fraport hatte für den Mai ganz 272.826 Passagiere gemeldet – es war ein Einbruch von 95,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Branche durchläuft schwierige Zeiten. Das kann man konstatieren. Aber wie immer an der Börse gilt, dass ja Zukunft gehandelt wird. Und da bleibt der Blick weiterhin getrübt. Der Airbus-Konzernchef Guillaume Faury gehe laut Euro am Sonntag davon aus, dass mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau in der Luftfahrt nicht vor 2023, vielleicht auch erst 2025 gerechnet werden dürfe. Die Einschätzung dürfe Airbus dazu zwingen, noch vor Präsentation der Halbjahresbilanz am 30. Juli schwierige Entscheidungen zu verkünden.

In einen Brief an die Mitarbeiter habe Faury zumindest schon mal „bittere Entscheidungen“ angekündigt. Was das bedeuten dürfte, sollte klar sein. Es sei von einem Plan zum Stellenabbau auszugehen, der Ende Juni oder Anfang Juli veröffentlicht werden dürfte. Die Kurzarbeit werde bestimmt verlängert. Der Stellenabbau in Großbritannien dürfe größer ausfallen als erwartet.

Für das Geschäftsjahr 2020 werde Airbus voraussichtlich die Produktion auf 500 Flugzeuge herunterfahren. Damit einher gehe, dass der Cashflow im Jahr 2020 um 13 Mrd. Euro und der Gewinn um 4,8 Mrd. Euro einbrechen werde. Der große Hoffnungsschimmer im Konzern sei die Modellreihe A320-Neo. Die spritsparende Modellreihe dürfe Airbus einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Konkurrenten Boeing geben. Euro am Sonntag rät mutigen Anlegern mit einem Kursziel von 80 Euro auftretende Kursschwäche für Käufe zu nutzen (29 % Potenzial).

Ebenfalls ein Kursziel von 80 Euro sieht das Analysehaus Jefferies für den MDAX-Titel, obwohl der Flugzeugbauer die Fertigung um 40 % reduziert habe. Analyst Sandy Morris hatte nur eine Senkung um 30 % erwartet. Mit Spannung blickt der Analyst schon auf das 4. Quartal und hofft, dass Airbus dann einen positiven freien Cashflow erwirtschaften könne.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie von Airbus zuletzt mit einer Einstufung auf der renommierten „Conviction Buy List“ und einem Kursziel von 84 Euro bestätigt (36 % Potenzial). Airbus dürfe langfristig von den neuen Kohlendioxidbestimmungen in der Luftfahrtbranche profitieren. Die damit einhergehenden höheren Preise für Flugzeuge dürften sich stützend auf die Gewinnmargen auswirken.

Das letzte dreistellige Kursziel unter den Analysten hat derzeit noch die Schweizer Großbank UBS für Airbus mit einem Ziel von 100 Euro (62 % Potenzial). Analystin Celine Fornaro schrieb, dass Airbus ein gut geführtes Unternehmen sei und von der Nachhaltigkeit im Aerospace-Sektor profitieren dürfte.

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Bildherkunft: © Airbus – Master films – neville Hopwood