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Airbus Group – Europäischer Flugzeugbauer profitiert vom 737-MAX-Debakel beim Erzrivalen Boeing und Analysten sehen noch über 30 % Kurspotenzial

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Wer im Moment bei Start oder Landung aufmerksam aus dem Fenster seines Flugzeugs blickt, der kann weit draußen auf dem Vorfeld des Flughafens oft abgestellte Boeings der Modellreihe 737 MAX sehen. Im März 2019 erging ein Flugverbot für die 737 MAX-Reihe, nachdem innerhalb weniger Monate gleich zwei neue Flugzeuge dieses Boeing-Modells crashten und 346 Passagiere und Crew-Mitglieder dabei ums Leben gekommen waren.

Und nun stehen diese Flugzeuge eben dort rum, wo sie nicht beim täglichen Betrieb des Flughafen-Geschäfts im Weg stehen – auf den Vorfeldern. Das Flugverbot für die 737 MAX-Flieger hat zu einigen Verwerfungen geführt im letzten Sommer, schließlich mussten viele Passagiere auf den Mittelstrecken, die die 737 MAX-Reihe bedient, mit anderen Flugzeugen befördert werden.

Das Drama an der Sache ist: Ein Ende des Flugstopps ist noch gar nicht abzusehen. Bei Boeing hat das Debakel um die 737-MAX-Flieger inzwischen dazu geführt, dass der CEO Dennis Muilenberg gefeuert wurde. Seit dem 13. Januar soll sein Nachfolger David Calhoun den Konzern wieder auf Vordermann bringen.

Eine Mammut-Aufgabe liegt vor dem neuen Chefpiloten des Konzerns. Denn 2019 war wahrlich ein Desaster für Boeing. Laut Euro am Sonntag sollen die Neubestellungen für Boeing-Flugzeuge dramatisch eingebrochen sein. Boeing habe lediglich Orders für 54 neue Maschinen erhalten. Das ist ein Witz.

Der europäische Boeing-Konkurrent Airbus habe im Geschäftsjahr 2019 Aufträge für 768 Flugzeuge erhalten und 863 Maschinen ausgeliefert. Diese Entwicklung habe die Airbus Group zur Nummer 1 gemacht. Der Erzrivale Boeing habe hingegen eine große Schlappe hinnehmen müssen.

Es ist wie es immer ist: Des einen Leid ist des anderen Freud. Die Airbus Group befindet sich im Höhenflug. Die Aktie notiert knapp unter dem Allzeithoch. Wenn die Airbus-Aktie im deutschen Leitindex notieren würde, dann wäre sie mit einem Börsenwert von rund 105 Mrd. Euro die Nummer 2 hinter dem Softwarekonzern SAP.

Die Auftragsflut bei Airbus habe laut Euro am Sonntag dafür gesorgt, dass der Konzern mit einem Auftragsbestand von inzwischen 10.800 Maschinen für die nächsten 8 Jahre mehr als ausgelastet sei. Bemerkenswert sei zudem, dass eben ein Großteil der neuen Bestellungen für das direkte Konkurrenzmodell der Boeing 737 MAX eingegangen seien. Die Maschinen der A320-Familie seien nicht nur beliebt, sondern derzeit auch verantwortlich für den Löwenanteil des Cashflows bei Airbus.

Die Auftragsflut sorge für Stabilität und Planungssicherheit. Nun gehe es darum, die Produktion auszuweiten, um die Margen und damit das Gewinnwachstum weiter nach oben zu treiben. Erste Erfolge gebe es dabei. Bereits seit Jahresmitte 2019 schaffe es Airbus monatlich 60 neue A320-Flugzeuge fertigzustellen (zuvor: 50 Maschinen). Bis Ende 2021 wolle man den Output auf 63 Flugzeuge im Monat hochfahren. Konkurrent Boeing werde laut Experten die Ausweitung der Produktion für die 737-Modelle von derzeit 57 Stück im Monat erst einmal zurückstellen. Euro am Sonntag rät mit einem Kursziel von 160 Euro bei der Airbus-Aktie zum Kauf und geht vom Erreichen neuer Allzeithochs aus in den kommenden Quartalen (17 % Potenzial).

Deutlich mehr Kurspotenzial sehen die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Kursziel von 178 Euro für die Aktie von Airbus (31 % Potenzial). Die Aktien wurden zudem auf der „Conviction Buy List“ belassen. Das Kursziel sogar von 158 Euro angehoben.

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Hinweis: Im  „aktien Magazin“ informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!


Bildherkunft: © Airbus – Master films – neville Hopwood