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Auf der Überholspur - Steht uns bei dieser Aktie eine Neubewertung bevor?

Kommentare Michael Seibold 433 Leser

Mit mehr als 7.500 Mitarbeitern weltweit zählt das Familienunternehmen Sixt aus Pullach bei München zu Europas Marktführer im Bereich Autovermietung. Mittlerweile ist man größter integrierter Mobilitätsdienstleister weltweit. Alles begann 1912, als Martin Sixt mit drei Fahrzeugen die Firma „Sixt Autofahrten und Selbstfahrer“ gründete. 1951 wurde dann bereits in zweiter Generation unter Hans Sixt die Autovermietung „Auto Sixt“ in die Welt gerufen. 1969 stieg bereits der heutige Vorstandsvorsitzende Erich Sixt in das Familienunternehmen ein und baute den Konzern zur heutigen Größe und Marktbedeutung aus. In vierter Generation verantworten ab 2009 seine Söhne Alexander die Konzernentwicklung und Konstantin das gesamte Internetgeschäft.

Der absolute Gamechanger

Im Februar 2019 stellte SIXT seine Mobilitätsplattform ONE samt der neuen Sixt App vor. Durch die intelligente Integration der Produkte SIXT rent (digitale Autovermietung), SIXT share (Carsharing) und SIXT ride (Taxi- und Ridehailing-Services) wird allen Kunden Zugriff auf die gesamte Flotte von über 270.000 Fahrzeugen und Mobilitätsangebote von ca. 1.500 Partnern mit über 1,5 Millionen Fahrern in mehr als 200 Ländern gegeben.
Mit dieser beeindruckenden App kann Sixt meiner Ansicht nach in ganz andere Dimensionen aufsteigen, die sich bereits in den nächsten Jahren zeigen werden. Wenn ich Unternehmen aus den USA wie Uber anschaue, die nur einen Teil von Sixt abdecken, aber exorbitant hoch bewertet sind und dabei im Vergleich noch Milliardenverluste schreiben, wird erst bewusst welche glorreiche Zukunft Sixt noch bevorsteht.

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Quelle: https://about.sixt.com/websites/sixt_cc/German/0/ueber-uns.html

Family first

Das im S-Dax geführte Unternehmen befindet sich im mehrheitlichen Besitz der Familie Sixt. Als familiengeführter Konzern denkt man nicht in Quartalen, sondern in Generationen. Langfristiges Handeln stellt dabei langfristigen Erfolg sicher. Für Sixt Erben Konstantin sind vor allem Demut und die Freiheiten am Denken die zentralen Werte weiteren Erfolgs. Ganz nach dem Motto: „Erfolg ist der größte Feind des Erfolgs“.
Wie ist es also zu erklären, dass familiengeführte Unternehmen langfristig besser laufen?

Die Unternehmensberater von Bain & Company aus Boston haben 2016 bei einer Untersuchung des US-Aktienmarkts festgestellt, dass unternehmergeführte Firmen für ihre Aktionäre die höchsten Erträge erwirtschaften. Sie setzen dabei auf Nachhaltigkeit und Innovation. Unternehmensgründer seien nicht nur engagierter und risikobereit, sondern auch kostenbewusst, effizient und solide finanziert.

Erfolgreichstes Halbjahr der Unternehmensgeschichte

Sixt erzielt einen erneuten Rekordumsatz im ersten Halbjahr 2019 und baut seine europäische Marktführerposition weiter aus. Dabei steigerte der Mobilitätsdienstleister seinen operativen Umsatz um 14,3 Prozent. Besonders dynamisch entwickelte sich das Segment „Mobility“ (vorher Autovermietung), das um starke 18,1 Prozent zulegen konnte. Wichtigster Wachstumstreiber waren erneut die USA, wo Sixt seinen Umsatz sogar um rund 30 Prozent steigerte. Die Ertragslage mit einem EBT von 127,5 Mio Euro blieb im ersten Halbjahr auf hohem Niveau nahezu stabil, was an den Rekordinvestitionen liegt. Vorstandsvorsitzender Erich Sixt betonte: „Ich freue mich über das beste Halbjahr in unserer Firmengeschichte. Wir konnten unsere Position als größter europäischer Mobilitätsdienstleister weiter ausbauen… SIXT entwickelt sich über unseren Erwartungen, sodass wir im zweiten Halbjahr möglicherweise noch stärker in diese Zukunftsmärkte investieren werden.“

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Fazit:

Als Mobilitätsdienstleister profitiert das Unternehmen vom Trend hin zu immer mehr Mobility-as-a-Service-Lösungen. Ein Trend der erst noch am Beginn steht. Mit einem KGV von 14 ist bei weitem noch nicht das Potenzial eingepreist, das Sixt definitiv mit seiner neuen Mobilitätsplattform hat. Als Langfristinvestor ist es mir wichtig, dass ein Unternehmen nachhaltig wächst. Bei zweistelligen Wachstumsraten sehe ich das bei Sixt in Kombination mit der Zukunftsversion als gegeben. Dies wird nebenher noch mit eine derzeitigen Dividendenrendite von 3,6 Prozent bei den Vorzugsaktien versüßt.

Bei einem Blick auf den Chart lässt sich erkennen, dass die Aktie im Bereich der GD 50 Tage Linie derzeit konsolidiert. Außerdem findet sich eine starke Unterstützungszone im Bereich von 57 Euro. Dies könnte allerdings spätestens zu den Q3 Zahlen im November wieder anders aussehen, da ich dort mit einer Prognoseerhöhung für das Jahr 2019 rechne.

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Liebe Investoren, ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg an der Börse.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold
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