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BioNTech – Mainzer Biotech-Unternehmen richtet den Fokus auf die Studien zu weiteren Therapien abseits vom Covid-Impfstoff und Analysten würde eine Kursverdopplung nicht überraschen

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Covid-19 und kein Ende in Sicht. Eine Welle schwappt nach der anderen durch die Welt. Wahrscheinlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis Omikron durch die nächste Variante abgelöst wird. Die Nachfrage nach Impfstoffen bleibt also weiter hoch. Nicht hoch geblieben sind allerdings die Kurse der Impfstoffhersteller.

Kurse deutlich unter Druck


Die Notierung des Impfstoffherstellers Moderna hat seit dem 52-Wochenhoch, das gleichzeitig das Allzeithoch darstellt, fast 70 % des Werts eingebüßt. Bei BioNTech sieht es nur unwesentlich besser aus. Vom Allzeithoch hat die Aktie inzwischen 66 % zurückgesetzt. Und die Abwärtstrends sind intakt.

Gerade im Fall der Hersteller von mRNA-Impfstoffen sei die große Wachstumsfantasie verflogen. Laut „Focus-Money“ sollten Anleger bei BioNTech aber anfangen, über den Tellerrand hinauszublicken. Man müsse sich davon lösen, BioNTech als eine Covid-19-Impfstoff-Aktie zu sehen. Das deutsche Vorzeige-Biotech-Unternehmen habe viel mehr zu bieten als lediglich das Corona-Vakzin Comirnaty, das in Kooperation mit Pfizer hergestellt und vertrieben werde.

Breite Pipeline


BioNTech habe im Frühjahr 2020 beim Ausbruch der Pandemie alle Kräfte zur Entwicklung des ersten mRNA-Impfstoffs gebündelt. Der Forschungserfolg sei der Durchbruch für die mRNA-Technologie gewesen. Vergessen werde, dass die Mainzer vorher schon an anderen Therapien geforscht hätten. Nun habe BioNTech reichlich finanziellen Spielraum, um bei diesen Studien wieder Vollgas zu geben. Und genau das passiere gerade.

BioNTech richte – abgesehen von Anpassung des Covid-Vakzins an neue Mutanten – den Fokus wieder auf die Onkologieforschung. Man verstehe sich selbst als „Wegbereiter der individualisierten Krebstherapie“. Weit fortgeschritten seien bereits Studien zu 4 Krebsindikationen. Auch hier nutze man die mRNA-Plattform, die beim Corona-Impfstoff erfolgreich war. Doch damit nicht genug. BioNTech habe weitere 23 Forschungsarbeiten in der frühen Studienphase 1 oder „präklinisch“. Nicht all diese Studien würden mithilfe der mRNA-Technologie-Plattform vorangetrieben. Hier käme auch Zelltherapie, Proteintherapeutika oder niedermolekulare Wirkstoffe zum Einsatz. Die Möglichkeiten für einen weiteren Forschungserfolg seien also gegeben.

BioNTech sei kein „One-Hit-Wonder”


Anleger müsse klar werden, dass BioNTech nicht mehr den Status „One-Hit-Wonder“ innehabe. Hier bestünden Chancen auf weitere Therapiedurchbrüche. Für Anleger sei zudem wichtig zu wissen, dass die Mainzer 18 der insgesamt 28 Studien in Eigenregie entwickelten. Das bedeute, dass BioNTech bei diesen Eigenregie-Studien im Erfolgsfall hohe Umsätze und Gewinne zuflössen. Realistischerweise werde es bei den Pipeline-Kandidaten nicht so schnell einen Erfolg wie mit Comirnaty geben. Ohne Notstand würden Zulassungsanträge nicht so zügig bearbeitet. Wer aber die nötige Geduld mitbringe, der könne angesichts des Kursrutsches in den letzten Monaten durchaus laut „Focus-Money“ über den Aufbau erster langfristig zu haltender Positionen nachdenken. Beim genannten Kursziel von 240 Euro besteht rund 66 % Potenzial.

Weitere Kursziel von Analysten


Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat am 19. Januar das Neutral-Rating und Kursziel von 299 USD für die an der Nasdaq gelistete Aktie bestätigt (83 % Potenzial). Im Vordergrund dieser Empfehlung steht allerdings immer noch das Corona-Vakzin. Analyst Chris Shibutani geht davon aus, dass BioNTech bei der Anpassung des Impfstoffs an die Omikron-Variante erfolgreich sei und Bestellungen für das Omikron-spezifische Vakzin im laufenden Jahr zügig ausliefern werde.

Weit mehr Kurschancen räumt die Privatbank Berenberg der BioNTech-Aktie mit einem Kursziel von 400 USD ein. 143 % Aufwärtspotenzial begründet Analyst Zhiqiang Shu allerdings eher mit einer zu erwartenden allgemeinen Erholung der Biotech-Werte, um dann nachzuschieben, dass BioNTech mit den Studien zu mRNA-Krebstherapien künftig positiv überraschen dürfte.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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Bildherkunft: BioNTech