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Chartanalyse Amazon: Jede Krise ist auch einmal zu Ende!

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 547 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

es gibt sehr häufig die Frage, wie weit Aktien noch fallen werden, oder wann man einsteigen sollte. Heute möchte ich euch zeigen, wie sich die Amazon Aktie in der Finanzkrise 2008/2009 verhalten hat. 

Wie weit einzelne Aktien fallen, weis niemand. Genau so wenig wie viele Corona-Infizierte es geben wird und wann die Infektionsraten wirklich zurückgehen werden. Diese Unsicherheit belasten die Realwirtschaft und auch die Aktienmärkte. Der Markt kennt kein „zu billig“. Die Vergangenheit kann uns hier aber ein Gefühl für die mögliche weitere Entwicklung geben.

Overload - nichts geht mehr

Gerade jetzt sind wir besonders gefordert unsere Emotionen richtig einzuordnen um weiter rational entscheiden zu können. Dies gilt für die Börse wie die Corona-Pandemie gleichermaßen. Das wir in Zukunft mit schlechten Quartalszahlen vieler Unternehmen rechnen müssen, ist unausweichlich geworden.

Overload - wir werden heute mit Nachrichten Überladen, durch ständige Reize überflutet. Negative Gefühle stauen sich auf. Wir reagieren darauf mit Unruhe oder Rückzug. Die Folge eines Overloads ohne Rückzugsmöglichkeit ist der Meltdown, die Kernschmelze. Wir haben dann keine rationale Kontrolle mehr über unser Verhalten. Es folgt ein Akt der Verzweiflung, weil uns alles entgleitet. Wenn wir gar kein Entrinnen mehr für möglich halten, kann auch der Shutdown, das vollständige Abschalten erfolgen. Man zieht sich komplett zurück und ist nicht mehr handlungsfähig.

Einen Plan haben

Um solch kritischen Situationen vorzubeugen sollte man sich an klare Strukturen halten. Dazu setzt man sich zum Beispiel hin und macht sich einen Strategieplan, wie man an den Märkten in der aktuellen Situation weiter agieren wird. Damit kann man verhindern, in Panik zu verfallen und irrational oder gar nicht zu handeln, wenn dieses gerade erforderlich wäre. 

Wer sich bis jetzt noch keinen Plan, keine Watchliste erstellt hat, für den ist möglicherweise gerade jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen um damit zu beginnen. Dafür kann man sich seinen eigenen Zeitplan und Ablauf festlegen. Vergesst dabei bitte nicht, auch individuelle Ruhepausen einzuplanen. Auch diese strukturierten Rituale helfen uns dabei, fokusiert zu bleiben. 

Quick Check mit dem Sparplansimulator

Sehen wir uns dazu am Beispiel des S&P 500TR an, wie die Krise 2008/09 verlaufen ist.

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Als Startdatum habe ich den 01.01.2007 vor der Finanzkrise gewählt. Der maximale Drawdown betrug über 55%. Bis zum Anstieg auf ein neues Allzeithoch vergingen 54 Monate. Im Durchschnitt blieben die weiteren Rücksetzer im einstelligen Prozentbereich, ausser im Dezember 2018.

Mit dem Tool Sparplansimulator bekommt ihr einen guten Überblick wie sich ein Investment entwickelt hätte. Welchen Unterschied hätte es gemacht wenn man am Tief der Krise gekauft hätte. Was wäre gewesen, wenn man die Aktie bereits im Depot gehabt hätte. Ebenso kann man einen monatlichen Ansparplan simulieren. Ein guter Indikator wie weit eine Aktie fallen könnte ist der Drowdown in der Finanzkrise 2008/09.

Die aktuelle Krise wird ganze Branchen auf den Kopf stellen. Neue Unternehmen werden entstehen, die Nachfrage in gewissen Branchen sprunghaft ansteigen.

Nun nehmen wir als Beispiel die Amazon Aktie und betrachten uns deren Verhalten im Zeitraum 2008/09.

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Amazon hatte einen Drawdown von über 65%. Danach konnte sich die Aktie im Vergleich zum S&P500TR aber V-förmig erholen und nach 24 Monaten bereits ein neues Allzeithoch generieren. Danach gab es in der Aktie immer wieder einmal Rücksetzer zwischen 20-30%.

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Wenn wir uns Amazon nun im aktuellen Chartbild betrachten, sehen wir, dass der aktuelle Rücksetzer noch nicht so stark ausgefallen ist, wie jener Ende 2018. Als grobe charttechnische Unterstützungszonen müssten erst noch 1.550 / 1.300 / 925 USD gebrochen werden, um auf das Niveau von 2008/09 zu fallen. 

Ob es diesen Rücksetzer aus der Vergangenheit bei Amazon noch einmal geben wird, lässt sich nicht sagen. Die Relevanz des Unternehmens ist heute eine gänzlich andere als noch vor über 10 Jahren. 

Wir wissen, wie beim Lockdown im Alltag gibt es auch beim Drawdown an der Börse ein Leben nach der Krise. Genau hier werden dann wieder große wirtschaftliche Chancen vor uns liegen. Auf diese gilt es sich jetzt bereits entsprechend vorzubereiten. Meiner Meinung nach wird auch Amazon zu den Krisenprofiteuren gehören.

Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments.



Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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