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Chartanalyse Anheuser-Busch InBev: Kann der Brauereikonzern mit Hard Seltzers den Turnaround schaffen?

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 785 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

heute möchte ich euch auf die Aktie von Anheuser-Busch InBev aufmerksam machen. Der Brauerei-Gigant ist mit über 110 Mrd. EUR an der Börse bewertet.

Anheuser-Busch InBev ist eine der grössten Brauereien weltweit. Nach der Übernahme im Oktober 2016 von SABMiller, beinhaltet das Produktportfolio des Konzerns über 400 Marken wie beispielsweise Budweiser, Corona, Stella Artois, Beck’s, Leffe, Pilsner Urquell oder Hoegaarden. Mit Produktionsstätten und Niederlassungen in Europa, Asien-Pazifik, Mexiko, Nordamerika und Lateinamerika ist der Konzern international aktiv.

Anheuser-Busch InBev leidet, während andere Brauereien wie die Boston Beer Company stark performen. Wie unterscheiden sich diese beiden Unternehmen? Sehen wir uns dazu die Boston Beer Company einmal an.

Die Boston Beer Company

Boston Beer hat gerade zum ersten Mal die Kurs-Schwelle von 1.000 USD überschritten, als viele Brauer und Getränkehersteller unter sinkenden Absätzen litten. Trotz der durch die Pandemie-Beschränkungen rückläufigen Nachfrage der Verkäufe vor Ort in Bars und Restaurants, explodierte der Verbrauch zu Hause.

 

Boston Beer ist aber weit davon entfernt, der führende Craft Beer Brewer des Landes zu sein, denn heute stellt das Unternehmen weit mehr alkoholische Getränke her, die kein Bier sind. Hier kommt nun Hard Seltzer ins Spiel. 

Das Wachstum von Hard Seltzer als Getränk der Wahl hat dazu beigetragen, den jahrelangen Absatz-Rückgang des Bier-Brauers Boston Beer umzukehren, als sein Samuel Adams-Bier in Ungnade fiel. Wie Craft Beer jahrzehntelanges Wachstum hervorgebracht hat, bevor es durch unterschiedliche Verbraucherpräferenzen ersetzt wurde, ist es nun wahrscheinlich, dass Hard Seltzer der längerfristige Wachstumstreiber sein wird.

Obwohl zu Beginn einige Bedenken bestanden, dass Hard Seltzer das gleiche Schicksal wie Hard Soda erleiden würde, ist Seltzer besser positioniert, da es als leichter, gesünder und besser als zuckerhaltige Soda angesehen wird.

Quelle: https://trulyhardseltzer.com

Boston Beer baut hier seine Marke Truly weiter aus. Truly Lemonade und Twistet Tea, eine Eistee-Version mit höherem Alkoholgehalt, verschiedenen Geschmacksrichtungen und Größen, sind hier angesagt.

Boston Beer kämpft sogar mit Kapazitätsengpässen um die Deckung der Nachfrage zu erfüllen. Dies hat zu einem Anstieg der Kosten durch die Nutzung von Brauereien von Drittanbietern geführt. In Kürze soll das Unternehmen aber über mehr eigene Braukapazität verfügen, sodass die Gewinne aufgrund geringerer Kosten steigen sollten.

Was ist Hard Seltzer?

Was ist aber nun eigentlich Hard Seltzer? Das Getränk bekommt man meistens in der Dose, es hat kaum Kalorien und der Name klingt harmlos. Hard Seltzer heißt hartes Sprudelwasser. Hard Seltzer besteht aus sprudeligem Wasser, Alkohol und manchmal auch aus zugesetztem Fruchtgeschmack. Es wird aber nicht einfach Wasser mit einer Spirituose gemischt, sondern es handelt sich bei einem Großteil der Hard Seltzer um fermentierte, gebraute Produkte. 

Seinen Ursprung hat das Hard Seltzer in den USA, wo meistens Alkohol auf Zuckerrohrbasis oder Malz verwendet wird. Der Alkoholgehalt bewegt sich im Schnitt um die 5 Volumenprozent, was das Getränk zu einer recht leichten Angelegenheit macht.

Bereits 1993 brachte die amerikanische Biermarke Coors ein Getränk namens Zima auf den Markt. Für sprudeligen Alkohol waren die Neunziger aber noch nicht die richtige Zeit. Zima hatte trotz guter Absatzzahlen große Imageprobleme in Sachen Coolness.

Heute kommen 85% der in den USA verkauften Hard Seltzer entweder aus dem Hause White Claw oder Truly, wobei letzteres zu der Boston Beer Company gehört.

Einige Experten stehen dem Wasser kritisch gegenüber und meinen, Hard Seltzer sind das Fast Food der alkoholischen Getränke. Hard Seltzer ist Ready to Drink und passt zum heutigen Zeitgeist. Das Getränk betont das Gesundheitsbewusstsein und den Trend hin zu niedrigerem Alkoholgehalt. Dies spricht besonders die jüngere Zielgruppe an. Mit höchstens 100 Kalorien pro Dose, glutenfrei, kaum Kohlenhydrate, und dann noch wenig Alkohol. Hard Seltzer bietet sich geradezu an, als Wellnessprodukt vermarktet zu werden.

Die Verkäufe von Hard Seltzer wachsen in den Convenience Stores in den USA weiterhin dreistellig. Einige Analysten glauben, dass Hard Seltzer bis 2027 zu einer eigenständigen Branche mit 14,5 Mrd. USD Umsatz werden kann. Hard Seltzer ist gekommen, um zu bleiben. 

Zurück auf Wachstumskurs

2016 schlug auch Anheuser-Busch zu und kaufte SpikedSeltzer und benannte es in Bon & Viv um. Bereits 2018 hieß es von Seiten der Brewers Association, dass das Wachstum von Bier in den USA bei nur noch 4% liegt, während kalorien- und alkoholärmere Alternativen auf dem Vormarsch sind.

Anheuser-Busch InBev ist wieder im Wachstumsmodus. Das globale Bierkonglomerat, dem Hunderte von Marken gehören, verzeichnet im dritten Quartal eine Verbesserung der Umsatz- und Volumentrends gegenüber den Frühjahrs- und Sommermonaten. Der Umsatz stieg um 4% und das weltweite Volumen um 1,9%. 

Dies war der erste Anstieg dieser Kennzahlen seit dem Rückgang des Volumens um 10% im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2020. Das Wachstum könnte nun wieder fortgesetzt werde, wenn eine Impfung gegen das Virus zur Verfügung steht. Die Nachfrage nach Bier wird in Bars, Restaurants, bei Sportveranstaltungen und vielen anderen Veranstaltungen ungebrochen sein. 

 

Quelle: https://www.ab-inbev.com/news-media/brands/what-flavors-are-bubbling-up-in-hard-seltzers-this-summer.html

Anheuser-Busch InBev verfügt bereits über eine Reihe von Seltzer-Marken, wie Michelob Ultra Organic trifft Bud Light, Bud Light Platinum, Bon & Viv, Social Club und Natty Light. Die Marken werden laufend erweitert.

Fazit

Der Brauerei-Gigant ist dabei, sein Portfolio in Richtung der schnell wachsenden Kategorie alkoholisches Sprudelwasser auszurichten. Hard Seltzer dürfte entscheidend für den langfristigen Erfolg des Braukonzerns sein.

Sehen wir uns nun den Tageschart von Anheuser Busch InBev (1NBA) an:

Nach den Abverkäufen konnte die Aktie die 50-Tagelinie wieder zurückerobern und lief danach einige Monate seitwärts. Der Bereich bei rund 51 EUR stellte einen Widerstand dar. Nun erfolgte der Ausbruch mit einer dynamischen Bewegung nach oben. Wenn die Aktie einen Pullback in Richtung des Breakout-Niveaus machen sollte, möchte ich sofort informiert werden. Dazu habe ich mir einen Alarm bei rund 54 EUR direkt in den Chart gelegt.

Das TraderFox System informiert mich zuverlässig in Echtzeit per Push Notifications am Handy oder per E-Mail, sollte die Alarmlinie durchbrochen werden.

Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments.

Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

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Der Autor handelt regelmäßig mit den erwähnten Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Wertpapieren.