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Chartanalyse Sixt: Der Mobilitätsdienstleister hat schon viele Krisen gemeistert!

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 737 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

heute möchte ich euch auf die Aktie von Sixt aufmerksam machen. Als ich vor der Corona-Krise auf Sixt hingewiesen habe, stand die Aktie kurz davor die Marke bei 100 EUR zu überwinden. Dieses Szenario wurde durch die Auswirkungen der Pandemie je zerstört.

Technische Gegenbewegung, V-Erholung oder Bodenbildung?

Die Sixt-Aktie fand ihr letztes Tief erst bei 33 EUR. Auf den Abverkauf erfolgte eine steile Erholungsbewegung die bis 58 EUR ging.

In Bärenmärkten gibt es immer wieder technische Gegenbewegungen, bevor der Markt seinen Boden gefunden hat. Wie viele dieser Zwischenrallys nötig sind, bevor es an den Märkten wieder nachhaltig nach oben geht, wissen wir noch nicht. 

Sehen wir uns dazu die Entwicklung der Sixt-Aktie 2008/2009 an:

sixt-2008-tf

Die Aktie korrigierte zuerst um 30% und startete danach die Gegenbewegung und legte in dieser Phase um über 50% zu. Danach ging es wieder nach unten. In der Finanzkrise brach der Börsenkurs von Sixt um rund 80% ein. Bis zur Bodenbildung verging über 1 Jahr.

Trader oder Investor?

Aktuell teilt sich das Börsenparkett in die Spielwiese der Daytrader und kurzfristigen Spekulanten sowie der Schnäppchenjäger. Wer in der Disziplin des kurzfristigen Handels genug Erfahrung hat, weis die Volatilitäten zu seinen Gunsten zu nützen. Hätte man bei Sixt nahe des letzten Tiefs zugegriffen und die Aktie 4-5 Tage gehalten und seinen Trade dann glattgestellt, konnte man schnelle 50% mitnehmen. Mit dieser Cashposition kann man nun entspannt an der Seitenlinie auf neue Chancen warten. 

Längerfristig orientierte Schnäppchenjäger, die ebenfalls das letzte Tief erwischt haben, sind nun in der komfortablen Position, dass sie eine Pufferzone aufgebaut haben. Kurz- bis mittelfristig können die Gewinne wieder dahinschmelzen oder die Position sogar ins Minus laufen.

Routinierte Investoren wissen, dass sie meist nie das Tief beim Kauf und das Hoch beim Verkauf erwischen. Daher investieren die Profis auf diesem Gebiet ihr Kapital oft auch in Tranchen. Wenn der Kurs weiter fällt bekommen sie noch günstigere Anteile ins Depot, sollte der Kurs steigen, sind sie mit einer ersten Position bereits investiert. 

Auf Sicht von 5-10 Jahren spielt der Einstiegszeitpunkt meist eine untergeordnete Rolle, sofern man bei der Auswahl des Unternehmens auch die fundamentale Qualität und die Zukunftsaussichten berücksichtigt hat.

Einen Plan haben

Gerade in dieser Marktphase ist es wichtig, einen Strategieplan zu haben, um kostspielige Fehler zu vermeiden. Bevor man eine Position eröffnet, muss man sich im klaren darüber sein, ob man als Trader oder Investor agieren möchte. Viele Marktteilnehmer handeln einfach „irgendwie“. Es macht aber einen enormen Unterschied, ob ich als Trader oder Investor vorgehe. Grundlegende Fragen wie: ist das Unternehmen fundamental robust, wie sind die Zukunftsperspektiven, welche Positionsgröße wähle ich oder wann steige ich ein und wann wieder aus, werden im Vorfeld nicht definiert. 

Als Investor beteilige ich mich an einem Unternehmen. Wenn sich an der längerfristigen Aussicht des Geschäftsmodells grundlegend nichts verändert hat, halte ich an meiner Position auch in Krisenzeiten fest. Hat es sich bei meiner Auswahl um ein Qualitätsunternehmen gehandelt, stehen die Chancen gut, dass der Aktienkurs nach 5-10 Jahren höher steht als zu meinem Einstiegszeitpunkt. In der Zwischenzeit habe ich eventuell auch noch Dividendenzahlungen erhalten. Das Kapital ist hier längerfristig gebunden. 

Anders muss ich aber als Trader vorgehen. Hier stelle ich mir mein persönliches Szenario des weiteren Kursverlaufs auf. Trifft dieses Szenario nicht ein, gehe ich den Trade gar nicht ein bzw. darf ich an meinem Trade nicht weiter festhalten wenn mein Szenario negiert wird. Man stellt die Position glatt und wartet auf die nächste Chance. Um im Spiel zu bleiben, benötigt man Kapital. Begrenze man die Verluste aber nicht, wird man zum Investor, bis man schlussendlich zu einem ungünstigen Zeitpunkt die Position dann doch verkauft, oder verkaufen muss. 

Der Faktor Zeit

Auch der Zeitfaktor spielt eine wichtige Rolle. Erst einmal sollte man überlegen wie alt bin ich, wie viel Zeit bleibt mir um etwaige Kursverluste aufzuholen? Zweitens stellt sich auch die Frage, wie viel Zeit kann oder möchte ich der Börse widmen? Um hier den Research Aufwand zu reduzieren, lest ihr liebe Anleger, ja gerade diesen Artikel.

Die Stunde der Krisen-Erfahrenen

In der aktuellen Situation gibt es Chancen, die man nur alle 10 Jahre bekommt. Der Krisen-Erfahrene Erich Sixt geht davon aus, dass der Einbruch 2-3 Monate dauern wird und dann das Geschäft wieder anzieht. In seinen über 50 Jahren als Unternehmer hat er schon viele Krisen miterlebt. Auf einen Einbruch folgt ein Boom. Sixt kam aus vergangenen Krisen immer gestärkt hervor. Egal ob Börsencrash, Tschernobyl oder Anschläge am 11. September, nach einem Umsatzeinbruch normalisiert sich die Lage wieder schrittweise.

Ob als Trader oder als Investor - die Börse bietet für beide Ansätze Chancen, wenn man sich an bewährte Regeln hält.

Sehen wir uns nun den Tageschart von Sixt (SIX2) an:

sixt-270320-tf

Nach dem Angriff auf die 100 EUR Marke verlor die Sixt Aktie fast 70%. Dann erfolgte die Gegenbewegung und das Papier des Autoverleihers legte um über 70% zu. Der Markt ist zur Zeit im Känguru-Modus. Nach einem Rücksetzer könnte nochmals eine technische Gegenreaktion erfolgen.

Liebe Trader und Investoren, ich wünsche euch noch viele erfolgreiche Trades und Investments.



Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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