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Chartanalyse - Watchlistkandidaten finden: Große Vermögen werden in Krisen geboren!

Artikel, Chartanalysen Wolfgang Zussner 3.635 Leser

Hallo Trader und Investoren, 

nein, die Überschrift ist keine Handlungsempfehlung jetzt den Helden an den Märkten zu spielen. Wir befinden uns aktuell in einer historischen Krise. Die Aktienmärkte zeigen eine Volatilität wie in Zeiten der Finanzkrise 2008. Aber die Dynamik hat sich nochmals beschleunigt. Ich hoffe, ihr habt auch für ein Krisenszenario wie dieses, einen Strategieplan wie ihr eure Depotpositionen verwaltet. Ein Kurssturz kommt fast immer ohne Vorwarnung - an der Börse wird nicht geklingelt, ausser zu Opening und Close.

Wenn sich die Märkte wieder stabilisieren, möchte ich so gut wie möglich auf neue Chancen am Aktienmarkt vorbereitet sein. Deshalb habe ich mich entschieden, gerade in dieser herausfordernden Zeit meinen Research weiter intensiv fortzusetzen und auch meine Gedanken mit euch zu teilen. Ziel ist es, dass wir gemeinsam die Corona-Krise und auch deren wirtschaftliche Folgen meistern.

Corona ist Stress

Sich dieser fordernden Gesamtsituation mental und emotional zu entziehen, ist nicht mehr möglich. So gelassen man selbst auch die Situation sehen möchte, spätestens wenn alle um einen herum durchdrehen, Supermärkte leergekauft werden und die Mobilität sowie die Persönlichkeitsrechte massiv eingeschränkt sind, kann man sich der Situation emotional nicht mehr entziehen.

Die Corona Bedrohungslagen

Die gesundheitlichen Auswirkungen von Corona - für bestimmte Bevölkerungsgruppen ist das neuartige Virus extrem bedrohlich und aufgrund seines langwierigen Krankheitsverlaufs ist es auch ein Problem für die Versorgungskapazitäten der Krankenhäuser.

Die Angst vor Corona - durch die radikalen Maßnahmen, die es auslöst, ist Corona sehr stark ein psychisches Problem für die Menschen. Hamsterkäufe sind noch eine der harmloseren Folgen. Die Einschnitte, die Corona in unser Denken über die Welt mit sich bringt, sind gravierend. Wie wir mit dieser Angst umgehen, wird entscheiden, wie lange wir an den Folgen der Krise leiden werden.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona - soweit man das heute einschätzen kann, könnten die weitreichendsten Auswirkungen, von denen wir alle betroffen sind, die Zusammenbrüche unserer bisherigen Systeme sein. Wie nachhaltig dieser Schaden sein wird, kann heute noch niemand wirklich absehen. Insolvenzen, Staatspleiten und Massenarbeitslosigkeit sind aber in greifbare Nähe gerückt.

Rule Nr. 1 - Riskmanagement

Risikomanagement ist die oberste Regel, um weiter handlungsfähig zu sein. Dies gilt für den Privatbereich wie für Unternehmen gleichermaßen. Wie jedes Unternehmen braucht auch jeder aktive Trader oder Investor Cash, um handlungsfähig zu sein. Egal ob man sein Depot mit Absicherungspositionen stabilisiert oder an der Seitenlinie auf neue Chancen wartet, ohne Cashbestände ist man nicht handlungsfähig. 

Klug handeln - hohe Risiken jetzt reduzieren

Wer sein Risiko bis jetzt noch nicht reduziert hat, sollte dies schnellstmöglich tun. Jetzt ist die Zeit sich richtig aufzustellen. Sowohl bei seinen persönlichen Finanzen, als auch im Gesundheitsbereich. 

Es gilt nicht nur den möglichen Assetverlust im Blick zu haben, sondern auch die Gesundheit. Stress sollte vermieden werden, ausreichend Schlaf und Bewegung sowie gesunde Ernährung im Vordergrund stehen. 

Der Corona-Virus ist von einer weit entfernten Gefahr zu einer akuten Pandemie herangewachsen. Die massiven Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft sehen wir bereits jetzt. Diese ernste Bedrohung lässt uns emotional reagieren. Gerade jetzt ist es aber besonders wichtig, unsere Gefühle unter Kontrolle zu bringen, um weiterhin rational entscheiden und handeln zu können. 

Zeit für den Vor-Sicht-Modus

In Panik zu verfallen ist aus meiner Sicht keine sinnvolle Lösung. Aber ich möchte auch nicht zur Gelassenheit aufrufen, wie es jetzt immer noch viele in den sozialen Medien tun. Dies halte ich für naiv. Die Situation ist ernst. Jeder der Verantwortung für Menschen und Unternehmen hat, sollte das inzwischen begriffen haben. 

Gerade in Krisen müssen Entscheidungen getroffen werden. Die Lage ist schwer zu überblicken und unsicher. Wir müssen uns konzentrieren und uns von einem Tag auf den nächsten vorbereiten. In einer Krise muss man das Steuer fest in der Hand halten, hier zeigt sich, wer auch im Sturm handlungsfähig ist.

Keine Panik, die Zentralbanken werden es schon richten...

Das Helikoptergeld der Zentralbanken kann Banken, Firmen und Mitarbeiter bezahlen, aber nicht die Wirtschaft zum Laufen bringen. Wenn niemand produziert und keiner kauft, hilft Geld alleine auch nichts. Würden die Zentralbanken aber nichts tun, droht uns der Wirtschaftskollaps. Das gesellschaftliche Leben, wie wir es kennen käme zum erliegen. Die Folge wäre Anarchie.

Gerade in einer Rezession lohnt sich die Absicherung der eigenen Ersparnisse. Denn Verluste lassen sich nur schwer wieder wettmachen. Wir benötigen aber unser Kapital um weiter handlungsfähig zu bleiben, realwirtschaftlich sowie an den Börsen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Finanzmärkte wesentlich für unseren Wohlstand sind. 

Aktien statt Enteignung 

In Krisen ist es sinnvoll zu diversifizieren und sich Wertspeicher aufzubauen. Wer eine Aktie besitzt, beteiligt sich direkt an einer Sache, also einem Unternehmen. Mit einer Aktie gehört dem Anleger ein Teil des Unternehmens. Sachwerte verlieren ihren Wert nie vollständig, auch wenn ihr Preis schwanken kann.

Dividendenpapiere zum Beispiel besitzen einen gewissen Inflationsschutz. Steigt die Teuerung, steigen auch die Einnahmen von Unternehmen mit Preissetzungsmacht und mit ihnen die Börsenkurse. Wenn die Notenbanken nicht mit hohen Zinsen gegensteuern oder gegensteuern können wie jetzt angesichts der Nullzinspolitik und der riesigen staatlichen Schuldenberge, wird kein Weg an Aktien vorbeiführen.

Experten sagen sogar, es wäre mutig, in Krisenzeiten keine Aktien zu haben. Aktien sind Realvermögen. Das kann im Wert natürlich fallen. Es steigt aber auch wieder, wenn die Krise vorbei ist. Anders verhält es sich mit Papierwerten wie Bargeld und Bankguthaben. Ihr Wert steht buchstäblich nur auf dem Papier. Diese Anlageformen können im schlimmsten Fall bis auf null fallen.

In der Schuldennot wird der Staat versuchen sich überall zu bedienen. Uns Bürgern muss klar werden, dass wir unser Geld vor dem Zugriff des Staates schützen müssen. Persönliche und wirtschaftliche Freiheit sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn der Staat wirtschaftliche Freiheiten einschränkt, schränkt er immer auch die persönliche Freiheit ein.

Risikostreuung bei größeren Vermögen

Ein Depot ist die Verwahrstelle von Aktien und Fonds. Depots sind Sondervermögen, was grundsätzlich positiv ist. Diese gehören nicht der Bank und sind auch nicht in deren Bilanz enthalten. Unter normalen Umständen, sollte einem Depot nichts passieren. Hier benötigen wir keine Einlagensicherungen, wie zum Beispiel bei Geldvermögen. 

Anders verhält es sich mit dem Geld das man auf der Bank hat. Wenn die Bank insolvent wird, dann ist dieses Geld meist bis 100.000 EUR abgesichert (bitte beim jeweiligen Bankinstitut selbst über die Höhe der Einlagensicherung informieren), wenn es bezahlt werden kann und diese Grenze auch nicht herabgesetzt wird. Seit der Zypern-Krise haften alle Sparer in Europa ab 100.000 EUR für ihre Bank. Dieser Betrag könnte jederzeit nach unten angepasst werden. Experten raten, das Vermögen auf mehrere Geldinstitute zu verteilen, um das Ausfall-Risiko zu minimieren.

In jeder Krise werden große Vermögen geboren

Um große Vermögen aufzubauen, muss man auch in Krisen handlungsfähig sein. Der Kapitalschutz sollte hier an erster Stelle stehen. Wer 100.000 EUR anlegt und bei einem Crash 30.000 EUR einbüßt (also 30%), dessen Depot muss nicht nur 30 %, sondern fast 43 % zulegen, um wieder auf die ursprünglichen 100.000 EUR zu kommen. Bei einer Basis von nur noch 70.000 EUR sind stattliche 42,86 % Rendite nötig, um die verlorenen 30.000 EUR zurückzugewinnen.

Mit zunehmender Anlagedauer verlieren diese Schwankungen am Aktienmarkt aber an Bedeutung. Selbst Crash`s wie 1987, 2001/03 oder 2008/09 relativieren sich im Zeitverlauf. Zudem lassen sich die Schwankungen durch entsprechende Strategien oder auch durch Ansparpläne, die dank regelmäßiger Einzahlungen in Baisse-Phasen mehr Papiere billig einkaufen, sowie die Konzentration auf defensive, dividendenstarke Werte kontern.

Wer vor allem langfristig für den Vermögensaufbau oder die Altervorsorge anlegt, kommt an Aktien nicht vorbei. Zwei oder drei Prozentpunkte Realverzinsung mehr per annum zeigen im Laufe der Jahre gewaltige Effekte.

Renditedreieck - wie erholten sich Aktien nach Krisenjahren

Für einen schnellen Überblick wie sich eine Aktie in Zeiten der Finanzkrise 2008 verhalten hat, werfen wir gemeinsam einen Blick auf das Renditedreieck der Apple Aktie.

apple-renditedreieck

Apple verlor 57%, hätte man 2007 gekauft und 2008 verkauft. Nach der Krise stand die Aktie aber sofort wieder auf den Kaufzetteln der Anleger.

Sehen wir uns nun die dazugehörigen Bewegungen im Wochenchart von Apple (AAPL) an:

apple-2008

Auf den Abverkauf 2008 folgte eine Erholung, die wieder abverkauft wurde. Erst nach über 1 Jahr folgte auf die Bodenbildung wieder die Kaufphase.

Die Börsenkurse werden wohl noch weiter durch die Zahl der Corona-Neuerkrankungsfälle bewegt werden. Wenn sich diese stabilisiert haben und danach abnehmen, wird zumindest diese Unsicherheit etwas Druck aus den Märkten nehmen. Danach ist es auch an uns, die Wirtschaft durch Produktivität und Konsum wieder nach vorne zu bringen. Aber dies wird wohl noch einige Zeit dauern.

Aus diesem Grund, bleibt vor allem gesund und auch handlungsfähig!



Bis zur nächsten spannenden Story,

Wolfgang Zussner

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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