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Die Dividendenaristokraten der DZ Bank plus dividendenstarke Aktien mit Kurspotenzial

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Ein überaus erfolgreiches Aktienjahr liegt hinter uns, schreibt die DZ Bank in ihrer monatlichen Research-Publikation mit dem Titel Dividenden im Fokus. Inklusive Dividenden habe das Plus des S&P 500 im Vorjahr 34 % betragen. Damit zähle das Vorjahr zu den besten Jahren seit 1950. Auch der DAX und Euro Stoxx 50 hätten mit Gewinnen von 25 % und 28 % sehr gut performt. Verschiedene Krisen seien im Laufe des Jahres 2019 stärker in den Hintergrund geraten und auch die wieder expansiveren Notenbanken hätten ihren Beitrag zur Aktienmarktentwicklung beigesteuert.

Damit stelle sich jetzt wie immer die Frage, wie es weitergeht an den Märkten: Die Stimmung der Investoren ist laut DZ Bank euphorisch. Das Kursfeuerwerk habe dazu geführt, dass die Bewertung deutlich angestiegen sei und die Märkte teuer seien. Obwohl verschiedene Krisenherde abgeklungen seien, hält man die Erwartungen, die von einem Gewinnwachstum von rund 10 % ausgehen, für zu ambitioniert. All dies erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass es kurz- bis mittelfristig zu einer Konsolidierungsbewegung an den Märkten kommen werde.

Gleichzeitig sei aber der Anlagenotstand weiterhin sehr groß und die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen in den kommenden Jahren auf ein auskömmliches Maß anstiegen, sehr gering. Aufgrund steigender Bewertung lägen die Dividendenrenditen inzwischen rund 10 % unter dem langfristigen Durchschnitt. Der Renditeaufschlag gegenüber den Anleihen
Falle hingegen weiterhin sehr attraktiv aus. Für langfristig orientierte Investoren böten solide Dividendenzahler daher eine gute Lösung, kontinuierliche Zahlungsströme
zu vereinnahmen und langfristig am Erfolg der Unternehmen zu partizipieren.

Die zuständigen Analysten haben vor diesem Hintergrund wie jeden Monat nach den DZ Bank-Dividendenfavoriten gesucht. Zusätzlich zur Dividendenrendite hat man dabei die Nachhaltigkeit der Dividenden und weitere Fundamental- und Bewertungskennzahlen berücksichtigt. Dadurch könne der Anlageerfolg gesteigert sowie das Risiko reduziert werden, heißt es. Die DZ Bank empfiehlt defensiv orientierten Investoren, auf die hausintern ermittelten „Dividendenaristokraten“ zu setzen. Investoren mit höherer Risikobereitschaft rät man zu Aktien mit hoher Dividendenrendite und Kurspotenzial.

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Entwicklung der Dividenden auf Markt- und Unternehmensebene sowie im im Assetklassenvergleich

Bevor wir zu den Favoritenlisten kommen, vorab noch einige erläuternde Hinweise zum Geschehen an der Dividendenfront. Wie die DZ Bank erklärt, entwickelten sich in den vergangenen Monaten die Dividendenerwartung für 2019 weitgehend stabil und lagen im längerfristigen Vergleich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Auch die erwarteten Dividendenrenditen seien zuletzt weitgehend stabil geblieben.

Auf Sicht der nächsten zwölf Monate biete der DAX eine Dividendenrendite von 3,2 %, der Euro Stoxx 50 von 3,5 %, der Stoxx 600 von 3,6 % und der S&P 500 von 1,9 %. Die Renditen lägen damit unter den durchschnittlichen Renditen seit 2004 (DAX -8 %, Euro Stoxx 50 -12,7 %, Stoxx 600 -6 %, S&P 500 -9 %).

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Während die Dividendenschätzungen über das letzte Jahr hinweg für den DAX leicht gesunken seien, seien die Schätzungen für die Unternehmensgewinne deutlich stärker gesunken. Die erwarteten Ausschüttungsquoten seien dadurch um 5 % - 8 % gestiegen, wobei die absoluten Niveaus noch nicht besorgniserregend seien. Allerdings berge diese zunehmende Diskrepanz das Risiko, dass entweder die Dividenden geringer ausfallen könnten als bisher erwartet, oder generell eine steigende Ausschüttungsquote die Nachhaltigkeit der Dividenden belasten könnte. Zur Entwicklung der Dividenden auf Unternehmensebene merkt man außerdem noch an, dass zuletzt weiterhin die negativen Veränderungen der Dividendenschätzungen überwogen.

Im Assetklassen-Vergleich schnitten die Dividendenrenditen in Europa sehr attraktiv ab. Die Notenbanken seien stark expansiv ausgerichtet, allerdings stießen die Maßnahmen zunehmen an ihre Grenzen. Zuletzt seien sowohl die Anleihen- als auch Dividendenrenditen seitwärts gelaufen. Der Aufschlag der DAX-Dividendenrendite gegenüber zehnjährigen deutschen Bundesanleihen liege bei 3,5%-Punkten und habe sich vom Hochpunkt bei 4,2 % wieder reduziert. Der Aufschlag gegenüber den Renditen der risikoreicheren Unternehmensanleihen betrage aktuell 2,7 %-Punkte. Beide Werte lägen weiterhin deutlich über den historischen Werten. Dividendenpapiere böten somit einen attraktiven Renditeaufschlag.

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Quellen: Refinitiv, DZ Bank

Auch die US-Bondrenditen hätten sich zuletzt seitwärts entwickelt, die Dividendenrendite des S&P 500 hätten marginal nachgegeben. Die Ausschüttungen von Bonds und Aktien lägen auf vergleichbarem Niveau. Es sei aber festzustellen, dass der Anleihemarkt in den USA weiterhin deutlich höhere Renditen als in Europa verspreche. Unternehmensanleihen mit BBB-Rating böten mit rund 3,1 % weiterhin einen Renditeaufschlag. Generell sei in den USA zu berücksichtigen, dass die Unternehmen zusätzlich über Aktienrückkäufe Mittel an die Aktionäre zurückfließen lassen würden.

Die Dividendenfavoriten im Überblick

Wie oben bereits erwähnt, hat die DZ Bank die hauseigenen Dividendenfavoriten aktualisiert. Zusätzlich zur Dividendenrendite hat man dabei sowohl die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen als auch weitere Fundamentaldaten und Bewertungskennzahlen berücksichtigt. Dadurch kann nach Ansicht der Analysten der Anlageerfolg gesteigert sowie das Risiko reduziert werden. Für Investoren mit höherer Risikobereitschaft hat man zudem Aktien mit attraktiver Dividendenrendite und zusätzlichem Kurspotenzial zusammengestellt.

Die erste nachfolgende Tabelle zeigt das Screening mit den jeweils 5 Dividendenaristokraten für die Regionen Deutschland, Europa und USA. Für diese 3 Regionen zeigt das zweite Screening außerdem jeweils 5 dividendenstarke Aktien, denen die DZ Bank-Analysten zusätzlich auch noch Kurspotenzial zubilligen.

Mit Blick auf den Begriff Dividendenaristokraten ist es vielleicht noch hilfreich bzw. wichtig zu erwähnen, dass die DZ Bank davon bereits dann spricht, wenn ein Unternehmen seit mindestens 10 Jahren eine Dividende gezahlt hat. In den USA versteht man unter einem Dividendenaristokraten dagegen typischerweise eine Gesellschaft, die seit mindestens 25 Jahre ihre Ausschüttungen Jahr für Jahr erhöht hat.

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Quellen: Refinitiv, Bloomberg, DZ Bank

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Quellen: Refinitiv, Bloomberg, DZ Bank
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