Diese Dividenden- und Qualitätsaktie ist eine starke Ergänzung für das Langfrist-Depot!
Liebe Leser,
in den letzten Jahren sah sich die Dividendenstrategie großer Beliebtheit ausgesetzt. Doch seit dem Corona-Crash haben sich viele Dividenden-Aktien kaum von den Tiefs wegbewegt. Das Ziel dieser Recherche war das Finden einer Dividenden-Aktie, die eine solide Dividende zahlt und Kurssteigerungen erzielt. Oftmals zahlen stark laufende Dividenden-Aktien nicht die höchsten Dividendenrenditen. In diesem Artikel stehen allerdings eher die Kurssteigerungen als die Dividenden-Zahlungen im Vordergrund.
Um auf eine Dividenden-Aktie mit den beschriebenen Kriterien aufmerksam zu werden, habe ich das TraderFox Tool aktien RANKINGS benutzt. Dieses basiert auf einer Morningstar-Datenbank mit über 15.000 amerikanischen und europäischen Aktien. Für Investoren, die die Dividendenstrategie verfolgen, ist z.B. das vorgefertigte Template „Dividenden-Aristokraten USA“ interessant. Das Screening zeigt innerhalb weniger Sekunden die besten Dividenden-Zahler aus den USA.
In diesem Artikel wird die Aktie von Nike thematisiert.
Nike - Einer der weltweit größten und bekanntesten Anbieter von Sportartikeln
Das Unternehmen Nike und die Sportartikel des Unternehmens dürften jedem bekannt sein. Der US-amerikanische Sportartikelhersteller zählt mit der Marke Nike nämlich zu den bekanntesten Marken in der gesamten Branche. In Deutschland, aber auch in den USA und anderen Ländern in Europa, finden sich die Sportartikel von Nike in nahezu jedem Kleidungs- und Sportartikelgeschäft. Nike entwickelt und verkauft eigene Sportausrüstung. Dazu gehören Schuhe, Kleidung, Sportgeräte, sowie Accessoires. Um die Produkte an den Endkunden zu bringen, nutzt Nike verschiedene Distributionswege, u.a. Groß- und Einzelhändler, Brand-Stores, Zwischenhändler und das Internet. Die angebotenen Produkte werden hauptsächlich außerhalb der USA produziert. Das Marketing von Nike läuft neben Werbevideos auch über Werbeverträge mit den bekanntesten Sportlern und Athleten unserer Zeit. Sportler, wie beispielsweise Christiano Ronaldo oder LeBron James, aber auch Fußballvereine wie der FC Liverpool, machten in der Vergangenheit Schlagzeilen mit Nike-Werbeverträgen in neunstelliger Höhe.
Einbruch durch den Corona-Virus, aber Boom im Bereich Digital Sales
Wie auch andere Kleidungshersteller wurde Nike von dem Lockdown stark getroffen. Im letzten Quartal ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 38 % eingebrochen. Der letzten Quartalsbericht stellte aufgrund einer abweichenden Buchführung vom Kalenderjahr das Q4-2020 dar. Dahingehend stehen die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2020 bei Nike bereits fest. Der Gewinn ist im Geschäftsjahr 2020 um 37 % eingebrochen. Der Umsatz ist um insgesamt 4,3 % zurückgegangen. In den letzten Jahren war Nike stets profitabel und konnte die Gewinne steigern. Die einzigen Ausnahmen sind das Jahr 2020 (Corona-Virus) und das Jahr 2018 (Änderungen im Steuergesetz). In den letzten fünf Jahren konnte Nike den Umsatz um durchschnittlich 4,10 % steigern. Der Gewinn je Aktie ist im gleichen Zeitraum um 3,02 % gesunken. Dies ist allerdings auf externe Einflüsse und nicht auf Management-Versagen zurückzuführen. Die Analysten-Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021 spiegeln diese Aussage wieder. Für das Geschäftsjahr 2021 wird ein Umsatzwachstum in Höhe von 11,2 % erwartet, sowie ein Gewinnwachstum in Höhe von 71,1 %. Die externen Effekte sind anhand dieser Grafik klar erkennbar.
Tipp: Mit der Börsensoftware werden solche Grafiken automatisiert erstellt!
Nike hat in der Vergangenheit stark gewirtschaftet. Dahingehend konnte das Unternehmen auch den Umsatzeinbruch überstehen. Bis 2019 lag die Eigenkapitalquote des Unternehmens stets über 38 %. Heute liegt die Eigenkapitalquote bei lediglich 25,7 %. Dies ist auf die Aufnahme von Schulden im Zuge des Lockdowns zurückzuführen. Die Gesamtverschuldung von Nike ist von 14,7 Mrd. USD im Jahr 2019 auf 23,3 Mrd. USD im Jahr 2020 gestiegen. Nike sitzt derzeit auf einem Cash-Berg in Höhe von 8,8 Mrd. USD. Dahingehend dürfte das Unternehmen die Zahlungsfähigkeit und die Finanzierung für neue Investitionen gesichert haben. Die Schulden dürften in den nächsten Jahren zurückgezahlt werden.
Ebenfalls positiv hervorzuheben ist das Funktionieren des Online-Vertriebskanals von Nike. Wie bereits geschrieben sind die Umsätze im vierten Quartal um 38 % eingebrochen. Gleichzeitig sind jedoch die Online-Umsätze um 75 % gestiegen. Im letzten Quartal haben die Online-Umsätze 30 % der Gesamtumsätze ausgemacht. Dies zeigt, dass Nike die Zukunftsentwicklung im Blick behält und nicht den Aufbau eines Online-Vertriebskanals verpasst hat. Andere Unternehmen, wie z.B. Under Armour, konnten sich nicht im gleichen Maße durch den Online-Vertriebskanal abfedern. Under Armour musste sogar das Inventar verkleinern, da die Nachfrage stark einbrach.
Stetiger Dividendenzahler mit kontinuierlicher Dividendensteigerung
Die Dividendenrendite der Nike-Aktie beträgt derzeit 0,97 %. Die durchschnittliche Performance der Nike-Aktie lag in den letzten zehn Jahren bei 20,92 % pro Jahr. In den letzten 35 Jahren hat Nike ununterbrochen eine Dividende gezahlt. Das Dividenden-Wachstum lag in den letzten fünf Jahren bei durchschnittlich 12,08 %. Der TraderFox Dividenden-Check gibt Nike 13/15 Punkten. Der Punktabzug ist auf die „geringe“ Stabilität des Umsatzwachstums und die hohe Finanzverschuldung zurückzuführen. Beide Warnsignale wurden bereits erklärt. Die Finanzverschuldung ist durch den Corona-Virus gestiegen und das Umsatzwachstum ist durch den Lockdown und die veränderte steuerliche Behandlung instabil gewesen. Wenn die Prognose der Analysten hinkommt, dürfte Nike in der Lage sein die Dividenden im nächsten Geschäftsjahr zu erhöhen und die Finanzverschuldung abzubauen. Eventuell kommt es sogar zu einem Ausbau der Nettogewinnmarge, wenn der Online-Shop stärker genutzt wird.
Qualität kommt mit einem Preis
Die Aktie von Nike ist nicht unter- und nicht überbewertet. Durch den Corona-Virus wirken die Multiples etwas höher. Das KUV liegt derzeit bei 4,1. Das KGV liegt bei 61,8. Die Berechnung der Multiples wurde mit einem Kurs in Höhe von 105,97 USD durchgeführt. Nimmt man allerdings die Schätzungen für das Geschäftjahr 2021 für die Berechnung der Multiples, relativiert sich die Bewertung. Das KUV liegt dann bei 3,9 und das KGV bei 38,9. Nike ist dementsprechend nicht zu einem Schnäppchenpreis zu haben, allerdings ist das Unternehmen auch nicht massiv überbewertet. In den nächsten vier Jahren rechnen die Analysten mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum in Höhe von 8,9 %. Das Gewinnwachstum soll im gleichen Zeitraum bei durchschnittlich 29,8 % liegen. Diese Prognosen sind äußerst unsicher, stellen aber trotzdem eine gute Orientierung dar. Sollten die Prognosen hinkommen, dürfte die Aktie stark im Wert steigen.
Ausbruch auf ein neues Hoch – Der Chart sieht bullish aus!
Die Aktie von Nike konnte vor zwei Tagen auf ein neues Allzeit-Hoch ausbrechen. Dies stellt ein technisches Kaufsignal dar. Der Ausbruch erfolgte unter erhöhtem Volumen. Gestern wurde der Ausbruch im Zuge des schwachen Gesamtmarktes leicht abverkauft. Der Ausbruch dürfte allerdings trotzdem gelingen. Damit wäre auch der langfristige Aufwärtstrend intakt. Einer weiteren Aufwärtsbewegung auf Sicht von 12-18 Monaten dürfte nichts im Wege stehen.
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Bildherkunft: Unsplash