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DIVIDENDENRENDITEN FAST AUF KGV-HÖHE: BEI DIESEN 3 AKTIEN IST DAS DER FALL

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In der Regel ist es so, dass bei Aktien das KGV deutlich über der Dividendenrendite liegt. So bewegt sich das KGV deutscher Aktien im Schnitt bei 12,4, während die Dividendenrendite durchschnittlich rund 3 % beträgt.

Doch an der Börse gibt es auch immer wieder Bewertungsanomalien. So findet sich auf den Kurszetteln auch beim Zusammenspiel von KGV und Dividendenrendite die eine oder andere skurrile Besonderheit. So hat Morgan Stanley 3 europäische Aktien ausfindig gemacht, bei denen sich die Dividendenrendite fast mit dem KGV deckt.

Daimler: KGV 2018e 6,64, Dividendenrendite 2018e 6,61 %

Das erste Beispiel ist Daimler AG (ISIN: DE0007100000). Denn beim deutschen Autobauer taxiert der Analystenkonsens den Gewinn je Aktie für 2018 auf 8,76 Euro. Das heißt, das geschätzte KGV bewegt sich hier bei einem aktuellen Kurs von 58,16 Euro bei 6,64. Dem steht eine erwartete Dividendenzahlung von 3,58 Euro je Anteilsschein gegenüber, woraus sich eine Dividendenrendite von 6,16 % ergibt.

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Noch krasser fällt das Kräfteverhältnis mit Blick auf die Prognosen für 2020 aus. Denn bei einem erwarteten Ergebnis je Aktie von 9,41 Euro würde das KGV 6,18 betragen. Bei der Dividendenrendite würden aber 6,41 % zu Buche stehen, falls die Vorhersage stimmt, dass für das übernächste Geschäftsjahr tatsächlich 3,73 Euro je Anteilsschein fließen sollten.

Casino, Guichard-Perrachon: KGV 2022e 7,55, Dividendenrendite 2022e 9,18 %

Beispiel Nummer zwei ist Casino, Guichard-Perrachon S.A. (ISIN: FR0000125585). Laut Analystenkonsens bewegt sich bei dem französischen Lebensmitteleinzelhändler, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1898 zurückreichen, das geschätzte KGV für 2018 bei einem erwarteten Gewinn je Aktie von 2,63 Euro bei 13,0. Dem steht bei einer prognostizierten Ausschüttung für 2018 von 3,12 Euro bei einem aktuellen Kurs von 34,21 Euro eine Dividendenrendite von 9,12 % gegenüber.

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Blickt man nach vorne und nimmt man als Berechnungsbasis die Schätzungen für 2022, dann wird es sogar noch skurriler. Denn bei einem da erwarteten Gewinn von 4,53 Euro je Aktie ergibt sich nur noch ein KGV von 7,55, während sich bei einer vorhergesagten Ausschüttung von 3,14 Euro eine geschätzte Dividendenrendite von 9,18 % errechnet.

Aegon: KGV 2022e 7,26, Dividendenrendite 2022e 5,62 %

Das Trio in Sachen Dividendenrendite auf Höhe des KGVs komplettiert Aegon N.V. (ISIN: NL0000303709), dessen Aktienkurs derzeit bei 5,52 Euro notiert. 2018 ist bei dem niederländischen Finanzdienstleister der Abstand zwischen KGV und Dividendenrendite zwar noch etwas größer. Denn einer auf Basis einer für das laufende Geschäftsjahr erwarteten Zahlung von 0,28 Euro sich ergebenden Dividendenrendite von 5,07 % steht bei einem prognostizierten Gewinn je Aktie von 0,65 Euro ein KGV von 8,49 gegenüber.

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Mit Blick auf das Jahr 2022 würde der Abstand geringer werden. Denn bis dahin rechnet der Analystenkonsens mit einer Zahlung von 0,31 Euro, was gleichbedeutend mit einer Dividendenrendite von 5,62 % wäre. Der Gewinn je Aktie soll sich zudem auf 0,76 Euro verbessern, was einem geschätzten KGV von 7,26 entsprechen würde.

Bewertungen Spiegelbild der geschäftlichen Herausforderungen

Für Value-Anhänger dürften die Bewertungsrelationen bei den genannten 3 Aktien nach Schnäppchen klingen. Alle 3 Unternehmen haben aber mit spezifischen Problemen zu kämpfen, die nicht nur mit internen Herausforderungen zu tun haben, sondern branchenspezifischer Natur sind. Das dokumentieren auch Chartbilder, die nicht direkt zum Kauf einladen. Durch die skizzierten Bewertungsrelationen zum Einstieg verleiten lassen sollten sich deshalb nur Anleger, die davon ausgehen, dass diese Schwierigkeiten langfristig überwunden werden können.