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Dürr – Anlagen- und Maschinenbauer aus dem MDAX mit Kursfantasie von bis zu 50 %

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Wohl dem Unternehmen, das sich mit seinem Geschäftsmodell eine führende Marktstellung in seiner Branche sichern konnte. Noch besser wird so eine Story eigentlich nur, wenn es der Konzernleitung auch gelingt, das Erfolgsmodell auf andere Märkte zu übertragen.  Und damit wären wir auch schon beim MDAX-Konzern Dürr angelangt. Der schwäbische Maschinenbauer hat sich als globaler Dominator für Lackieranlagen etabliert. Mit einem Marktanteil von rund 60 % ist Dürr klar die Nummer 1.

Doch mit der dominanten Position geht ein kleiner Schönheitsfehler einher: Wenn man einen Markt schon so beherrscht, wie will man dann noch wachsen, wenn schon die Mehrzahl der Kunden mit den eigenen Maschinen ausgestattet wurden? Die Antwort darauf wäre entweder, dass man sich auf das Service- und Wartungsgeschäft fokussiert. Die andere Möglichkeit ist natürlich, dass man hingeht und die erwiesene Erfolgsstory als Blaupause für eine Expansion in andere Märkte nutzt.

Dürr hat die zweite Alternative gewählt. Als Dürr vor ein paar Jahren den Spezialisten für Holzverarbeitungsmaschinen Homag übernahm, da hatten sich viele Marktteilnehmer verwundert die Augen gerieben und sich gefragt – Was will der Lackieranlagenbauer der Autobranche mit der neuen Holz-Tochter. Langsam aber sicher kristallisiert sich nun heraus, was Dürr da im Schilde führt.

Homag wird die neue Wachstumsstory im Konzernverbund. An den nackten Zahlen könne man das laut Börse Online bereits sehr gut festmachen. In den letzten 3 Jahren habe das Wachstum mit dem Lackieranlagengeschäft nur bei 3 % gelegen. Für Homag sehe das aber ganz anders aus. Die Tochter habe im gleichen Zeitraum ein Umsatzwachstum von 69 % realisiert und im Geschäftsjahr 2017 bereits 1,2 Mrd. Euro zum Umsatz beigetragen. Im laufenden Geschäftsjahr könne Homag zur größten Sparte im schwäbischen Firmenverbund aufsteigen.

Aktuell habe Homag einen Marktanteil von 30 %. Laut Finanzvorstand Carlo Crosetto habe die Tochter aber viel Potenzial, um organisch weiter zu wachsen. Zur Gewinnung von Marktanteilen sei eine größere Übernahme nicht nötig. Kleiner Akquisitionen dürften allerdings erfolgen, um das Produktportfolio um neue Maschinen zu erweitern. Mit der Expansion der Holztochter gewinne Dürr übrigens eine ungekannte neue Unabhängigkeit von Investitionszyklen in der Autobranche, die im Geschäft mit den Lackieranlagen den Löwenanteil beisteuere.

Um seinen Konzern fit für das Zeitalter der Digitalisierung zu machen, habe Dürr-Chef Ralf Dieter zusammen mit der Darmstädter Software AG und weiteren Maschinenbaufirmen das Joint Venture Adamos gegründet. Nun könne man über eine eigene IT-Plattform den Kunden eine App zur Optimierung von Fertigungsprozessen bieten.

Mit der Stärkung des Geschäftsbereichs Clean Technologie durch die laufende Übernahme der Umwelttechnik von Babcock & Wilcox treibe Dürr übrigens schon die nächste potenzielle Wachstumsstory voran.

Weil Analysten bei Dürr in den Jahren 2019 und 2020 von Gewinnzuwächsen von 15 und 25 % ausgehen, rät Börse Online mit einem Kursziel von 55 Euro zum Kauf des MDAX-Titels (38 % Potenzial).

Ein Kursziel von 50 Euro sieht das Analysehaus Warburg Research aktuell für die Aktie von Dürr (26 % Potenzial). Auch wenn die jüngsten Geschäftszahlen laut Analyst Christian Cohrs eher schwach gewesen seien, habe das Management einen mutigen Ausblick zum 2. Halbjahr und darüber hinaus abgeliefert.

Noch mehr Kurspotenzial als Börse Online sieht die französische Großbank Societe Generale mit dem Buy-Rating und einem Kursziel von 60 Euro für den MDAX-Titel (51 % Potenzial). Auch laut Analyst Sebastian Ubert habe der Anlagen- und Maschinenbauer die Erwartungen der Marktteilnehmer an die Zahlen für das 2. Quartal enttäuscht, doch in der zweiten Jahreshälfte sei von einer Besserungen auszugehen.

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Bildherkunft: Dürr