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Europas innovativste Mode-Plattform im Aufschwung: Analysten sehen bis zu 30-prozentiges Kurspotential

Aktienanalysen Michael Seibold 1.018 Leser

Liebe Leser,

das 2008 in Berlin gegründete Unternehmen Zalando SE (WKN: ZAL111) ist mittlerweile Europas führende Online-Plattform für Mode, also eine Art Betriebssystem für Mode geworden. Mit seinem Partnerprogramm verbindet Zalando seine über 32 Mio. aktiven Kunden mit Marken und Händlern. Immer mehr Markenhersteller nutzen diese Möglichkeit, um gegen den Riesen Amazon bestehen zu können. Derzeit ist man in 17 Ländern aktiv und verfügt über 14.000 Mitarbeitern. In dem Fashion-Store werden den Kunden aktuell schon mehr als 2.500 Marken für ihr Shopping-Erlebnis angeboten. Im Jahr 2014 ging das Unternehmen an die Börse. Aktuell kommt Zalando auf eine Marktkapitalisierung von 16 Mrd. Euro. Hat der Onlinehändler im Geschäftsjahr 2014 noch einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro erzielt, möchte man sechs Jahre später im Jahr 2020 bereits das dreifache an Umsatz generieren.

Corona-Profiteur

Nach anfänglichen Schwierigkeiten profitiert Zalando immer stärker vom veränderten Kaufverhalten der Verbraucher seit der Corona-Krise. Da anfangs vielen Verbrauchern die Lust auf Shopping vergangen ist, war man sich nicht so sicher, ob man die Prognosen einhalten könnte. Im Zuge der Unsicherheit korrigierte die Aktie im März deutlich bis auf 27 Euro, um dann vier Monate später ein neues Allzeithoch bei 68,88 Euro zu schaffen. Das Geschäftsmodell als klassischer E-Commerce-Akteur aus dem Bereich Modehandel war zwischenzeitlich konkurrenzlos durch den stationären Handel. Erst jetzt setzen auch herkömmliche lokale Geschäfte immer mehr auf den Onlinehandel. Die verstärkte Neigung zu Internetbestellungen lässt die Geschäfte von Online-Unternehmen explodieren. Wir sehen dies bei Firmen wie HelloFresh, Amazon, Delivery Hero und eben auch beim Onlinemodehändler Zalando. Dieses Jahr rechnet das Unternehmen mit deutlich zweistelligen Zuwächsen bei Umsatz sowie dem operativen Gewinn.


Quelle: eigene Grafik mittels der TraderFox-Software

 

Zahlen-Daten-Fakten

Wir konnten feststellen, dass das solide Umsatzwachstum auch in Q1 anhielt. Aufgrund der Corona-Pandemie war auch vor allem im März die sinkende Konsumlust zu spüren, da viele Kunden aufgrund der Unsicherheit sich mit Käufen zunächst zurückhielten. Zunächst strich das Unternehmen seine Prognose und begann ein millionenschweres Sparpaket auf die Beine zu stellen. Doch bereits Mitte April war eine schnellere Erholung als erwartet zu spüren. Inzwischen rechnet man wieder mit guten Geschäften auf Gesamtjahresbasis. In Q1 stiegen die Erlöse insgesamt auf 1,52 Mrd. Euro, ein Anstieg von 10,6 Prozent. Das sogenannte Gross Merchandising Volume, eine Kennzahl, die verwendet wird, um die Nutzung der Plattform für Verkäufe zu messen, kletterte auf 2,0 Mrd. Euro, einem Anstieg von 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim bereinigten Ergebnis blieben immerhin noch 6,4 Mio. Euro übrig. Im Vorjahresquartal stand noch ein Verlust von 98,6 Mio. Euro in den Büchern. Die Anzahl der aktiven Kunden stieg um 17,2 Prozent auf 32 Mio Kunden. Ein Kunde hat im Schnitt 1,16-mal in diesem Quartal bestellt.

 


Quelle: Qualitätscheck von TraderFox

Im zweiten Quartal lag dann die Entwicklung deutlich über den durchschnittlichen Erwartungen der Marktexperten, so Zalando Mitte Juni. Branchenexperten rechneten bisher mit einer Steigerung des Bruttowarenvolumens um 19 Prozent. Für den Umsatz sind eine 16-prozentige Steigerung prognostiziert. Der bereinigte operative Gewinn (EBIT) soll auf 104 Mio. Euro steigen.

Für das Gesamtjahr dürften die Erlöse zwischen 10 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 6,5 Mrd. Euro zulegen. Das EBIT soll zwischen 100-200 Mio. Euro liegen. Sollte es Zalando auch in den nächsten Quartalen schaffen, die Markterwartungen zu übertreffen, was aufgrund dem vermehrten Onlinehandel schlüssig scheint, sollte auch der Aktienkurs weiter gen Norden zulegen. Das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten fünf Jahre lag bei knapp 24 Prozent. Beim EPS-Wachstum der letzten fünf Jahre konnte man im Schnitt knapp 14 Prozent zulegen. Für die nächsten drei Jahre wird ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 17 Prozent und beim Gewinn sogar von 30 Prozent erwartet.

 


Quelle: Aktienterminal von TraderFox

Mittlerweile werden auf dem Portal nicht nur Mode und Schuhe angeboten, sondern inzwischen auch Kosmetik. Des Weiteren möchten die Berliner in das Geschäft mit Luxusmode sowie Secondhand-Klamotten einsteigen.
Der Erfolg der Plattformstrategie von Zalando basiert auf drei Säulen. Zuerst wird sehr viel in das Kundenerlebnis investiert. Liefer-, Zahlungs-, Kundenservice- und Rückgabeprozesse werden immer mehr verbessert, ähnlich wie Amazon es macht. In der zweiten Säule gibt es für Markenpartner die Möglichkeit, auf die Kundenreichweite zurückzugreifen. Der dritte Baustein besteht in der immer stetigen Investition und Verbesserung der Infrastruktur, um die Analyse der Kunden und die Logistik voranzutreiben. Über die drei Geschäftsfelder Fashion-Store, Off-price und Eigenmarken hinaus ist Zalando noch in einer Vielzahl von aufstrebenden Geschäftsfeldern tätig.

Analystenkonsens

Zalando hat mit seiner Plattformstrategie die Digitalisierung der Modebranche vorangetrieben. Dies sehen auch die Analysten. Heute hat die Deutsche Bank sein Kursziel auf 84 Euro verdoppelt, was beim derzeitigen Kursniveau ein rund 30-prozentiges Potential bietet. Dabei hob man besonders das Partner-Programm hervor, das noch deutlich zu wenig an Wert beigemessen wird. Die Mainfirst Experten geben ein Kursziel von 75 Euro an. Sie begründen es damit, dass für Markenhersteller als Vertriebskanal im Kampf gegen Amazon Zalando zunehmend die erste Wahl sei.

Liebe Anleger,

ich wünsche Ihnen noch viele erfolgreiche Investments!

Bis zur nächsten spannenden Story,

Michael Seibold

Verwendete Tools:

TraderFox Trading-Desk: https://desk.traderfox.com

Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com

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Bildherkunft: https://unsplash.com/photos/q8kR_ie6WnI