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Genpact – US-Beratungshaus mit zweistelliger Wachstumsrate dank Digitaler Transformation und der Künstlicher Intelligenz

Aktienanalysen Marius Müllerhoff 697 Leser

Liebe Leser,



ob Big Data, Digitale Transformation oder Künstliche Intelligenz, all diese Bereiche gewinnen stetig an Relevanz. Unternehmen sind einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt und müssen sich daher stetig effizienter aufstellen (Automatisierung, Datenanalyse, Digitalisierung etc.). Hier kommt Genpact mit seiner IT-Beratungsexpertise ins Spiel. Das Unternehmen, das eine Marktkapitalisierung von knapp 8 Mrd. USD aufweist, hat ein durchschnittliches Wachstum des Umsatzes von 8,5% und des Gewinns pro Aktie (EPS) von 13,5% (CAGR 5 Jahre). Die Corona-Krise hat den Aktienkurz in den Sinkflug geschickt. Seit drei Monaten konsolidiert die Aktien. Ein Ausbruch über 42,50 USD sollte die Aufwärtsbewegung fortsetzen.

Quelle: https://aktie.traderfox.com/BMG3922B1072/DI/genpact-ltd

IT-Dienstleistungen und Business Process Outsourcing


Genpact hat zwei Umsatzbereiche. Im Bereich der IT-Dienstleistungen fallen Services aus Infrastruktur- und Datenbankmanagement. Konkret ist Genpact darauf spezialisiert, Kunden bei der Überwachung und Verwaltung ihrer Datenbanken, Netzwerke und Rechenzentren zu unterstützen (inklusive Cloud-Infrastrukturdiensten). In 2019 wurden 550 Mio. USD in diesem Bereich erwirtschaftet. Dies entspricht gut 15% des Gesamtumsatzes. Im Bereich Business Process Outsourcing generierte Genpact knapp 3 Mrd. USD (knapp 85%). Hierunter fallen digitalen Analyse-Tools für die Automatisierung und Transformation von Geschäftsprozessen. Hier kommt Genpacts selbst entwickelter Smart Enterprise Processes (SEP) Ansatz zum Einsatz, der durch Software gestützt wird. Ob die Messung von Daten, die real-time Analyse von Zahlen, oder die Entwicklung kundenspezifischer Lösungen, bei allen Themen steht Genpact mit der eigenen digitalen Cora-Plattform als kompetentes Beratungshaus zur Seite.

EPS-Wachstum von 13,5% +90.000 Mitarbeiter, in 30 Ländern vertreten


Seit der Gründung in 2008 aus dem General Electric (GE) Konzern ist GE gleichzeitig auch der größte Kunde. Aber die Abhängigkeit ist von 50% des Umsatzes in 2008 auf unter 15% des Umsatzes in 2019 gefallen. Mit den Top 10 Kunden werden gut 35% des Umsatzes erwirtschaftet. Der Kundenstamm umfasst globale Unternehmen wie z.B. Citigroup, Kraft Heinz, Mondelez Novartis und Walgreen Boots Alliance. Knapp 40% des Umsatzes wird mit Banken und Versicherung erwirtschaftet. Genpact hat +90.000 Mitarbeiter und ist in 30 Ländern beratungsseitig unterwegs. Die durchschnittliche Umsatzwachstumsrate der vergangenen fünf Jahre liegt bei 8,5%. Beim Gewinn liegt sie bei 9%, beim EPS bei 13,5%. Mit diesen Werten ist man besser als der Wettbewerber Accenture, aber schlechter als der Wettbewerber Booz Allen Hamilton. Mit einem KUV (2021) von 2 und einem KGV (2021) von 18 ist Genpact deutlich günstiger bewertet als Accenture (KGV von 32,5) und Booz Allen Hamilton (KGV von 27,5).

Die vergangenen Quartalszahlen elektrisierten die Märkte


Am 02.11.2020 hat Genpact die Bücher für das dritte Quartal geöffnet. Die Zahlen elektrisierten die Märkte, obwohl sie nicht sensationell ausfielen. In den folgenden sechs Tagen schoss die Aktie um 20% nach oben. Das Unternehmen erzielte einen Quartalsgewinn von 0,56 USD je Aktie und übertraf damit die Konsens-Schätzung von 0,50 USD je Aktie. Der Gewinn pro Aktie lag auf Vorjahresniveau. Genpact erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 936 Mio. USD und übertraf damit die Konsens-Schätzung um 3,4%. Im Vorjahreszeitraum lag der Umsatz bei 889 Mio. USD im Vorjahr.

„The longer the base, the higher in space”

Charttechnisch ergibt sich ein vielversprechendes Bild, sobald die Aktie über 42,50 USD ausbricht. Seit Monaten läuft die Aktie seitwärts zwischen 40 USD und 42,50 USD. Wenn nun der Ausbruch erfolgt, wäre dies sehr bullisch oder wie die Amerikaner sagen würden „the longer the base, the higher in space“. Das Minervini Trend-Template ist erfüllt. Es gilt zu beachten, dass die Zahlen des vierten Quartals am 09.02.2021 veröffentlicht werden.

Quelle: desk.traderfox.com

Was lässt sich abschließend sagen?


Genpact ist ein kleinerer Consulting-Player in den Bereichen Big Data, Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz. Betrachtet man die vergangenen 12 Monate hinkt die Aktie seinen größeren Wettbewerber wie Accenture und Booz Allen Hamilton hinterher. Die Aktien beider Wettbewerber liegen mehr als 15% über den Hochs vom Februar 2020 (also vor Eintritt der Corona-Krise), während Genpact noch knapp unterhalb der Februar-Hoch gehandelt wird. Es besteht also noch deutlich Potenzial. Mittel- bis langfristig sollte Genpact neben den genannten Megatrends auch von reduzierten Kosten, insbesondere Reisekosten, profitieren, da die Berater vermehrt per Video ihr Consulting durchführen und nicht mehr so oft zum Kunden reisen werden. Genpact ist im Vergleich zu dem Wettbewerb günstig bewertet. Ich bin auf die Zahlen am 09.02.2021 gespannt.


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