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Hella – Autozulieferer trotzt dem Branchentrend

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Wirklich lustig finden Anleger derzeit nicht den Blick auf die Entwicklung ihrer Aktien aus dem Automobilsektor. Daimler, BMW und Volkswagen sind nicht nur von den Jahreshochs weit entfernt, noch schlimmer sieht ein Blick auf die Fünfjahrescharts aus – es gibt da Abschläge von gut und gerne 50 % zu beobachten. Nicht besser ist die Situation unter den Zulieferern der Branche. PWO, SHW, Continental, Schaeffler und wie sie nicht alle heißen – die Charts sind zum Teil in den letzten Wochen in krasse Sturzflüge übergegangen. Das alles hat seinen Anfang genommen mit „Dieselgate“. Zuletzt kamen aber auch die Sorgen um Strafzölle und einen möglichen Handelskrieg hinzu. Und dann gibt es da noch Stimmen, die davon sprechen, dass die deutsche Autoindustrie bei zukunftsweisenden Entwicklungen einfach total gepennt haben und jetzt Gefahr laufe, den nächsten großen Fortschritt in der Autoindustrie zu verpassen.

Seltsamerweise gibt es aber eine Ausnahme in dieser Gruppe von Autoaktien, die sich – vielleicht noch – erstaunlich gut gegen den Abwärtstrend stemmt: Hella. Natürlich hat auch die Aktie von Hella schon höher notiert und zuletzt nachgegeben. Aber der Abstand zum Allzeithoch beträgt gerade einmal 15 %.

Das Weltuntergangsszenario der Autobranche wird bei diesem Titel bislang nicht gespielt – und wieder möchte man „noch“ anfügen. Der Schweinwerferspezialist dürfe laut Börse Online aber in der kommenden Wochen in den Fokus der Anleger rücken, denn die Zahlen für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2018/2019 werden am 27. September veröffentlicht. Es sei davon auszugehen, dass die Geschäftsentwicklung in den Monaten Juni bis August erfreulich verlaufen sei. Die Licht- und Elektroniksparte dürfe dank zahlreicher Serienaufträge der Wachstumstreiber gewesen sein – vielleicht handle es sich dabei aber um einen Einmaleffekt.

Weiterhin sei davon auszugehen, dass mit den Produktionsstarts die Werksauslastung steigen dürfte. Damit könne auch die operative Marge im Autogeschäft zulegen. Weil allerdings das Geschäft mit Spezialanwendungen dem Konzern aus Lippstadt im Vorjahr eine Sonderkonjunktur beschert habe, werde sich die Profitabilität des Gesamtkonzerns wohl nur marginal verbessert haben im 1. Quartal. Angesichts der Gemengelage in der Autobranche dürfe Hella laut Börse Online damit wie erwartet gute Zahlen in der kommenden Woche vorlegen. Dann sei es durchaus möglich, dass sich die Aktie aus der Sippenhaft des Sektors befreie und den übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufnehme. Börse Online rät mit einem Kursziel von 70 Euro zum Kauf (40 % Potenzial).

Mit einem Kursziel von 70 Euro lehnen sich die Experten von Börse Online momentan ganz schön weit aus dem Fenster. Die meisten anderen Analysten backen kleinere Brötchen bei  dem MDAX-Titel. Rückenwind für die Aktie kam allerdings heute durch eine Einstufung mit „Overweight“ und einem Kursziel von 63 Euro von der US-Bank JPMorgan (26 % Potenzial). Analyst Jose Asumendi hatte nach einer neuen globalen Produktionsprognose für die Autobranche durch das  Marktforschungsinstituts IHS seine Empfehlung bestätigt, obwohl er seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie des Autozulieferers in den kommenden beiden Geschäftsjahren leicht reduziert hat.

Der Analyst Marc-Rene Tonn vom Analysehaus Warburg Research ging bei seiner letzten Besprechung des Titels im August davon aus, dass Hella im laufenden Jahr stärker als die Branche wachsen werde. Daher bekräftigte Warburg Research das „Buy“ und Kursziel von 65 Euro für den Autozulieferer (30 % Potenzial).

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Bildherkunft: HELLA