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Jack Ma verlässt Ant Group: Auswirkungen auf den geplanten Börsengang und Alibaba's Zukunftsaussichten

Hot-News Dr. Philip Bußmann 514 Leser




Jack Ma tritt als Geschäftsführer von Ant Group zurück

Der chinesische Milliardär Jack Ma hat angekündigt, seine Rolle als Geschäftsführer des Finanzkonzerns Ant Group aufzugeben. Der Gründer des Unternehmens und der größten chinesischen Handelsplattform Alibaba zieht sich damit weiter aus seinem Online-Imperium zurück, wie am Samstag aus einer Mitteilung von Ant Group hervorging. Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund des harten Durchgreifens der chinesischen Aufsichtsbehörden, die vor zwei Jahren den geplanten Börsengang des Fintech-Konzerns verhindert hatten und dem boomenden Technologie-Sektor seither Zügel anlegen.

Auswirkungen auf den Börsengang

Der Rückzug des offenbar in Ungnade gefallen Gründers Ma könnte die Pläne für einen Börsengang der Ant Group wiederbeleben. Doch erfordern chinesische Aktienmärkte nach solchen Veränderungen in der Unternehmensführung eine Wartezeit von zwei bis drei Jahren. Für Hongkong gilt hingegen nur ein Jahr.

Ant Group und Alipay

Ant Group steht hinter dem mobilen chinesischen Bezahlsystem Alipay mit mehr als einer Milliarde Nutzern. Der 2020 geplante Börsengang sollte mit 35 Milliarden US-Dollar der größte der Welt werden und scheiterte in letzter Minute an den regulatorischen Behörden. Seither hat sich der 58 Jahre alte Multimilliardär Ma weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, lebte im vergangenen Jahr nach Presseberichten länger in Japan und wurde vergangene Woche zufällig in Thailand gesehen.

Goldman Sachs rät zum Kauf

Der Rückzug von Jack Ma als CEO von Ant Group erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Aktie des chinesischen Internetriesen Alibaba wieder im Aufwind ist. Seit Oktober hat sich die Aktie stark erholt und notiert aktuell wieder bei 110 Dollar, nachdem sie vor Monaten noch 60 Dollar wert war. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich zu den weiteren Aussichten der beliebten Aktie geäußert und Analyst Ronald Keung hat Alibaba auf die "Conviction Buy List" gesetzt. Keung bewertet die Aussichten des Unternehmens als positiv und sieht in Alibaba den besten Weg, um von einer Erholung des chinesischen Internetsektors zu profitieren. Er glaubt, dass Alibaba mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 für das Jahr 2023 der beste Value-Titel ist, um von der Erholung im Bereich Advertising, Fintech und dem strukturellen Wachstum im Cloud-Bereich zu profitieren. Er erwartet, dass nach zwei Jahren von ständigen Gewinnrevisionen das Schlimmste überstanden ist und es Raum für eine Erholung der Bewertungsmultiplikatoren gibt, nachdem das Umsatzwachstum wieder einsetzt und die Gewinne bis 2025 im mittleren Zehnerbereich steigen sollen. Ferner geht der Analyst davon aus, dass der chinesische Internetsektor durch die Lockerung der Covid-Beschränkungen Auftrieb erhalten wird und sich die Wirtschaft im zweiten Quartal erholen wird. Das Kursziel wurde von 133 auf 138 Dollar angehoben.