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Januar-Barometer: Warum die starke Auftaktbilanz beim S&P 500 Index bis Jahresende weitere Gewinne von 11 % verspricht

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Der starke Kurszuwachs beim S&P 500 Index von 7,9 % im Januar reichte aus, um dem Auftaktmonat in das neue Jahr einen Top-5-Platz in der Performance-Rangliste für einen Januar seit dem Ende des zweiten Weltkriegs zu bescheren. Auch bewegt sich dieses Plus deutlich über dem seit 1945 verbuchten Durchschnittsplus von 1,1 %, auf das der Monat Januar seit 1946 kommt.

Auch alle 11 Sektoren des S&P Composite 1500 legten zu, angeführt von Energie, Industrie und Immobilien, während sich die defensiven Konsumgüter-, Gesundheits- und Versorgungskonzerne als Nachzügler entpuppten. Darüber hinaus verbuchten auch 97 % aller Subbranchen Kurszuwächse.

Vor dem Hintergrund dieser Performance drängt sich die Frage auf, ob das Comeback, dass die Wall Street im Januar nach dem überaus schwach verlaufenen vierten Quartal hingelegt hat, auch die Weichen für den voraussichtlichen Kursverlauf im Rest des Jahres stellt? Wenn es nach Sam Stovall, dem Chefstrategen beim US-Finanzdienstleister CFRA geht, dann lautet die Antwort darauf eindeutig Ja.

Zumindest dann, wenn sich auch in diesem Jahr wieder das alte Wall Street-Sprichwort "As Goes January, So Goes the Year" wiederholen sollte. Denn typischerweise würde das bedeuten, das nach Kursgewinnen im Januar auch im weiteren Jahresverlauf weitere Kursanstiege winken.

Wie Stovall dank seiner historischen Rückberechnungen mitteilen kann, war der Verlauf des Januars in der Vergangenheit außerdem auch ein ziemlich zuverlässiger Indikator dafür, welche Sektoren sich in den restlichen 11 Monaten des Jahres besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt.

Jedenfalls war es so, dass der S&P 500 seit dem zweiten Weltkrieg nach einem Kursgewinn im Januar in den restlichen 11 Monaten des Jahres im Schnitt um weitere 11,1% zugelegt hat. Ein Ergebnis, das deutlich über dem durchschnittlichen Kursgewinn des S&P 500 von 7,4 % während aller 11-Monats-Perioden lag. Außerdem war es gleichzeitig so, dass der S&P 500 Index nach Verlusten im Januar in den weiteren 11 Monaten des Jahres nur auf einem unterdurchschnittlichen Zuwachs von 1,3 % gekommen ist.

Durchschnittliche Performance des S&P 500 Index seit 1945 in den restlichen 11 Monaten eines Jahres in Abhängigkeit von der Januar-Bilanz

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Zu der ebenfalls guten Indikator-Funktion des Januars mit Blick auf die in diesem Fall 12-Monats-Ergebnisse der Sektoren und Subindustrien im S&P 500 kann Stovall folgendes berichten: Seit 1990 verzeichnete der S&P 500 ein durchschnittliches jährliches Plus von 7,5 % für alle Jahre für den 12-Monatszeitraum vom 31. Januar bis zum 31. Januar des Folgejahres. Vertraute man dagegen bei einer Gleichgewichtung auf die 3 Performance-stärksten Sektoren im Januar, dann ergab sich ein durchschnittliches Plus von 9,0 %.

Zudem blieben die drei Sektoren mit der schlechtesten Performance im Januar auch in den folgenden 12 Monaten mit einem Durchschnittsplus von 5,6 % hinter der Benchmark zurück. Bei den 10 besten Subindustrien im Januar war es so, dass diese auch in den kommenden 12 Monaten seit 1990 deutlich mehr zulegten als der Markt.

Die untenstehende Tabelle zeigt das Januar-Barometer-Portfolio von Ende Januar 2019 bis Ende Januar 2020, wie es sich laut CFRA basierend auf den S&P 500 Sektoren und Subbranchen mit der besten Performance im gerade abgelaufenen Januar ergibt. Wobei es so ist, dass für eine Umsetzung der Strategie zu den Sektoren die Ticker-Symbole von entsprechenden ETFs angegeben sind.

Bei den Subindustrien griff man dagegen in Ermangelung entsprechender ETFs auf Aktien aus diesen Subindustrien, denen die Analysten von CFRA derzeit am meisten zutrauen. Wiederholt sich die Geschichte, wofür es allerdings keine Garantie gibt, sollten die durchschnittlichen 12-Monats-Performance für die genannten 3 Sektoren und die Subindustrien laut Stovall über jener beim S&P 500 Index ausfallen.

Das diesjährige Januar-Barometer-Portfolio: Basierend auf den S&P 500 Sektoren und Subbranchen mit der besten Performance im Januar

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Quellen: CFRA, S&P Global, Vergangenheitsergebnisse sind keine Garantie für zukünftige Entwicklungen
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