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Jost Werke – „Hidden Champion“ mit 50 % Kurspotenzial

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Wo kann man noch Einsteigen, wenn sich der Aktienmarkt in der Endphase eines extrem langen Bullenmarktes befindet? Diese Frage dürfte so einige Anleger umtreiben. Manchmal muss man für eine Antwort auf dieses Problem über den Tellerrand gucken und sich bei Nebenwerten umsehen, die nicht unbedingt im Fokus der breiten Anlegerschaft stehen, weil sie ein eher unspektakuläres Geschäftsfeld haben oder einfach noch nicht lange genug börsennotiert sind und ihnen deshalb die Bekanntheit fehlt.

Diese „Auswahlkriterien“ dürften auf Jost Werke zutreffen. Das Unternehmen ist der Autozulieferer-Branche zuzuordnen. Jost Werke hat sich eine führende Stellung als Produzent von Systemen, Modulen und Komponenten für Nutzfahrzeuge erarbeitet. Eigentlich beliefert der Konzern alle namhaften Hersteller von Nutzfahrzeugen mit Komponenten wie Sattelkupplungen, Stützwinden, Achsen-Systemen und Zubehör für Containertechnik.

Das mag jetzt nicht wirklich das spannendste Geschäft der Welt sein. Aber es hat dem Konzern schon kurz nach dem Börsengang im Juli 2017 einen Platz im SDAX beschert. Der Aufstieg erfolgte im März 2018.

Auch wenn das die Bekanntheit ein wenig gesteigert haben dürfte, gilt der Titel weiterhin als „Hidden Champion“, ein Unternehmen mit dem nur Branchenkenner etwas anzufangen wissen. Dabei kann Jost Werke mit den Finanzkennziffern durchaus überzeugen.

Laut Börse Online sei der Lkw-Zulieferer auf Kurs, die selbst gesteckten Jahresziele zu erreichen. Anfang der Woche habe Jost Werke die endgültigen Halbjahreszahlen vorgelegt. In den ersten sechs Monaten habe man mit 381 Mio. Euro ein organisches Umsatzplus von rund 9 % erzielt. Das operative Ergebnis (EBIT) sei mit 45 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres geblieben, weil Kapazitätsengpässe, steigende Personalkosten und deutlich höhere Stahlpreise belastet hätten. Eins hätte man aber weiter feststellen können – die Nachfrage nach den Produkten des Konzerns sei weiterhin sehr hoch. Vor allem in den USA laufe das Geschäft angesichts eines Umsatzplus von 20,6 % auf Hochtouren.

Für das Gesamtjahr 2018 erwarte man in der Konzernzentrale in Neu-Isenburg ein organisches Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Das Plus beim EBIT dürfe im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Für Börse Online bleibt der SDAX-Titel daher ein Kauf mit einem Kursziel von 47,50 Euro (24 % Potenzial).

Auch die Deutsche Bank sieht mit ihrem Kursziel von 46 Euro ein etwa gleichhohes Kurspotenzial für die Aktie des Lkw-Zulieferers. Analyst Tim Rokossa zeigte sich zufrieden mit den Zahlen für das 2. Quartal und erwartet im 2. Halbjahr, dass sich eine Besserung beim etwas belasteten Barmittelzufluss einstellen dürfe.

Die US-Bank JPMorgan nennt ein Kursziel von 45 Euro (18 % Potenzial). Für Analyst Jose Asumendi ist die Entwicklung des Lkw-Ausrüsters in Nordamerika ein zentraler Punkt, um die Prognose für das Gesamtjahr 2018 zu erreichen. Das höchste Kursziel der drei federführenden Investmentbanken JPMorgan, Deutsche Bank und Commerzbank beim Börsengang im letzten Jahr, bei dem Privatanleger um den Prozess zu beschleunigen ausgeschlossen waren, hat die Commerzbank derzeit mit einem Ziel von 54 Euro (41 % Potenzial).

Getoppt wird diese Empfehlung noch von Privatbank Hauck & Aufhäuser mit einem Kursziel von 58 Euro für die Aktien von Jost Werke (52 % Potenzial). Das „Buy-Rating“ stammt noch von vor Bekanntgabe der Halbjahreszahlen. Analyst Christian Glowa erwartete ein starkes Zahlenwerk mit einem organischen Umsatzplus von 8,5 % und einem stabilen operativen Ergebnis (EBIT). Angesichts der vorgelegten Zahlen dürfte er nicht enttäuscht worden sein. Glowa sah Jost Werke auf einem guten Weg, das vorgegebene Jahresziel eines Umsatzanstiegs im mittleren einstelligen Prozentbereich zu erreichen.

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Bildherkunft: Jost Werke