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Reiseaktien sind eine charmante Katastrophe!

Kommentare Tim Schäfer 4.865 Leser

Liebe Leser,

wenn du dir Investments von Warren Buffett ansiehst, handelt es sich in der Regel um sehr liquide Konzerne mit starken Bilanzen. Er investiert gleichwohl am liebsten in Firmen, die aus der Mode gekommen sind. Alles, was gerade trendig ist, meidet die Investmentlegende.

Zurzeit fließen gigantische Summen in Technologiekonzerne. Die FAANG-Aktien erklimmen Höchststände. Warum nicht in die brutal abgestürzten Reisekonzerne etwas Geld stecken? Restaurantkonzerne sind nur noch Krümel wert, während Essenszusteller auf Rekordjagd sind. Angesichts von Corona wundert das kaum. Lohnt es sich, gerade die abgestürzten Aktien einzusammeln? Vielleicht machen solche Kaufentscheidungen auf Sicht von fünf oder zehn Jahren Sinn. Klar wirkt der Lockdown mancherorts ruinös. Man muss als Anleger aufpassen, wie viel Geld man riskieren mag. Generell gilt: Geh niemals Risiken ein, du die dir nicht leisten kannst.

Die Fluggesellschaft Virgin Atlantic Airways ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen mit Sitz in Großbritannien gehört zur Virgin-Gruppe des Tausendsassas Richard Bronson. Das zeigt: Deep-Value kann für die größten prozentualen Renditen sorgen. Aber es geht mit erheblichen Risiken einher.

Unternehmen, die einen Wettbewerbsvorteil haben, können nach der Krise ihr hochprofitables Wachstum voraussichtlich fortsetzen. Unternehmen mit Schutzgräben haben hohe Eigenkapitalrenditen. Anleger wollen natürlich ihr Geld so produktiv wie möglich einsetzen. Deshalb sollte eine hohe Eigenkapitalverzinsung Priorität haben.

Wir haben Firmen, die unter erheblichen Geschäftsproblemen leiden oder gar um die Existenz kämpfen, außen vor gelassen. Stattdessen stellen wir die stärksten Player in dieser Ausgabe vor. Es sind der amerikanische Online-Reiseanbieter Booking Holdings, der Madrider Buchungssoftwarehersteller Amadeus IT Group und der Münchner Flugzeugzulieferer MTU Aero Engines.

Das Reisen ist in diesem Jahr fast komplett zum Erliegen gekommen. Fluggesellschaften, Hotels, Kreuzfahrtschiffe, Autovermietungen, Reiseportale, Taxiunternehmen und Betreiber von Freizeitparks kämpfen zum Teil ums Überleben. Wir glauben, dass einige wieder zurückspringen werden.

Booking Holdings ist das weltweit größte Online-Reiseportal. Es hat eine moderate Verschuldung. Die Amerikaner sind rund um den Globus zuhause. Lange Zeit wuchs der Umsatz um über 20 %. Mit der Pandemie begann die Schwindsucht. Aber schon im vergangenen Jahr schwächte sich das Plus auf 4 % ab. Zunehmende Konkurrenz durch Google und andere belastet. Der Suchmaschinengigant baute seine Websites wie Google Flights und Google Hotels aus. Aber solche Rückschläge sind reizvoll.

Viele Grüße

Tim Schäfer

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