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Warum der Dow Jones im Jahr 2048 bei 444.855 Punkten stehen wird!

Kommentare Simon Betschinger 4.442 Leser

Liebe Leser,

es gibt keine größere Zeitverschwendung als sich Gedanken darüber zu machen wie sich die großen Leitindizes Dow Jones, S&P 500 oder DAX entwickeln werden. Wir wissen, dass die amerikanischen Aktienmärkte im Schnitt um 10 % nominal steigen. Dieses Wissen muss genügen. Jeder Versuch einen großen Crash vorherzusagen ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Es passiert im Schnitt alle 9 Jahre. Aber ob der Bullenmarkt davor 15,1 Jahre andauert wie in den 1950er Jahren oder nur 2,5 Jahre wie während der Ölkrise in den 1970ern, kann niemand vorhersagen.

Sokrates sagte einmal nach einem Gespräch mit einem Politiker: „Es scheint ja freilich keiner von uns beiden etwas Schönes und Gutes zu wissen, aber dieser meint, etwas zu wissen, ohne darüber ein Wissen zu haben, ich aber, wie ich eben nicht weiß, so meine ich es auch nicht. Ich scheine also wenigstens um ein kleines Stück weiser zu sein als er, daß ich, was ich nicht weiß, auch nicht zu wissen meine.“ Die eigene Unwissenheit über die zukünftige Entwicklung des Aktienmarktes zu akzeptieren, ist gar nicht so einfach. Mir hat sehr geholfen, dass die erfolgreichsten Investoren und Trader aller Zeiten allesamt marktneutrale Strategien entwickelt haben, bei denen die eine Prognose über die Marktentwicklung keine Rolle spielt.

Joel Greenblatt zum Beispiel bezeichnet Mr. Market als manisch-depressive Persönlichkeit, die für wilde Kursauschläge an den Aktienmärkten sorgt. Es kommt zu Übertreibungen nach oben und nach unten. Greenblatt beteiligt sich nicht am Raten zukünftiger Gewinne oder Kursentwicklungen, so wie es Analysten tun. In seine Aktienauswahlstrategie fließen einzig und allein Fakten und Tatsachen ein, die bereits heute bekannt sind.

Jesse Livermore war einer der größten Trader-Persönlichkeiten aller Zeiten. Ihm gelang es aus dem Nichts zu einem der reichsten Männer der USA aufzusteigen, allein durch die kluge Börsenspekulation. Livermore entwickelte eine Trading-Theorie, die wir heute bei TraderFox in unserem Trading-Room mit voller Überzeugung praktizieren. Er sagte: „Den Markt vorwegnehmen ist Glücksspiel. Geduldig abwarten, bis der Markt ein Signal gibt, und dann zu REAGIEREN, das ist Spekulation! Das stärkste Signal der Livermore-Schule ist der Pivotal-Point. Er basiert auf Nachrichten- oder Kursereignissen, die den Impuls zu einer Rallybewegung liefern. Ich persönlich habe mich als Trader seit 2006 darauf spezialisiert, Pivotal-Points zu identifizieren und zu handeln. Es ist die mächtigste Form des Tradings, denn ich muss keine einzige Sekunde über die morgige Marktentwicklung nachdenken.“

Ich weiß, Börsenprognosen wirken eindrucksvoll und es gibt Prognosen, die auch legitim sind. Zum Beispiel, dass der Dow Jones im Jahr 2048 bei 444.855 Punkten stehen wird. Ich setze hier lediglich eine jährliche Durchschnittsperformance von 10 % voraus, also exakt die Performance, die der Dow Jones seit 1884 unter Berücksichtigung von Dividendenzahlungen liefert. Solange die vorherrschende Wirtschaftsform die Marktwirtschaft ist, werden die Aktienmärkte eine Wohlstandsmaschine bleiben. Was allerdings keinen Sinn macht, ist die Frage, wo der DAX Ende des Monats stehen wird.  Bitte, liebe Leser, verschwenden Sie nicht Ihre Lebensenergie mit Marktprognosen. Machen Sie es, wie Buffett und der Club der erfolgreichsten Anleger: Akzeptieren Sie Ihre Unwissenheit.

Viele Grüße
Simon Betschinger

Hinweis 1: Im TraderFox Trading-Room handeln wir nach den Grundsätzen der Livermore-Schule

Hinweis 2: Im aktien Magazin verfolgen wir eine konsequente Buy-and-Hold-Strategie mit Qualitätsaktien