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Weltraum-Wettrennen der Milliardäre: Was vom Megatrend Weltraum-Tourismus aus Anlegersicht auch mit Hilfe des TraderFox-Härtetest zu halten ist

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Das Weltraum-Wettrennen der Milliardäre befindet sich in vollem Gange. Nach Richard Branson flog am Dienstag Jeff Bezos ins All. Eines der Ziele dabei lautet, den Weltraum für den Tourismus zu erschließen. Die große Preisfrage aus Anlegersicht ist, ob es sich bei den jüngsten Ereignissen um so etwas wie dem finalen Startschuss für den kommerziellen Weltraumtourismus war oder nicht?

Die Bank Vontobel ergänzt zu dem Thema jedenfalls, dass beim Rennen ums All Bezos und Branson nicht die einzigen Milliardäre sind. Auch Tesla-Gründer Elon Musk, der nach NASA-Angaben bereits Astronauten zur internationalen Raumstation ISS geflogen habe, wolle diesen potentiellen Markt weiter ergründen. Alle 3 wollen demnach in den Weltraumtourismus einsteigen und zahlungskräftigen Touristen einen Ausflug ins All ermöglichen.

Nach eigenen Angaben habe Virgin Galactic bereits rund 600 Tickets für bis zu 250.000 US-Dollar verkauft. Für das Jahr 2023 prognostizieren sie, über 1.500 Passagiere ins Weltall zu befördern, so das Schweizer Kreditinstitut. Dies verdeutliche das Potenzial, das nicht nur die 3 Milliardäre in Raumfahrtunternehmen sehen würden. Eine Vielzahl an weiteren Unternehmen hätten längst den Wunsch, in diesen Bereich ebenfalls zu investieren.

Quelle: Statista, Bank Vontobel, Stand: 2019

Vontobel mischt mit dem Solactive Space Technology Index-Zertifikat mit


Wenngleich der CO2-Fußabdruck von Raketen riesig ist, überrascht es bei so viel Dynamik nicht, dass sich auch eine wachsende Zahl an Anlegern für das Segment interessieren. Inzwischen gibt es dafür auch Indizes, in die man Geld stecken kann. So hat etwa die Bank Vontobel ein Zertifikat auf den Solactive Space Technology Index (ISIN: DE000VQ7BWA1, 111,10 Euro) aufgelegt. Dieser von Solactive berechnete Index umfasst 20 Unternehmen, die im Bereich Space Technology führend sind. Anfänglich sind die nachfolgenden Unternehmen im Index enthalten:

Es handelt sich um einen Performance Index, das heißt, Dividenden und sonstige Erträge der Indexaktien werden netto in den Index reinvestiert. Bei Partizipationszertifikaten wie diesem nehmen Anleger nahezu eins zu eins an den Indexveränderungen teil. Die Managementgebühr im Zertifikat beträgt 1.20 % p.a. Anleger tragen das Emittentenrisiko, hinzukommen Fremdwährungsrisiken.

Beim TraderFox-Härtetest überzeugt nur ein Titel


Wer bei dem Thema mitmischen will, aber lieber auf Einzelaktien setzt, für den haben wir uns auch die in dem Index enthaltenen Titel näher angesehen. Getan haben wir das primär mit Hilfe des TraderFox-Härtetests, der Aktien in punkto Qualität, Wachstum und Bilanzstärke prüft.

Beim ermittelten Ergebnis fällt allerdings leider auf, dass die mit dem Thema verbundenen Unternehmen meist maximal nur durchschnittliche Resultate beim TraderFox-Härtetest zu bieten haben. Mit Blick auf das Solactive Space Technology Index-Zertifikat spricht das dafür erst einmal abzuwarten, ob das Konstrukt tatsächlich einen nachhaltigen Aufwärtstrend aufbauen kann. Zumal die Erfahrung ohnehin lehrt, dass nicht alle Megatrends auch automatisch zu überdurchschnittlich guten Performance-Ergebnissen führen.

Unter den Vertretern aus dem Solactive Space Technology Index hat sich aber wenigstens Lockheed Martin Corp. (ISIN: US5398301094, 380,89 USD) ein Lob verdient. Beim Wachstums-Check gibt es zwar nur 08 von maximal möglichen 15 Punkten. Aber dafür fallen die restlichen Resultate sehr ansprechend aus. Beim Dividenden-Check stehen 14 von 15 Zählern zu Buche und beim Qualitäts-Check kann der Wert sogar die vollen 15 Punkte absahnen. Beim Piotroski F-Score, einer Zahl zwischen 0 bis 9 zur Bestimmung der finanziellen Stärke eines Unternehmens, gibt es starke 8 Punkte.

Einen zusätzlichen Pluspunkt gibt es für den US-Rüstungs- und Technologiekonzern, der vor allem in der militärischen sowie zivilen Luftfahrt als auch in der Raumfahrt aktiv ist, für das Vorhandensein eines breiten wirtschaftlichen Schutzgrabens. Unter anderem sorgen dafür die Stellung als weltgrößter Rüstungskonzern sowie das vorhandene Knowhow, zudem neben dem Technikwissen auch die Kenntnis des richtigen Umgangs mit staatlichen Auftragsvergebern gehört.

Relativ stimmig gestaltet sich auch die Bewertung mit einem geschätzten KGV von rund 13 auf Basis der Gewinnprognosen für 2023. Das Chartbild kommt mit einem übergeordneten langfristigen Aufwärtstrend daher, nachdem der Kurs von 1997 bis 2020 von 1,00 USD auf 439,85 USD gestiegen ist. Allerdings hat sich unter dem Strich seit Februar 2018 ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Ein echtes neues prozyklisches charttechnisches Kaufsignal ergibt sich folglich erst bei einem erfolgreichen nachhaltigen Sprung über die zuvor genannte Bestmarke von knapp 440 USD.

Quelle: TraderFox Qualitäts-Check


Bildherkunft: Lockheed Martin