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Zalando – Highflyer aus dem MDAX mit weiterer Kursfantasie

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Wäre es nicht nett, wenn an der Börse nicht nur zur Eröffnung und zum Schluss des Börsentags geläutet würde, sondern auch an den Tops und Tiefs von einzelnen Aktien? Tja, machen die einfach nicht. Und deshalb verpasst man oft die schönsten Turnarounds, die Aktien aufs Parkett legen können. Jüngstes Beispiel: Zalando. Die Aktie des Online-Modehändlers stürzte im Sommer 2018 quasi vom Allzeithoch bei 50 Euro ab und rauschte mehr als 50 % in die Tiefe.

Verhagelt hatte Zalando im zurückliegenden Jahr das Wetter das Geschäft. Angesichts der extremen Hitze blieben viele Waren für Herbst- und Winter in den Regalen und der Online-Modehändler musste im Spätsommer eine Gewinnwarnung veröffentlichen, die dem Abwärtsimpuls noch einmal so richtig frischen Wind verpasste. Doch pünktlich zum Jahreswechsel setzte dann der Stimmungsumschwung bei der Aktie ein und mit einem Plus von mehr als 80 % in 2019 zählt der MDAX-Titel zu den Highflyern am Markt.

Ob die Aktie nach dieser fulminanten Rally und angesichts einer Bewertung mit einem 2020er-KGV von 82 noch ein Kauf ist, beantwortet Börse Online in der aktuellen Ausgabe mit JA. Nach dem durchwachsenen Geschäftsjahr 2018 seien die Berliner wieder viel optimistischer, was die Aussichten für 2019 angehen. So solle der Konzernumsatz um mindestens 20 % zulegen. Das Brutto-Warenvolumen (Zalando-Plattform zuzüglich Partnerprogramme) dürfe im laufenden Geschäftsjahr bei 8 Mrd. Euro liegen. Bis 2023 solle es auf 20 Mrd. Euro steigen. In 2019 soll das bereinigte EBIT von zuletzt 173 auf bis zu 225 Mio. Euro steigen.

Zukunftsmusik erhalte Zalando angesichts der Margen-Fantasie. In den nächsten beiden Jahren solle die EBIT-Marge zwischen 2 und 4 % liegen. Langfristig strebe der Online-Modehändler aber eine Gewinnmarge zwischen 10 und 13 % an. Um dieses Ziel zu erreichen, werde Zalando den Fokus von Expansion auf Profitabilität verschieben.

Eine Kursfantasie der besonderen Art erhalte Zalando durch Spekulationen über einen möglichen Zusammenschluss mit dem britischen Konkurrenten Asos. Mit Anders Holch Povlsen sei bei beiden Unternehmen ein wichtiger Großaktionär an Bord. Povlsen halte bereits mehr als 26 % der Asos-Aktien. Bei Zalando rund 10 %. Die Idee hinter einem Zusammenschluss beider Unternehmen könne ein großer europäischer Gegenspieler zu Amazon sein. [Anm. d. Red.: Ob ein solcher Deal derzeit eine hohe Priorität für den dänischen Investor Anders Holch Povlsen hat, darf allerdings angezweifelt werden. Denn der dänische Milliardär und seine Frau Anne haben bei den Bombenanschlägen am Ostersonntag in Sri Lanka drei ihrer vier Kinder verloren.]

Angesichts der weit optimistischeren Stimmung beim deutschen MDAX-Konzern und der Fusions-Fantasie mit dem britischen Wettbewerber Asos rät Börse Online mit einem Kursziel von 50,50 Euro zum Kauf (20 % Potenzial).

zalandoapril2019

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Bildherkunft: Zalando