Das Medizintechnikunternehmen STAAR Surgical (STAA) bietet implantierbare Kontaktlinsen (ICLs) an, mit denen Alternativen zu herkömmlichen Sehhilfen wie Billen oder traditionellen Kontaktlinsen angeboten werden. Zum Einsatz kommen diese bei der Behandlung von Myopie (Kurzsichtigkeit), Presbyopie (Alterssichtigkeit), Hyperopie (Weitsichtigkeit) und Astigmatismus (Hornhautverkrümmung). Im Zuge eines nur 30 Minuten dauernden minimalinvasiven refraktiven Eingriffs kann das bewährte Collamer-Material eingesetzt werden, das auch das Austrocknen der Augen verhindert. 99,4 % der Patienten sind zufrieden und würden sich erneut für die Produkte entscheiden. Erst im Juni wurde mit dem Verkauf von weltweit über zwei Millionen ICL-Linsen ein neuer Meilenstein verkündet. Positiv ausgewirkt hat sich dabei die FDA-Zulassung der EVO Visian-ICL-Linse im März.
Die Fälle von Kurzsichtigkeit häufen sich und dürften von 2,5 Milliarden bekannten bis 2050 auf etwa 5 Milliarden zunehmen, wodurch dann mehr als jeder zweite Mensch von Myopie betroffen sein dürfte. Jährlich werden weltweit 4,2 Millionen refraktive chirurgische Eingriffe durchgeführt, für die 6 Mrd. USD ausgegeben werden. Für andere Sehhilfen wie herkömmliche Kontaktlinsen oder Brillen sind die Ausgaben mit 16 Mrd. USD bzw. 48 Mrd. USD deutlich höher.
Mit einem Umsatzplus von 30 % auf 81,1 Mio. USD (Konsens: 80,12 Mio. USD) konnte ein neuer Rekord für das zweite Quartal verkündet werden. Auch der Gewinn je Aktie lag mit 0,26 USD über den Schätzungen von 0,17 USD. Bei den verkauften Kontaktlinsen stieg das Volumen um 42 %. Gelungen ist dies dank weiterer Fortschritte in China (+ 45 %) und den USA, den zwei größten Märkten. Trotz ungünstiger Währungseffekte wird die Umsatzprognose von 295 Mio. USD für dieses Jahr bestätigt. Bis 2024 soll dieser auf 468,3 Mio. USD ansteigen. Der Gewinn je Aktie soll sich im selben Zeitraum auf 1,90 USD verdoppeln.
Die Analysten von Benchmark heben heute das Kursziel von 97 auf 117 USD (Buy) an und sehen damit ein Aufwärtspotenzial von rund 35 %. Positiv hervorgehoben wird die Kooperation mit dem Sänger, Songwriter und Schauspieler Joe Jonas, der über mehrere Millionen Social-Media-Follower verfügt und ab September eine globale Marketingkampagne unterstützten wird. Dieser trägt die EVO-Linsen selbst, um seine Fernsicht von unter 5 Dioptrien zu korrigieren. Weitere Markenbotschafter sollen folgen.
In den letzten Monaten konnten Medizintechnikfirmen aus dem Silicon Valley nach den Zahlen teilweise kräftig zulegen. Zu beobachten war dies bei TransMedics Group (TMDX) oder auch Shockwave Medical (SWAV). Trader sollten daher heute genau beobachten, ob die Aktie im Handelsverlauf akkumuliert wird.
