Die italienische Eni ist ein führender Öl- und Erdgasproduzent mit eigenen Förderplattformen und Raffinerien in Europa, Afrika, Australien, Südamerika sowie im mittleren Osten. Der Konzern profitiert derzeit durch die enorm hohen Energiepreise.
Ein Belastungsfaktor ist derweil die potenzielle Übergewinnsteuer, welche in immer mehr Ländern erhoben wird. In Italien wurde zum Beispiel im März 2022 eine sogenannte „Außerordentliche Solidaritätsabgabe“ für den Besteuerungszeitraum Oktober 2021 bis April 2022 rückwirkend eingeführt. Technisch handelt es sich um eine „Über-Umsatzsteuer“, da der zusätzliche Umsatz im Vergleich zum Vorjahr besteuert wird. Sie gilt für Unternehmen der Energiebranche und beträgt 25 % des Mehrumsatzes, sofern dieser bestimmte Grenzen übersteigt.
Die Experten von Jefferies haben das Kursziel für Eni am Freitag dennoch von 18 auf 20 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Im dritten Quartal dürften die Gewinne der Ölkonzerne erstmals seit sechs Quartalen nicht weiter steigen, schrieb der Analyst. Enis Verträge mit Russland würden vom Markt zu Unrecht als Problem angesehen, hieß es weiter. Die Experten von JPMorgan sehen das ähnlich. Sie haben die Aktie heute auf "Overweight" belassen und das Kursziel von 18,50 auf 19,00 Euro angehoben.
