Die Verteidigungsaktien präsentieren sich aufgrund des anhaltenden Ukraine-Kriegs sowie der zunehmenden Bedrohung durch China weiterhin bullisch. Experten verwiesen in den letzten Wochen über ein steigendes Risiko einer möglichen Invasion Taiwans durch die Volksrepublik bis 2027. Die westlichen Länder erhöhen ihre Verteidigungsinvestitionen und die weltweiten Rüstungsverkäufe haben trotz der Lieferkettenprobleme im letzten Jahr bereits um 1,9 % auf 592 Mrd. USD zugenommen.
Northrop Grumman ist als eines der weltweit führenden Rüstungsunternehmen ein Profiteur. Breit aufgestellt ist dieses in den Bereichen Luftfahrt, Missionssysteme, Verteidigungsdienste und Raumfahrtsysteme. Geliefert werden etwa auch Booster für die Raketen des Artemis-Programms, der ersten Mondmission seit über 50 Jahren. Zuletzt sorgten auch hier noch Lieferkettenprobleme für Gegenwind. Für Aufmerksamkeit sorgt nun aber der Anfang Dezember vorgestellte B-21 Raider, der in einem siebenjährigen Geheimprojekt entwickelt wurde, um die Bomberflotte der US-Streitkräfte zu modernisieren. Dabei setzte sich Northrop gegen die Konkurrenten Boeing und Lockheed Martin durch. Mit verbesserten Tarnkappeneigenschaften soll der Nurflügler sowohl konventionelle als auch nukleare Waffen transportieren können und sich als erstes Flugzeug der sechsten Generation auch mit anderen Flugzeugen verbinden können. Die offene Systemarchitektur soll auch zukünftige Waffen problemlos integrieren können und somit über einen langen Nutzungszeitraum für mehr Flexibilität sorgen.
Die Rede ist von einem mindestens 80 Mrd. USD schweren Projekt, das zur Abschreckung von Russland und China beitragen soll. Im kommenden Jahr soll der erste Jungfernflug der aktuell sechs in Bau befindlichen Flugzeuge stattfinden. 2025 dürfte es dann die ersten Auslieferungen geben. Die US-Regierung will mindestens 100 Stück bestellen, wobei der Stückpreis schätzungsweise bei etwa 750 Mio. USD liegen dürfte. Die Aktie erzielt beim Qualitäts-Check 14 von 15 möglichen Punkten und notiert unmittelbar am Allzeithoch. Mit einem KGV von etwa 22 erscheint die Bewertung moderat und der Gewinn je Aktie soll sich bis 2025 von 24,63 USD auf 32,05 USD verbessern.
