Gespannt bin ich heute auf die Reaktion von Applied Materials (AMAT). Gestern waren die Halbleiterwerte wieder die Zugpferde im Technologiesektor. Heute gibt es aber wieder belastende Nachrichten bzgl. des Coronavirus. Die Zahl der Infektionen und Todesfälle ist wieder stark angestiegen. Für den Chip-Maschinenhersteller, der etwa 30,5 % des Umsatzes in China erzielt, könnte das negative Auswirkungen auf die Lieferkette haben. Im vergangenen Q1 lag der Umsatz mit einem Plus von 10,8 % auf 4,16 Mrd. USD (Konsens: 4,1 Mrd. USD) leicht über den Erwartungen. Der Gewinn verbesserte sich um 21 % auf 0,98 USD je Aktie (Konsens: 0,92 USD). Für den Erfolg sorgte das Halbleiter-Geschäft, das um 24 % zulegen konnte und im laufenden Jahr weiterhin zweistellig wachsen soll. Bei Display-Lösungen ging es hingegen um 34,5 % bergab. Die neue Big-Data-Ära und das 5G-Rollout sollen in den kommenden Jahren für eine zunehmende Nachfrage sorgen, weshalb auch für das Q2 wieder mit 4,34 Mrd. USD +/- 200 Mio. USD beim Umsatz (Konsens: 4,05 Mrd. USD) und 0,98 – 1,10 USD je Aktie (Konsens: 0,92 USD) beim EPS gerechnet wird. Damit würde AMAT zumindest auch im schlechtesten Fall noch über der aktuellen Prognose liegen. Gary Dickerson, der CEO, rechnet damit, dass bis 2025 ganze 10 % des weltweiten Energiebedarfs auf KI-Rechenzentren zurückfallen wird. Endgeräte müssen sich daher vor allem bei der Energieeffizienz verbessern. Gerade erst gelang der Big Picture-Breakout. Wenn man sich an den Wachstumsaussichten orientiert, dann müsste die Trendfortsetzung nun eigentlich gelingen.
