02.06. 18:12

Neue Kämpfe im Sudan nach Scheitern von Waffenruhe-Gesprächen

Khartum (Reuters) - Die Kämpfe zwischen den rivalisierenden Militärfraktionen im Sudan halten ungeachtet internationaler Vermittlungsversuche an.

Bewohner der Hauptstadt Khartum und der Nachbarstadt Omdurman berichteten, dass die Armee am Freitag ihre Luftangriffe wieder aufgenommen habe. Zudem komme es zu verstärktem Artilleriebeschuss. Es gebe jedoch keine Anzeichen dafür, dass die paramilitärischen RSF-Truppen sich deswegen aus den Straßen und Häusern, die sie besetzt hielten, zurückzögen. "Wir leiden so sehr unter diesem Krieg", sagte ein 31-jähriger Bewohner Khartums. "Wir leben in Angst und Schrecken. Es ist ein wahrer Albtraum." Ein Bewohner Omdurmans sagte, Telefonnetzwerke seien zusammengebrochen. Es gebe keinen Stom, aber immerhin wieder fließendes Wasser. "Es ist, als ob sich die Arten der Folter abwechseln."

Der Machtkampf zwischen den Militärs tobt seit sieben Wochen. 1,2 Millionen Menschen sind seitdem innerhalb des Sudans vertrieben worden, 400.000 sind in Nachbarländer geflüchtet. Mehrere Anläufe für eine Feuerpause sind faktisch gescheitert. Am Donnerstag setzten die USA und Saudi-Arabien Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe aus, nachdem eine von ihnen vermittelte Feuerpause nicht eingehalten worden war. Die USA verhängten Sanktionen gegen beide Konfliktparteien.

(Bericht von Nafisa Eltahir, Khalid Abdelaziz, geschrieben von Christian Rüttger; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)