Aufkommende Stärke im US-Kohlesektor: Drei Aktien mit unterschiedlichen Profilen im Fokus!
NACCO Industries – Kleiner Nischenplayer im US-Kohlesektor mit langfristigen Verträgen
NACCO Industries (NC) war ein US-Industrieunternehmen mit Wurzeln im 19. Jahrhundert. Heute gehört das Unternehmen zu den weniger bekannten, aber etablierten Akteuren im amerikanischen Kohlesektor.
Das Kerngeschäft liegt in der Tochtergesellschaft North American Coal, die sich auf die Förderung von Braunkohle spezialisiert hat. Anders als viele Wettbewerber betreibt NACCO keine spekulative Förderung für den freien Markt, sondern arbeitet nahezu ausschließlich auf Basis langfristiger Verträge. Die Minen werden direkt für einzelne Kraftwerksbetreiber entwickelt und betrieben, was stabile Einnahmen und planbare Cashflows ermöglicht. Ergänzt wird das Kohlegeschäft durch das Segment „Minerals Management“, das Landbesitz verwaltet, Rohstoffrechte vergibt und Erlöse aus Öl-, Gas- und Mineralvorkommen erzielt. Letztlich gibt es noch das Segment „North American Mining“. Hier bietet NACCO wertschöpfende Bergbau- und andere Dienstleistungen für Produzenten verschiedener Industriemineralien an, darunter Zuschlagstoffe, Aktivkohle und Lithium.
Im Wettbewerbsumfeld unterscheidet sich NACCO deutlich von börsennotierten Kohleproduzenten wie Peabody Energy oder Warrior Met Coal. Während diese stark von Weltmarktpreisen und Exportnachfrage abhängen, ist NACCO deutlich weniger zyklisch aufgestellt. Die Kehrseite ist ein begrenztes Wachstumspotenzial, da das Geschäftsmodell auf bestehende Verträge und nicht auf Volumenausweitung ausgerichtet ist.
Chancen ergeben sich damit aus der hohen Visibilität der Einnahmen und möglichen zusätzlichen Erlösen aus Land- und Rohstoffrechten. Risiken liegen vor allem in der langfristigen Abnahme der Kohlenachfrage in den USA sowie in regulatorischen Eingriffen.
Der Chart sieht konstruktiv aus. Die Aktie hat damit beginnen, an einer engen Handelsspanne zu arbeiten. Mark Minervini würde von einem möglichen „cheat“-Setup sprechen, wenn die Aktie das Hoch vom 18. Dezember herausnehmen kann. An dieser Stelle kann eine erste Position eröffnet werden. Den Stopp würde ich unter das Tief vom 17. Dezember oder unter den gleitenden 20 Tagedurchschnitt setzen.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Peabody Energy Corporation – Kohlegigant mit Abbaugebieten in den USA und in Australien und bullischem „cheat“-Setup nach Mark Minervini
Peabody Energy Corporation (BTU) ist ein börsennotierter Kohleproduzent, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1883 zurückgehen. Heute zählt der Konzern zu den größten Akteuren der Branche.
Konkret konzentriert sich das Unternehmen auf den Abbau und Verkauf von zwei Hauptarten von Kohle:
- Thermische Kohle: Diese wird vor allem zur Stromerzeugung in Kraftwerken genutzt. Peabody liefert sie an Versorgungsunternehmen und andere industrielle Kunden, sowohl in den USA als auch international.
- Metallurgische Kohle (Kokskohle): Diese ist ein entscheidender Rohstoff für die Stahlherstellung. Mit einem wachsenden Fokus auf diesen höherwertigen Kohletyp adressiert Peabody eine Industrie, die weiterhin auf Kohle angewiesen ist.
Das Unternehmen betreibt sowohl Tagebau- als auch Untertageminen und ist geografisch breit aufgestellt. Die wichtigsten Abbaugebiete befinden sich in den Vereinigten Staaten und in Australien. Peabody Energy vermarktet und handelt Kohle über Büros in den USA, Australien und China und beliefert Kunden in über 26 Ländern.
In der hart umkämpften Kohlebranche steht Peabody Energy nicht allein da. Zu seinen wesentlichen Wettbewerbern in den USA und international zählen unter anderem Core Natural Resources (CNR), das ein führender Anbieter von metallurgischer und thermischer Kohle in den USA, und Alpha Metallurgical Resources (AMR), das ein weiterer wichtiger Akteur im Bereich der metallurgischen Kohle ist.
Chancen gibt es etliche. Die aktuelle geopolitische Lage und der Fokus auf Energiesicherheit haben in einigen Regionen zu einer unerwarteten Wiederbelebung der Kohlenachfrage geführt. Außerdem gibt es potenzielle zukünftige Möglichkeiten, seltene Erden und Nebenprodukte aus der Kohle zu gewinnen, was neue Einnahmequellen erschließen könnte. Risiken sind in Umweltauflagen und der Energiewende zu finden. Zusätzlich ist die Marktvolatilität zu nennen.
Charttechnisch macht die Aktie einen konstruktiven Eindruck. Am Freitag bildete sie ein sogenanntes „cheat“-Setup nach Mark Minervini. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau kaufbar mit Stopp unter dem Tief von Freitag oder unter dem gleitenden 50 Tagedurchschnitt.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Warrior Met Coal - Spezialist für Stahlkohle mit neuem Allzeithoch
Warrior Met Coal (HCC) ist ein US-amerikanischer Produzent von metallurgischer Kohle und nimmt im Kohlesektor eine Sonderrolle ein. Denn das Unternehmen beliefert keine Stromerzeuger, sondern konzentriert sich ausschließlich auf sogenannte Stahlkohle, die in Hochöfen zur Herstellung von Koks und damit von Rohstahl eingesetzt wird. Die Nachfrage folgt daher weniger dem Energiemarkt als vielmehr der globalen Stahlproduktion.
Entstanden ist Warrior Met Coal im Jahr 2016 aus den Vermögenswerten des insolventen Produzenten Walter Energy. Der Börsengang erfolgte 2017 an der New York Stock Exchange. Produziert wird ausschließlich in Alabama, wo man eine eigene Logistik- und Hafeninfrastruktur aufgebaut hat.
Das Geschäftsmodell beruht auf der Förderung und dem Export von hochwertiger Kokskohle. Das ist eine besonders hochwertige Form der metallurgischen Kohle, die sich beim Erhitzen ohne Sauerstoff stark „verbackt“ und zu festem Koks wird. Dieser Koks ist notwendig, um im Hochofen Eisenerz zu reduzieren und flüssiges Roheisen herzustellen.
Der Großteil der Umsätze stammt aus Lieferungen nach Europa, Südamerika und Asien. Entsprechend stark hängen Erlöse und Gewinne von den Weltmarktpreisen für Stahl und Kokskohle ab, während die Absatzmengen vergleichsweise gut planbar sind.
Im Wettbewerbsumfeld steht Warrior Met Coal vor allem Core Natural Resources (CNR) und Peabody Energy (BTU) gegenüber.
Chancen liegen in dem anhaltenden globalen Stahlhunger. Hier sind vor allem die Infrastrukturprojekte in den USA, Europa und Asien zu nennen, die die Nachfrage nach Stahl befeuern. Langfristig könnte "grüner Stahl" durch Wasserstoff die Kohle von HCC ergänzen, statt sie zu ersetzen. Risiken liegen in dem ausgeprägten zyklischem Geschäftsmodell und der Preisvolatilität.
Der Aktienchart sieht sehr bullisch aus. Am Freitag markierte die Aktie ein neues Allzeithoch. Sie weist nun fünf Plustage hintereinander auf. Aktuell würde ich mir eine Konsolidierung wünschen.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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