aktien Magazin

Der Cybersecurity-Sektor zeigt sich von seiner ganz starken Seite. Welche Aktien gehören auf die Watchlist?

Aktienanalysen Marius Müllerhoff 1.552 Leser

Der Cybersecurity-Sektor macht durch relative Stärke auf sich aufmerksam. Der entsprechende ETF (CIBR), der in der folgenden Abbildung dargestellt wird, weist für die letzten vier Wochen eine Performance von gut 10 % auf, während der S&P500 lediglich um gut 6 % zulegen konnte.

Quelle: www.bigcharts.marketwatch.com

Die folgende Abbildung listet die Top 10 Unternehmen dieses ETF auf. Wenn man sich die Charts dieser zehn Aktien genauer anschaut, dann fällt eine große Divergenz auf. Aktien wie Crowdstrike, Broadcom und Infosys stehen nahe ihre 52 Wochenhochs bzw. Allzeithochs, während Aktien wie Fortinet, Cisco und Zscaler am gleitenden 200 Tagedurchschnitt oder sogar unterhalb davon stehen. Der Markt spricht eine klare Sprache.

Quelle: https://finance.yahoo.com/quote/CIBR/holdings/

CrowdStrike – Weltweit führender Anbieter einer cloud-native Plattform steht am Allzeithoch


Aktuell scheint der Markt CrowdStrike Holding (CRWD) als den Leader zu spielen. Das Unternehmen wurde im Jahr 2011 von George Kurtz (CEO), Dmitri Alperovitch und Gregg Marston gegründet. Seitdem hat sich das CrowdStrike rapide entwickelt und bedient aktuell mehr als 10.000 Kunden weltweit. Außerdem war das Unternehmen an der Untersuchung mehrerer hochkarätiger Cyberangriffe beteiligt, wie zum Beispiel dem Sony Pictures Hack 2014 und den Cyberangriffen auf das Democratic National Committee 2015/16. Des Weiteren wurde CrowdStrike 2023 als Leader im Gartner® Magic Quadrant™ für Endpoint Protection Platforms ausgezeichnet.

Zu den Hauptprodukten von CrowdStrike gehören „CrowdStrike Falcon“, „CrowdStrike Falcon Complete“, „CrowdStrike Falcon X” und “CrowdStrike Falcon OverWatch”.

“CrowdStrike Falcon“ ist eine cloud-native Plattform, die Endpunkte vor allen Arten von Cyberangriffen schützt, indem sie künstliche Intelligenz (KI), Verhaltensanalyse und maschinelles Lernen nutzt. „CrowdStrike Falcon Complete“ ist ein Managed-Security-Service, der die gesamte Sicherheitsverwaltung übernimmt. „CrowdStrike Falcon X“ ist eine Lösung, die Bedrohungsdaten automatisch analysiert und anpassbare Reaktionen ermöglicht. Hierfür wird ein KI-Tool verwendet. „CrowdStrike Falcon OverWatch“ ist ein Team von Sicherheitsexperten, die rund um die Uhr nach verdächtigen Aktivitäten suchen und proaktiv eingreifen.

Des Weiteren greift CrowdStrike auf künstliche Intelligenz (KI) zurück, um Cyberbedrohungen zu erkennen und zu stoppen, bevor sie Schaden anrichten können. Die KI von CrowdStrike basiert auf einer globalen Cloud-Infrastruktur, die täglich mehr als 6 Billionen Ereignisse verarbeitet.

Die letzten Quartalszahlen wurden am 04.06.2024 (nachbörslich) vorgelegt. Sie pulverisierten den Markt. Die Aktie beendete den nächsten Tag mit 12 % im Plus.  

Am 07.06.2024 folgte nachbörslich der nächste Pivotal News Point. Es wurde bekannt gegeben, dass CrowdStrike in den S&P 500 aufgenommen werden würde. Die Aktie brach am folgenden Handelstag auf ein neues Allzeithoch aus und schoss gut 10 % nach oben. Seitdem weist sie eine enge Konsolidierung zwischen 367 und 394 auf. Das sieht bullisch aus. Diese Woche hat die Aktie den Ausbruch aus der Konsolidierung versucht. Es bietet sich an, eine Position zu eröffnen, sofern der Ausbruch nachhaltig ist.

Die 14 von 15 Punkte im Traderfox Wachstumscheck zeigen, dass Crowdstrike eine bemerkenswerte und längerfristige Wachstumsaktie ist und das ist es, was der Markt seit Monaten zu spielen scheint.

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

Palo Alto Network – Pionier und Schwergewicht im Bereich der Cybersicherheit


Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 110 Mrd. USD ist Palo Alto Network (PANW) eines der größten Cybersecurity-Unternehmen der Welt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2005 von Nir Zuk, einem erfahrenen Cybersicherheitsexperten und ehemaligen Ingenieur bei Check Point Software Technologies, gegründet.

Zuk erkannte die Notwendigkeit einer neuen Generation von Firewalls, die sowohl Netzwerksicherheit als auch Anwendungsbewusstsein integrieren. Zwei Jahre nach der Gründung stellte das Unternehmen seine erste Next-Generation Firewall (NGFW) vor, die im Vergleich zu herkömmlichen Firewalls deutlich verbesserte Funktionen zur Anwendungsüberwachung und -kontrolle bot. Im Jahr 2012 ging Palo Alto Networks an die NASDAQ, um mit dem eingesammelten Kapital das Wachstum zu beschleunigen. Dies markierte einen wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte. Es folgten die globale Expansion und etliche Akquisitionen. So eröffnete Palo Alto Networks Niederlassungen in Europa, Asien und Lateinamerika. Des Weiteren realisierte das Unternehmen mehrere bedeutende Akquisitionen, um sein Technologieportfolio zu erweitern. Dazu gehörten die Übernahmen von LightCyber (Verhaltensanalyse), Evident.io (Cloud-Sicherheit) und Demisto (Sicherheitsautomatisierung).

In den letzten Jahren hat es Palo Alto Networks geschafft, seine Führungsposition im Cybersicherheitsmarkt zu festigen. Hier spielt der Fokus auf KI und Automatisierung eine wichtige Rolle. So investiert das Unternehmen stark in diese Bereiche, um proaktive Sicherheitslösungen zu entwickeln, die Bedrohungen in Echtzeit erkennen und abwehren können.

Neben dem bereits genannten NGFW, das detaillierte Einblicke in den Netzwerkverkehr bietet und die Überwachung und Kontrolle von Anwendungen, Benutzern und Inhalten ermöglicht, bietet Palo Alto sogenannte „Advanced Endpoint Protection“-Lösungen, die Endpunkte vor bekannten und unbekannten Bedrohungen durch die Kombination von maschinellem Lernen und Verhaltensanalysen schützen.

Eine weitere Dienstleistung ist die umfassende Cloud-Sicherheitsplattform („Prisma Cloud“), welche Schutz für hybride und Multi-Cloud-Umgebungen bietet. Sie umfasst Funktionen wie Compliance-Management, Bedrohungserkennung und Schutz vor Fehlkonfigurationen.

Das Produkt „Cortex XSOAR“ ist eine Sicherheitsorchestrierungs-, Automatisierungs- und Reaktionsplattform, die Sicherheitsoperationsteams dabei hilft, Bedrohungen schneller zu erkennen und zu beheben, indem sie Prozesse automatisiert und koordinierte Reaktionen ermöglicht.

Charttechnisch hat sich das Bild deutlich aufgehellt nach dem signifikanten Gap Down (-25 %) im Februar, das auf enttäuschende Quartalszahlen zurückzuführen ist. Ende Juni konnte die Aktie aus einer vier monatigen Konsolidierung nach oben ausbrechen. Aktuell sehen wir eine sogenannte „base on base“-Formation (eine Base, die auf einer anderen Base sitzt, bzw. im konkreten Fall eine Base, die auf der genannten Konsolidierung sitzt). Das ist bullisch. Der Abstand zum 52 Wochenhoch bzw. zum Allzeithoch vom 09. Februar, welches bei 380,84 liegt, beträgt 13 %. Der Breakout aus der aktuellen Base bei 345,90 USD würde das nächste Long-Signal triggern.

Analog zu CrowdStrike weist Palo Alto 14 von 15 Punkte im Traderfox Wachstumscheck auf. Das ist beachtlich und unterstreichen das anhaltende Wachstum des Unternehmens. Diese Wachstumsstory scheint der Markt gegenwärtig zu spielen.

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

CyberArk Software – Marktführer im Bereich des „Privileged Access Management“ steht am 52 Wochenhoch


CyberArk Software (CYBR) ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Cybersicherheit, das sich auf „Privileged Access Management“ (PAM) spezialisiert hat. Mit Hauptsitz in Israel, und Niederlassungen in Nordamerika, Europa, Asien und Lateinamerika bietet CyberArk innovative Lösungen, die darauf abzielen, privilegierte Zugriffe zu sichern und vor Cyberbedrohungen zu schützen.

Das Unternehmen wurde im Jahr 1999 von Alon N. Cohen und Udi Mokady gegründet. Die Gründer erkannten früh die Bedeutung des Schutzes privilegierter Konten und entwickelten eine Plattform, die darauf abzielt, den unberechtigten Zugriff auf kritische Systeme zu verhindern. Im Laufe der Zeit expandierte CyberArk international und eröffnete Büros in den USA und Europa. Das Unternehmen erhielt Anerkennung für seine innovativen Sicherheitslösungen und baute eine solide Kundenbasis auf, darunter zahlreiche Fortune-500-Unternehmen. Im Jahr 2014 ging CyberArk an die NASDAQ-Börse und sammelte Kapital, um seine Wachstumsstrategien zu finanzieren. Das Unternehmen erweiterte sein Produktportfolio und führte mehrere neue Sicherheitslösungen (u. a. Cloud-Sicherheit, Endpoint-Schutz und Sicherheitsautomatisierung) ein, die auf die sich wandelnden Bedrohungslandschaften reagierten.

Hinsichtlich des Dienstleistungs- und Produktportfolio lässt sich festhalten, dass CyberArk eine umfassende Suite von Sicherheitslösungen bietet, die speziell auf den Schutz privilegierter Zugänge und Konten abzielen (PAM). Hier sind einige der wichtigsten Dienstleistungen und Produkte:

Die Lösung „Privileged Access Security“ schützt, überwacht und verwaltet privilegierte Konten und Zugriffe. Sie umfasst Funktionen wie Passwortmanagement, Session-Recording und -Monitoring sowie Echtzeit-Analysen zur Bedrohungserkennung.

Der „Privileged Session Manager“ ermöglicht die Überwachung und Steuerung von privilegierten Sitzungen in Echtzeit, um unautorisierte Aktivitäten zu verhindern und zu protokollieren.

Die „Endpoint Privilege Manager“-Lösung reduziert das Risiko von Endpoint-Angriffen, indem sie die Ausführung von Applikationen und die Erhöhung von Benutzerrechten kontrolliert. Sie schützt Endgeräte vor Malware und Ransomware-Angriffen durch die Durchsetzung von Richtlinien zur Anwendungssteuerung.

Des Weiteren bietet CyberArc sicheres Management und Schutz von Zugangsdaten und sensiblen Informationen, die von Applikationen genutzt werden, sowie spezialisierte Sicherheitslösungen für Cloud-Umgebungen, die den Zugriff auf Cloud-Ressourcen sichern und verwalten.

Zusätzlich nutzt das Unternehmen KI und maschinelles Lernen, um Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu analysieren. Diese Technologien helfen, ungewöhnliche Muster zu identifizieren und potenzielle Angriffe zu verhindern.

Charttechnisch macht die Aktie einen bullischen Eindruck. Im Juni konnte sie um knapp 20 % zulegen und steht jetzt knapp unterhalb ihres 52 Wochenhochs. Idealerweise sehen wir nun eine Konsolidierung. Das nächste Long-Signal würde dann ausgelöst werden, wenn die Aktie aus der Konsolidierung nach oben ausbricht.

Quelle: Wachstums-Check TraderFox

 


Bildherkunft: AdobeStock_759551188