aktien Magazin

Dividenden als Schlüssel zum Anlageerfolg: Die besten Dividenden-Aristokraten der Schweiz

Strategien aktien Magazin 280 Leser

In der Schweiz sind Dividenden nicht nur ein Zusatzeinkommen, sondern ein entscheidender Faktor für langfristig erfolgreiche Aktienanlagen. Denn sie tragen fast 60 % zur Gesamtrendite bei. Auch mit Hilfe interessanter Charts erklärt TraderFox die Zusammenhänge. Mit nur einem Klick erfahren Sie zudem, welche Schweizer Dividendenaristokraten ihre Ausschüttungen seit mindestens zehn Jahren kontinuierlich erhöhen und damit als verlässliche Zahlungserhöher besonders hervorstechen.

Nicht immer zollen alle Anleger den Dividenden so viel Respekt, wie sie es eigentlich verdient haben. Denn sie sind ein sehr wichtiger Faktor bei der mit Aktien zu erzielenden Gesamtperformance. Jedenfalls ist das laut einer aktuellen Studie der Bank Vontobel in der Schweiz so, und damit an einem Aktienmarkt, der sich sehr langfristig gesehen aus Anlegersicht als eine der besten Börsen überhaupt entpuppt hat.

In der zitierten Publikation kommt Vontobel Equity Research jedenfalls zu dem Schluss, dass langfristig betrachtet die Dividenden ein wichtiger Faktor für die Gesamtrendite der Aktionäre sind. Den Berechnungen zufolge trugen Dividenden in der Schweiz in den vergangenen zehn Jahren fast 60% zur Gesamtrendite der Aktionäre bei, vorausgesetzt, die Dividenden wurden reinvestiert. Hinzu kommt, dass Unternehmen, die Dividenden ausschütten, laut der Privatbank in der Regel eine bessere Gewinntransparenz und stärkere Bilanzen aufweisen als Unternehmen, die keine Dividenden ausschütten, was häufig zu höheren Gesamtrenditen führt.

Rekord bei der Ausschüttungssumme in Sicht

Auch angesichts dieser Bestandsaufnahme ist es ermutigend, dass gemäß den Vontobel-Prognosen die Gesamtdividendenzahlungen für das Fiskaljahr 2024 in der Schweiz in absoluten Zahlen ein Rekordniveau erreichen werden. Auf der Grundlage des beobachteten Research-Universums, das rund 95 % der Marktkapitalisierung des SPI abdeckt, schätzen die zuständigen Analysten für 2024 eine Dividendenerhöhung von 1,2 %, bei den Ausschüttungen, die im Jahr 2025 ausgezahlt werden sollen.

Für das Hintergrundwissen: Nach mehr als einem Jahrzehnt steigender Dividenden war im Jahr 2021 (für das Geschäftsjahr 2020) erstmals ein Rückgang der Gesamtdividendenausschüttung zu registrieren. Seither sind die Gesamtausschüttungen der SPI-Unternehmen stetig gestiegen, und Vontobel erwartet für 2024 einen neuen Rekord von über 60 Mrd. CHF.

Wie es von Seiten der Privatbank ansonsten allgemein weiter heißt, sind Dividenden als stabile Einkommensquelle in der Schweiz auch deshalb wichtig, weil die Renditen von Schweizer Anleihen weiter sinken. Während die Renditen zehnjähriger Schweizer Staatsanleihen seit Ende Februar 2024 um 44 Basispunkte auf 0,4 % gefallen sind, ist die Rendite europäischer Staatsanleihen um 13 Basispunkte auf 2,6 gestiegen und bei den zehnjährigen US-Staatsanleihen um 50 Basispunkte auf 4,8 % was auf das höhere Risiko einer steigenden Inflation zurückzuführen ist.

Zinspolitischer Kurs lässt Schweizer Dividendenaktien interessant erscheinen

In der Schweiz sind die realen Dividendenrenditen somit überdurchschnittlich attraktiv, da sie inflationsbereinigt stabiler sind als in Europa oder den USA. Und weil der heimische Notenbankpräsident Martin Schlegel sogar negative Zinssätze für 2025, falls nötig, nicht ausgeschlossen hat, könnte dies die Attraktivität von Schweizer Dividenden sogar noch weiter steigern.

Ein weiteres interessantes Detail ist laut Vontobel die zunehmende Kluft zwischen der Dividendenrendite des SPI-Index und den Renditen zehnjähriger Staatsanleihen. Diese Differenz hat sich auf 260 Basispunkte ausgeweitet und dürfte Dividendenaktien weiterhin unterstützen. Trotz der positiven Aussichten für Dividenden in der Schweiz gibt es aber auch Risiken: Für das Fiskaljahr 2024 wird erwartet, dass 13 Unternehmen ihre Dividenden kürzen (gegenüber 14 im Jahr 2023), insbesondere in zyklischen Sektoren wie Industrie- und Automobil-Halbleitern, so Vontobel.

Diese Schweizer Dividenden-Aristokraten bieten kontinuierliche Dividendensteigerungen

Ausgerüstet mit diesem Basiswissen ist es jetzt aus Anlegersicht natürlich interessant, welche Aktien aus der Schweizer in Sachen Dividenden einiges zu bieten haben. Genau dieser Frage ist Vontobel in der zitierten Studie ebenfalls nachgegangen. Die Autoren der Publikation haben sich dabei auf Titel fokussiert, die sie als "Dividenden-Aristokraten" bezeichnen. Gemeint sind damit Unternehmen, die ihre Dividenden seit mindestens zehn Jahren kontinuierlich erhöht haben (zum Verständnis: in den USA fallen unter den Begriff Dividenden-Aristokraten Unternehmen mit Zahlungserhöhungen in mindestens 25 Jahren).

Für Vontobel ist aber auch bereits eine Historie von zehn Jahren ausreichend, um dies als ein Zeichen von Stabilität und Zuverlässigkeit als Dividendenzahler werten zu können. Die Aristokraten bieten demnach nicht nur konsistente Ausschüttungen, sondern streben dank ihres robusten Geschäftsmodells und ihrer Widerstandsfähigkeit meist auch eine jährliche Dividendenerhöhung an. Laut Vontobel Equity Research zählen aktuell 15 Unternehmen in ihrem Research-Universum zu den Dividenden-Aristokraten, von denen neun als "Buy" eingestuft werden, wobei mit Sika einer davon auch zu den Vontobel Swiss Top Picks für 2025 zählt.

Wie aus der Liste zu entnehmen ist, gehören in der Schweiz auch Schwergewichte wie Roche, Nestlé und Novartis zu den verlässlichsten Dividenden-Erhöhern: Der Pharmakonzern Roche hat mit der jüngsten Erhöhung seine Dividende zum 37. Mal in Folge angehoben, der Nahrungsmittelkonzern Nestlé seit 1942 keine Kürzung vorgenommen und der Pharmakonzern Novartis kann auf 27 aufeinanderfolgende Jahre mit Erhöhungen zurückblicken.

Die Unternehmen mit den höchsten durchschnittlichen jährlichen Dividendenwachstumsraten in den letzten zehn Jahren sind Swiss Life mit fast 20 %, dicht gefolgt von Partners Group mit mehr als 18 %.

Quelle: Dividenden-Check TraderFox

In der Schweiz sind die Dividenden-Aristokraten übrigens über verschiedene Sektoren verteilt. Selbst in der Tech-Branche (die oft eher dafür bekannt sind, dass sie einen Großteil ihrer Gewinne reinvestieren und keine Dividenden ausschütten, insbesondere in den USA (siehe Alphabet und Meta Platforms)) gibt es positive Entwicklungen. Haben doch einige Schweizer Tech-Unternehmen wie ALSO (Informations- und Telekommunikationstechnik), Logitech (Computer-Zubehör) und Temenos (Banken-Software) ihre Dividenden in den letzten zehn Jahren kontinuierlich erhöht und damit den Aktionären ein starkes Signal für ihre langfristige Ausschüttungsstrategie gegeben.

Mit Blick auf die kommende Dividendensaison 2025 rechnet Vontobel mit einigen Veränderungen bei den Dividenden-Aristokraten. Dabei dürfte einerseits Orior (Nahrungsmittel) mit der Ankündigung einer stagnierenden Dividende für das Geschäftsjahr 2024 wahrscheinlich aus der Liste fallen. Andererseits erwartet man im Gegenzug zwei Neuzugänge. Denn bei PSP Swiss Property (Immobiliengesellschaft) und Siegfried (Biowissenschaften) prognostizieren die zuständigen Analysten Dividenden je Aktie, was sie für die Aufnahme in die Dividenden-Aristokraten-Liste qualifizieren würde.


Bildherkunft: AdobeStock_335485910