aktien Magazin

Drei innovative IPO-Unternehmen

Aktienanalysen Marius Müllerhoff 305 Leser

Figure Technology Solutions - Blockchain-Revolution in der Kreditvergabe


Figure Technology Solutions (FIGR) ist ein innovatives Fintech-Unternehmen, das Blockchain-Technologie nutzt, um den Finanzmarkt effizienter zu gestalten.

Die Geschichte von Figure Technology Solutions begann 2018, als Mike Cagney (Mitgründer des bekannten Fintechs SoFi Technologies) das Unternehmen in San Francisco gründete. Cagney wollte die Lücken im Kreditmarkt schließen, die er aus seiner Zeit bei SoFi kannte. Vor einem Monat, am 11. September 2025, feierte Figure Technology Solutions sein Börsendebüt an der Nasdaq.

Das Geschäftsmodell von Figure dreht sich um blockchainbasierte Finanzdienstleistungen, die Transaktionen sicher und effizient abwickeln. Zu den Kernprodukten gehören sog. „Home Equity Lines of Credit“ (HELOCs). Hierbei handelt sich um eine flexible Kreditlinie, die auf dem Wert des Hauses basiert. Ein Kunde leiht sich Geld gegen das Eigenkapital (den Teil des Hauses, den der Kunde bereits abgezahlt hat), und zahlt nur Zinsen auf den Betrag, der tatsächlich in Anspruch genommen wird. Traditionell bieten Banken das an, aber es ist oft mit viel Papierkram und langen Prüfungen verbunden. Figure Technologies revolutioniert diesen Prozess mittels der Blockchain-Technologie. Die hauseigene Plattform, Provenance, ermöglicht es, den gesamten Prozess digital und sicher abzuwickeln. Konkret bedeutet das: man beantragt online, lädt die entsprechenden Dokumente hoch, und dank automatisierter Überprüfungen (wie Kreditrating und Immobilienbewertungen) kann die Genehmigung in unter fünf Minuten erfolgen. Die Kredite starten bei 15.000 Dollar und gehen bis zu 400.000 Dollar mit variablen Zinssätzen, die oft günstiger sind als bei herkömmlichen Anbietern, weil Figure Kosten durch Technologie spart.

Des Weiteren umfasst die bereits erwähnte hauseigene Provenance-Blockchain dezentralisierte Finanzdienste, also Transaktionen ohne zentrale Autoritäten. Zu den Kernprodukten gehören die Tokenisierung von Vermögenswerten (z.B. die Umwandlung von Immobilien oder Krediten in digitale Tokens), die leicht gehandelt werden können. Weitere Dienstleistungen umfassen die sichere Aufbewahrung von digitalen Vermögenswerten, Echtzeit-Überweisungen und die „Sekuritisierung“ von Krediten. Bei letzterem werden Kredite gebündelt und als investierbare Pakete verkauft.

Im Wettbewerb steht Figure Technology gegen etablierte Spieler wie LendingClub, Rocket Mortgage und traditionelle Banken wie Wells Fargo. Hierbei positioniert sich Figure Technology als innovativer Newcomer, der sich auf Technologie konzentriert, um jüngere, tech-affine Kunden anzusprechen, die schnelle und transparente Finanzlösungen wollen. Zusätzlich hebt man sich durch Transparenz. So läuft alles dezentralisiert, das heißt, die Daten sind sicher auf der Blockchain gespeichert, was Betrug minimiert.

Charttechnisch sah die Aktie bis Freitag sehr bullisch aus. Erst am Donnerstag markierte sie ein neues Allzeithoch. Der heftige Abverkauf der Gesamtmärkte am vergangenen Freitag traf auch die Aktie von Figure Technology Solutions. Daher sehe ich aktuell kein Einstiegsszenario. Trotzdem gehört sie auf die Watchliste. Je schneller die Aktie sich von dem Abverkauf vom Freitag erholen kann, desto konstruktiver. Eine Konsolidierung wäre wünschenswert. Der Ausbruch aus dieser Konsolidierung würde dann das nächste Kaufsignal auslösen.

Chart Figure Technology Solutions aus desk.traderfox.com

Quelle: https://desk.traderfox.com/

Omada Health - Mit digitaler Betreuung gegen chronische Krankheiten


Omada Health (OMDA) zählt zu den führenden Anbietern digitaler Versorgungsprogramme für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Mit dem Börsendebüt am 06. Juni 2025 unterstreicht das Unternehmen seinen Anspruch, virtuelle Betreuung in die Fläche zu bringen.

Konkret bietet Omada vollständig virtuelle Programme für Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas und muskuloskelettale Beschwerden an. Individuelles Coaching wird mit digitalen Tools wie Schrittzählern, Blutzuckermessgeräten und Ernährungsbegleitung kombiniert. Hauptkunden sind Konzerne, Krankenversicherungen und Gesundheitssysteme, die die Programme in ihre Gesundheitsangebote integrieren.

Wettbewerbsseitig trifft Omada auf Player wie Hinge Health (ebenfalls relativ frisch an der Börse) und Teladoc Health. Während andere Anbieter stark auf GLP 1 Medikamente setzen (ein Darmhormon mit zentraler Stoffwechselrolle), positioniert sich Omada über langfristige, verhaltensbasierte Interventionen. Dies ist ein Ansatz, der auf nachhaltige Ergebnisse abzielt.

Gegründet 2011 in San Francisco entstand Omada aus der Idee, die Lücke zwischen Arzttermin und nachhaltiger Lebensstilbetreuung zu schließen. Die Gründer Sean Duffy, Andrew DiMichele und Adrian James starteten mit einem verhaltensorientierten Prädiabetes-Programm und bauten das Modell über die Jahre durch Kooperationen mit Arbeitgebern, Versicherern und Gesundheitssystemen aus.

Die Investmentstory speist sich aus einem dynamischen Markt: Digitale Gesundheitslösungen sollen Kosten dämpfen und Versorgungslücken schließen. Für 2025 wird der Markt auf rund 430 Mrd. US Dollar geschätzt, mit annähernd 20 % Wachstum. Bis 2030 erwarten Experten jährliche Zuwächse von 15–23 %. Omada profitiert von Skalierbarkeit, der wachsenden Akzeptanz von Telemedizin und möglichen KI Verbesserungen. Die Risiken bestehen im intensiven Wettbewerb, in der Abhängigkeit von Arbeitgebern und Versicherern sowie technologischen und Datenschutzthemen.

Charttechnisch macht die Aktie einen konstruktiven Eindruck. Am Freitag, als die Gesamtmärkte stark nachgaben, war die Aktie nur leicht im Minus. Diese relative Stärke ist sehr bullisch. Aktuell arbeitet sie daran, aus einer 1,5-monatigen Seitwärtskonsolidierung nach oben auszubrechen. Mutige Trader können über dem Hoch vom Freitag eine erste Position eröffnen. Diese ließe sich über dem Hoch vom 8. Oktober aufstocken.

Chart Omada Health aus desk.traderfox.com

Quelle: https://desk.traderfox.com/

Bullish - Die Krypto-Börse für Institutionen


Bullish (BLSH) ist eine aufstrebende Krypto-Handelsplattform, die Technologie und Sicherheit kombiniert, um den Handel mit digitalen Währungen einfacher und zuverlässiger zu machen. Unterstützt von prominenten Investoren wie Peter Thiel, zielt das Unternehmen darauf ab, institutionelle Spieler in die Welt der Kryptowährungen zu locken.

Die Geschichte von Bullish startete 2021, als es von Block.one (den Entwicklern der EOS-Blockchain) gegründet wurde. Mit Sitz in Gibraltar und Operationen in den USA wollte Bullish eine Brücke zwischen traditionellen Finanzen und Kryptos schlagen. Der CEO des Unternehmens ist der frühere NYSE-Präsident Tom Farley. Ein geplanter Börsengang über einen SPAC-Deal scheiterte 2022 aufgrund des damaligen Krypto-Winters. In 2023 übernahm Bullish den Krypto-Medienanbieter CoinDesk, der als unabhängige Tochter weitergeführt wird. Am 13. August 2025 war es dann soweit, und Bullish feierte sein Börsendebüt an der NYSE.

Das Geschäftsmodell von Bullish basiert auf einer hybriden Börse, die klassische Orderbücher mit Liquiditätspools verbindet, um schnelle und faire Trades zu ermöglichen. Zu den Produkten gehören Spot-Handel mit Währungen wie Bitcoin und Ethereum sowie Derivate wie Futures und Optionen. Dienstleistungen umfassen sichere Aufbewahrung von Assets und Tools für institutionelle Trader, mit starkem Fokus auf Compliance und Risikomanagement, um Betrug zu vermeiden.

Bullish konkurriert mit Giganten wie Coinbase, Binance und Kraken, die den Kryptomarkt dominieren. Es positioniert sich als Premiumanbieter für große Investoren, indem es auf hohe Liquidität, robuste Marktinfrastruktur und regulatorische Standards (spezifisch je Region) setzt. Das hebt das Unternehmen ab von rein „retail“-orientierten Plattformen. In einem Markt, der zunehmend institutionell wird, nutzt Bullish seine Technologie, um Marktanteile zu gewinnen.

Die Chancen für Bullish ergeben sich aus der wachsenden Akzeptanz von Kryptos unter den institutionellen Anlegern. Risiken umfassen die hohe Volatilität des Kryptomarkts, potenzielle Regulierungen durch die SEC und Konkurrenzdruck, der Gewinne drücken könnte.

Der Chart sah bis Donnerstag konstruktiv aus. Die Aktie war im Prozess einer Bodenbildung mit einer Abnahme der Volatilität (der Tradingguru Mark Minervini würde von „volatility contraction pattern“ sprechen). Jedoch verschonte der Abverkauf am Freitag die Aktie von Bullish nicht. Wenn die Aktie sich wieder schnell erholen kann und eine Seitwärtskonsolidierung zwischen 65 USD und 70 USD etabliert, dann bietet es sich an, über dem Hoch vom vergangenen Donnerstag (09. Oktober) bei 70,50 USD eine erste Position zu eröffnen. Diese kann man über dem Hoch vom 23. September bei 75 USD aufstocken.

Chart Bullish aus desk.traderfox.com

Quelle: https://desk.traderfox.com/

 


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