Drei US-Aktien auf Rekordkurs: Allegheny Technologies, Expedia und Installed Building Products überzeugen mit starken Zahlen und relativer Stärke
Allegheny Technologies – Spezialmetallhersteller und Profiteur steigender Verteidigungsbudgets mit neuem Allzeithoch
Allegheny Technologies (ATI) zählt zu den wichtigsten US-Anbietern von Hochleistungsmetallen für die Luftfahrt-, Energie- und Verteidigungsindustrie. Das Unternehmen entstand 1996 aus der Fusion mehrerer Stahl- und Metallverarbeiter und hat sich seitdem auf Spezialmaterialien mit hohen technologischen Anforderungen konzentriert.
ATI erwirtschaftet seine Umsätze vor allem mit Titan- und Nickellegierungen, rostfreien Spezialstählen sowie Pulvern für die additive Fertigung. Diese Materialien werden in Triebwerken, Turbinen, Bohrtechnik und anspruchsvollen Industrieanwendungen eingesetzt. Das Geschäft gliedert sich grob in zwei Bereiche: erstens hochentwickelte Legierungen und Lösungen mit Produkten für Industrie und Energie sowie zweitens Hochleistungsmaterialien und -komponenten mit einem starken Fokus auf die zivile und militärische Luftfahrt. Ein großer Teil der Erlöse stammt aus langfristigen Lieferbeziehungen mit Herstellern wie Airbus und Boeing sowie mit Motorenbauern in den USA und Europa.
Im Wettbewerb steht ATI insbesondere mit Carpenter Technology und TimkenSteel, die ebenfalls auf hochspezialisierte Metalllösungen setzen. ATI positioniert sich im oberen Qualitätssegment. Hier stellen Kundenzulassungen, lange Entwicklungszyklen und technisches Know-how wichtige Markteintrittsbarrieren dar.
Die jüngsten Quartalszahlen wurden am 28. Oktober veröffentlicht und führten zu einem Gap Up von 8,5%. Der Quartalsumsatz in Höhe von 1,13 Mrd. USD konnte gegenüber dem Vorjahr um 7 % steigen und lag damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 0,78 USD und befand sich damit 37 % über dem Vorjahreswert und über den Schätzungen der Wall Street. Außerdem hob das Management die Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2025 an. Das Unternehmen begründete dies mit einer außergewöhnlich starken Nachfrage aus der Luftfahrtindustrie sowie besser als erwarteten Margen in beiden Geschäftsbereichen. Letztlich meldete ATI für das abgelaufene Quartal mehrere mehrjährige Liefervereinbarungen mit Motorenherstellern sowie ein erweitertes Abkommen mit einem großen US-Rüstungsunternehmen. Diese Verträge sichern Kapazitätsauslastung bis weit in die zweite Hälfte des Jahrzehnts.
Die wesentlichen Chancen für ATI liegen in den erhöhten Verteidigungsbudget vieler Staaten, im globalen Wachstum der Luftfahrbranche sowie im zunehmenden Einsatz leichter, hitzebeständiger Materialien. Risiken bestehen u. a. bei Kunden aus zyklischen Industrien.
Der Chart sieht sehr bullisch aus. Am Mittwoch brach die Aktie auf ein neues Allzeithoch aus und schloss den Tag nahe des Tageshochs. Damit zeigte sie eine klare relative Stärke zum Gesamtmarkt. Dieses konstruktive Verhalten wurde durch ein erhöhtes Handelsvolumen bestätigt. Risikofreudige Trader können auf dem Tagesschlusskurs vom Mittwoch eine Position eröffnen mit Stopp unter dem Tagestief.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Expedia – Neues Allzeithoch dank zweistelligem Gewinnwachstum und Vereinheitlichung der verschiedenen technischen Plattformen
Die Expedia Group (EXPE) zählt zu den bekanntesten digitalen Reiseplattformen weltweit und verbindet Hotels, Fluggesellschaften und Dienstleister mit Millionen von Kunden weltweit. Das Unternehmen entstand aus früheren Reiseinitiativen von Microsoft und wurde Anfang der 2000er-Jahre eigenständig, bevor es sich zu einem der größten Online-Reiseportale entwickelte.
Das Geschäftsmodell beruht darauf, Reiseangebote zu bündeln, Preise transparent zu machen und Buchungen effizient abzuwickeln. Expedia erzielt seine Umsätze vor allem über Vermittlungsgebühren, Werbeeinnahmen und den Verkauf von Reisedienstleistungen über Marken wie Expedia.com, Hotels.com und Vrbo. Im Wettbewerb steht Expedia vor allem mit Booking Holdings und Airbnb, die ebenfalls stark in Technologie und Nutzerbindung investieren.
Die jüngsten Quartalszahlen, die nachbörslich am 6. November bekannt gegeben wurden, führten zu einem Gap Up von gut 12 %. Im Hoch konnte die Aktie sogar um 20 % zulegen. Der Umsatz von 4,41 Mrd. USD lag knapp 10 % über dem Vorjahresniveau und konnte die Erwartungen der Wall Street schlagen. Beim Gewinn je Aktie gab es ein Wachstum von 23 % auf 7,57 USD. Auch hier konnte das Unternehmen die Erwartungen der Wall Street toppen. Außerdem betonte das Management, dass die Umstellung auf die vereinheitlichte technische Plattform nun weitgehend abgeschlossen sei. Hierbei geht es um die technische Zusammenlegung für Marken wie Expedia.com, Hotels.com und Vrbo. Diese Architektur war komplex, langsam zu aktualisieren und erschwerte die Entwicklung neuer Funktionen. Dies soll ab 2026 nun spürbare Effizienzgewinne und bessere Konvertierungsraten bringen. Besonders hervorgehoben wurden neue Empfehlungs- und Rankingalgorithmen, die bereits im dritten Quartal eine höhere Buchungswahrscheinlichkeit erzeugt hätten. Ein weiteres erfreuliches Thema ist die Marketingeffizienz. Hier gab das Unternehmen bekannt, dass Marketingausgaben gemessen am Umsatz gesunken sind. Dies ist ein Kernthema der strategischen Neuausrichtung. Expedia will weniger auf volumengetriebene Werbung setzen und stärker auf Kundenbindung über das neue Loyalitätsprogramm mit einheitlichen Punkten für alle Marken.
Im Allgemeinen profitiert Expedia vom dem strukturellen Wachstum der globalen Reiseindustrie und der Verlagerung hin zu digitalen Buchungswegen. Herausforderungen entstehen durch den intensiven Wettbewerb und konjunkturelle Unsicherheiten.
Charttechnisch hat die Aktie am gestrigen Donnerstag ein neues Allzeithoch markieren können, während der S&P 500 im Tagesverlauf im Minus war, und sich die Aktie des Hauptkonkurrenten Booking.com an der 200 Tagelinie befindet. Bereits am Mittwoch zeigte sich die Aktie von ihrer starken Seite und brach aus einem sogenannten „cheat“-Setup à la Minervini aus. Aktuell sehe ich kein Setup. Die Aktie gehört jedoch auf die Watchlist, um beim Ausbruch aus der nächsten Konsolidierung eine Position zu eröffnen.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Installed Buildung Products – Installationsspezialist im US-Bausektor mit neuem Allzeithoch
Installed Building Products (IBP) zählt zu den größten Installationsdienstleistern für Wohn- und Gewerbeimmobilien in den USA. Das Unternehmen wurde 1977 gegründet und ist über gezielte Zukäufe auf mehr als 220 Niederlassungen gewachsen.
Heute deckt das Unternehmen ein breites Spektrum ab: Dämmstoffe, Garagentore, Regenrinnen, Schrank- und Badeinrichtungen sowie Abdichtungslösungen. Der Umsatz stammt überwiegend aus Installationsaufträgen für Bau- und Renovierungsunternehmen, ergänzt durch wiederkehrende Serviceleistungen.
Der Wettbewerb ist fragmentiert. TopBuild und Installed Commerce Solutions zählen zu den Hauptkonkurrenten. IBP positioniert sich als integrierter Anbieter, der durch Größe, Effizienz und regionale Dichte Kostenvorteile bietet.
Die letzten Quartalszahlen fielen zufriedenstellend aus. Hervorzuheben sind jedoch die vorletzten Quartalszahlen vom 07. August, die zu einem Gap Up von knapp 10 % führten und zu Anschlusskäufen im Tagesverlauf, die sich letztlich auf ein Plus von 24 % beliefen. Der Umsatz wurde mit 760 Mio. USD angegeben und lag damit über dem Wert des Vorjahres und über den Erwartungen der Analysten. Der Gewinn je Aktie wurde mit 2,95 USD beziffert und befand sich damit deutlich über dem Vorjahreswert (2,30 USD) und über den Schätzungen der Analysten (2,40 USD).
Der Aktienchart sieht sehr bullisch aus. Zusätzlich ist die signifikante relative Stärke von IBP im Vergleich zum gesamten US-Bausektor beachtlich. Viele „Homebuilder“-Aktien sowie der US-Homerbuilder ETF (ITB) befinden sich weit unterhalb ihrer jeweiligen 52 Wochenhochs, während IBP am Mittwoch nicht nur ein neues 52 Wochenhoch markiert hat, sondern auch ein neues Allzeithochs! Mutige Trader können auf dem Tagesschlusskurs vom Mittwoch eine Position eröffnen mit Stopp unter dem Tagestief.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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