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Es stehen turbulente Zeiten vor uns

Kommentare Tim Schäfer 1.434 Leser

Der S&P 500 Index ist seit dem 3. Januar um gut 20 % eingeknickt. Willkommen im Bärenmarkt. Während die meisten Anleger geschockt und ängstlich sind, sehe ich die Korrektur positiv: Jetzt gibt es die Aktien im Sonderangebot. Wenn man sich die Geschichte der Börse anschaut, werden wir wieder Allzeithochs sehen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Wer 100.000 Euro im Depot hatte, hat jetzt 80.000 Euro. Und wer 1 Mio. Euro in Aktien investiert hatte, hat nur noch 800.000 Euro. Das ist kein Weltuntergang. Das beeinträchtigt kaum jemanden nachhaltig in seinem Leben, zumal Aktien etwas für langfristige Bedürfnisse sein sollen.

Seit dem Zweiten Weltkrieg gab es 14 Bärenmärkte in den USA. Im Schnitt dauerten sie 14 Monate. Bis die Kurstiefs wieder aufgeholt waren, vergingen durchschnittlich 24 Monate. Die zwei Jahre sollten Anleger aussitzen und in der Zwischenzeit den Rabatt nutzen, um das Depot weiter zu bestücken. Wer clever ist, nutzt die Krisenzeit, um davon zu profitieren. Wer seinen Job in der nächsten Rezession behält, hat also mit einer entsprechend hohen Sparquote gewonnen. Selbst wenn der Bärenmarkt länger dauern sollte als der Durchschnitt.

Die Menschen vergessen, wie gut sie es eigentlich haben. Von einem iPhone in einem gut isolierten Haus mit fließendem Wasser und Strom surfen sie durchs Web und beschweren sich. Sie fühlen sich so schlecht, sagen sie. Sie haben Angst davor, dass eine neue Weltwirtschaftskrise ausbricht wie vor 100 Jahren. Dabei vergessen sie, dass die Menschen damals in Hütten auf kalten Lehmböden lebten und sich eine Dose Bohnen mit der gesamten Familie teilen mussten.

Natürlich wünscht sich niemand einen Krieg in Europa. Die Staatsschulden sind zu hoch und die Inflation belastet die Verbraucher, besonders stark haben sich die Lebensmittel und Energie verteuert. Das ist eine schwere Last.

Weil die Inflation außer Kontrolle zu geraten scheint, hat die US-Notenbank den Leitzinssatz kräftig um 75 Basispunkte auf eine Bandbreite von 1,5 auf 1,75 % erhöht. Es war die höchste Anhebung seit 1994 und meiner Meinung nach überfällig. Allein im Mai hat sich der Preisindex um 8,6 % in den USA erhöht. Lebensmittel verteuerten sich um 11,9 %, der größte Sprung seit 1979. Eine Gallone Sprit hat die 5-Dollar-Marke erreicht, das sind 50 % mehr gegenüber dem Januar.

Im Zuge der Börsenturbulenzen haben sich auch die Kryptoanlagen verbilligt. Die Plattform Celsius, die Anlegern das Verleihen ihrer Token gegen Zinsen erlaubt, hinderte Kunden daran, Geld von der Plattform abzuziehen. Der Bitcoin verlor mehr als ein Fünftel innerhalb weniger Tage. Der Wert aller Kryptowährungen weltweit schrumpfte von 3,1 Billionen auf weniger als 1 Bio USD.

Thema aktien Magazin Nr. 12 / 2022


Das aktien Magazin Nr. 12 / 2022 kommt auf 186 Seiten und ist wieder prall gefüllt mit spannenden Inhalten. Der Kurssturz an der Börse hat auch die Bewertungen purzeln lassen. Die Aktie der Deutschen Post AG beispielsweise wird mit einem KGV von 8,5 bewertet. Der Markt spielt einen Gewinneinbruch aufgrund der hohen Energie- und Spritpreise. Wenn sich die Lage im Ölmarkt wieder stabilisiert hat, winkt eine kräftige Erholungsrally. Mutige Anleger planen die antizyklische Positionierung. Wir berichten auch über Adobe. Die Firma meldet eine hohe Nachfrage nach Software-Lösungen zur Erstellung von dreidimensionalen Objekten für das Metaverse bzw. für virtuelle Welten. Große Firmen wie Hugo Boss beginnen mit der Inhalteerstellung.

 

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Bildherkunft: TraderFox