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Home Depot steigert seine vergleichbaren Umsätze! Aktie klettert trotz schwacher Prognosen für den Immobiliensektor!

Artikel, Hot-News Andreas Wimbauer 340 Leser

Die amerikanische Baumarktkette Home Depot (HD) hat am Dienstag, dem 25. Februar 2025, vor Börsenbeginn seine Geschäftszahlen für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2024 veröffentlicht und konnte sowohl bei Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen. Obwohl der Ausblick etwas verhalten ausfiel, konnte Home Depot bei den vergleichbaren Umsätzen in diesem Quartal zulegen, was der Aktie zu einem Kursanstieg von fast 3 % auf 393,29 USD verholfen hat.

Deutliches Umsatzplus dank erhöhten Konsumverhaltens seiner Kunden

Home Depot konnte seine Umsätze im 4. Quartal 2024 um 14,1 % im Jahresvergleich von 34,8 auf 39,7 Mrd. USD überraschend stark erhöhen. Analysten haben lediglich mit 39,16 Mrd. USD gerechnet. Der vergleichbare Umsatz stieg um 0,8 % und in den US-amerikanischen Geschäften sogar um 1,3 % und übertraf damit die Konsenserwartung, die mit einem Rückgang von 1,0 % gerechnet hatte. Die von den Hurrikanen Helene und Milton betroffenen Regionen trugen mit 0,6 % am stärksten zu den Verkäufen in den gleichen Geschäften bei. Das 4. Quartal profitierte von einer zusätzlichen Woche im Geschäftsjahr 2024, die zu erhöhten Umsätzen von etwa 2,5 Mrd. USD geführt hat. Diese Woche ist jedoch nicht in den vergleichbaren Umsatzergebnissen enthalten. Die Kundentransaktionen stiegen um 7,6 % von 372,0 auf 400,4 Mio. Einkäufe im Quartal und der digitale E-Commerce-Bereich verbesserte sich um 9 %, unterstützt durch Fortschritte bei Liefergeschwindigkeiten und KI-gesteuerten Kundentools. Die durchschnittliche Rechnung lag mit 89,11 USD nur um 0,3 % höher als im Vorjahr. Mit diesen Ergebnissen konnte Home Depot eine lange Negativserie von acht Quartalen oder zwei Jahren mit rückläufigen vergleichbaren Umsätzen beenden. Auf Jahressicht stehen Umsätze in Höhe von 159,5 Mrd. USD zu Buche, ein Anstieg von 4,5 % im Vergleich zu 2023. Die vergleichbaren Umsätze sind um 1,8 % zurückgegangen.

Gestiegene Kosten drücken leicht auf die Margen und Gewinne

Der weltweit größte Baumarkthändler meldete für das Quartal ein bereinigtes Betriebsergebnis von 4,6 Mrd. USD, was einer bereinigten Betriebsmarge von 11,7 % entspricht. Im Vorjahr konnte man 4,2 Mrd. USD erwirtschaften und die Marge lag noch bei 12,1 %. Die Vertriebs- und Betriebskosten haben sich in diesem Quartal prozentual stärker erhöht, als dass die Umsätze zulegen konnten. Der Nettogewinn betrug am Ende 3,0 Mrd. USD, eine Steigerung um 7 %. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 3,13 USD und konnte die Konsensschätzungen von 3,04 USD übertreffen und sich im Vergleich zum Vorjahreswert von 2,86 USD steigern. Das Unternehmen geht davon aus, dass die zusätzliche 14. Woche den Gewinn um etwa 0,30 USD erhöht hat. Im gesamten Jahr 2024 fiel der Nettogewinn von 15,1 auf 14,8 Mio. USD, was einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 15,24 USD entspricht. Das Management gab eine Erhöhung der Quartalsdividende um 2,2 % auf 2,30 USD pro Aktie bekannt. Somit wird Home Depot das 152te Quartal in Folge eine Dividende ausbezahlen.

"Unsere Ergebnisse im 4. Quartal übertrafen unsere Erwartungen, da wir trotz des anhaltenden Drucks bei großen Umbauprojekten ein höheres Engagement bei den Ausgaben für Heimwerkerprojekte verzeichneten. Im Laufe des Jahres blieben wir unseren Investitionen in unsere strategischen Initiativen treu, um uns trotz unsicherer makroökonomischer Bedingungen und eines Umfelds höherer Zinsen, das die Nachfrage nach Heimwerkerprodukten beeinflusste, für anhaltenden Erfolg zu positionieren.", sagte Präsident und CEO Ted Decker.

Prognosen bleiben hinter den Erwartungen zurück

Die Prognosen für das kommende Geschäftsjahr 2025 fielen etwas enttäuschend aus. Home Depot rechnet mit einem Umsatzanstieg von 2,8 %, während sich die vergleichbaren Umsätze um 1,0 % erhöhen sollen. Derzeit besitzt Home Depot 2.347 Geschäfte und man geht davon aus, bis zu 13 neue Niederlassungen zu eröffnen. In diesem Jahr kamen 12 neue Läden dazu. Die bereinigte Betriebsmarge soll 13,4 % erreichen und der Gewinn pro Aktie soll um 2 % zurückgehen. Damit enttäuschte man die Erwartungen an der Wall Street, die bei 15,65 USD pro Aktie lagen. Aufgrund des hohen Zinsniveaus und keinen absehbaren Zinssenkungen durch die Fed in diesem Jahr rechnet CFO Richard McPhail mit keiner Verbesserung des Immobilienmarktes im Jahr 2025. Damit wird es wohl zu keinem erhöhten Kaufverhalten seitens der Hausbesitzer kommen, die große und teure Renovierungsprojekte, Reparaturen, Umbauten und Verschönerungen im Innen- und Außenbereich auf Zeiten mit niedrigeren Zinsen aufschieben werden. Die Frage ist, ab wann sich die Menschen an die langfristig hohen Zinsen gewöhnen und diese als Normalwert ansehen. Doch vorerst halten die allgemeinen makroökonomischen und politischen Unsicherheiten die Menschen davor ab, größere Investitionsvorhaben zu starten.

Größte Übernahme von SRS Distribution soll Umsätze erhöhen

Home Depot kämpft weiter mit schwierigen Rahmenbedingungen für den Verkauf von Material und Zubehör für Heimwerkerprojekte. Das Umsatzwachstum hat sich nach dem gestiegenen Interesse auf Hausrenovierungen während der Covid-Pandemie wieder auf typische Muster verlangsamt. Eine hohe Inflation und eine Verlagerung der Ausgaben zurück zu Grundnahrungsmitteln, Urlaubsreisen und Restaurantbesuchen dämpften die Verbrauchernachfrage nach größeren Projekten und teureren Artikeln. Home Depot hat durch die Übernahme von SRS Distribution für 18,25 Mrd. USD seine größte Akquisition in der Unternehmensgeschichte 2024 durchgeführt. Damit erhöht man sein Angebot an Heimwerkerzubehör für Dachdecker, Poolbauer und Landschaftsgärtner. Die Dachschindeln, Garten- und Landschaftsbauartikel werden in den Geschäften von Home Depot angeboten und haben 2024 bereits mit 6,4 Mrd. USD zum Umsatz beigetragen.

Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: Home Depot


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