Leichen von Solaraktien pflastern die Depots deutscher Aktionäre! Warum? Den Firmen fehlte der Burggraben
Liebe Anleger,
der vermutlich häufigste und teuerste Anlegerfehler an der Börse kann eintreten, wenn man von einem großen Markt auf eine lukrative Aktienanlage schließt. In Deutschland begann 2006 der große Boom der Solarenergie. Deutsche Solaraktien wie Solarworld waren der breiten Masse zunächst noch unbekannt, doch ihre atemberaubenden Kursgewinne blieben nicht verborgen und sie wurden zu den beliebtesten Publikumsaktien. Alle Börsenmagazine und Zeitungen berichteten über die guten Perspektiven des Solarsektors.
Die Depots deutscher Aktionäre, sagte mir mal ein Banker, sind gepflastert mit den Leichen der Solaraktien. Titel wie Solarworld, Centrosolar oder Q-Cells kauften Anleger einst mit großen Hoffnungen. Der Solarmarkt ist riesig und wird exponentiell wachsen, lautete die Investmentthese.
Diese Investmentthese war richtig, nur leider konnten die deutschen Solarfirmen in diesem großen Markt kein Geld verdienen. Nahezu alle gehypten Solaraktien sind heute wieder vom Kurszettel verschwunden. Was ist passiert?
Eine Solarfabrik zu bauen, ist relativ einfach. Man braucht zugegebenermaßen etwas Geld, muss zum Telefonhörer greifen und Applied Materials oder andere Anlagenbauer anrufen. Mehr nicht. Der weltweit führende Maschinenbauer stellt dann eine Solarfabrik auf das gewünschte Grundstück und schon ist man Solarfabrikant.
Es gehört zur Kernfunktion des kapitalistischen Systems, dass Firmen nur dann dauerhaft Geld oberhalb der Kapitalkosten verdienen können, wenn sie Innovationen im Wirtschaftssystem einführen. Eine Innovation ist rein formal als neue Produktionsfunktion definiert, die nicht von jedem anderen Marktanteilnehmer schnell kopiert werden kann.
Wer innovativ ist und etwas produziert, was Wettbewerber nicht einfach so nachbauen können, verdient in einer Marktwirtschaft Geld. Eine Solarfabrik hinzustellen, gehört nicht zu den innovativen Tätigkeiten.
In der heutigen Ausgabe des aktien Magazins stellen wir Unternehmen mit Wettbewerbsvorteilen vor. Aktien solcher Firmen sind gut zum Kaufen und Liegenlassen geeignet. Noch kein Leser? Dann holen Sie sich hier unsere aktien Flatrate mit Zugriff auf alles.
Viel Erfolg wünscht
Simon Betschinger