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Nur keine Panik auf der Titanic

Kommentare Tim Schäfer 1.208 Leser

Inflation, Krieg, steigende Zinsen, Rezessionsängste. All das verunsichert Anleger. Wie können Sie am besten damit umgehen? Generell rate ich zum Nichtstun. Dividenden kassieren und zurücklehnen. Bleiben Sie Ihrer Strategie treu.

Anleger, die unkontrolliert traden oder hochspekulative Hedgefonds schneiden in der Regel schlechter als der Index ab. Der verstorbene Indexfondserfinder Jack Bogle riet: „Machen Sie nichts. Halten Sie die Füße still.“ Warren Buffett sagt, dass die Börse ein Vermögenstransfer vom ungeduldigen zum geduldigen Anleger sei.

Ja, die Kurse wackeln, vor allem knirschen die Tech-Aktien. Sie gehören zu den Schlusslichtern im S&P 500-Index. Auf Sicht von zwölf Monaten verloren PayPal, Align Technology, Moderna und Netflix 61 bis 68 % an Wert. Das ist bitter für Anleger. Zu den Top-Performern zählen dagegen Ölkonzerne. Massiv legten in derselben Zeit Occidental Petroleum, Devon Energy und Marathon Oil zu.

Es gibt ein anderes Problem: Im August stieg die Inflation in Estland auf über 25 %. In den 19 Euroländern kletterte die Teuerung auf 9,1 % im August. Im Juli betrug sie noch 8,9 %. Wir sind auf einem Rekordhoch, das wir seit Dekaden nicht mehr gesehen haben. Neun Länder haben eine Inflation von mehr als 20 %. Das Kernproblem sind die galoppierenden Energiepreise, die wiederum auf Putins Invasion in die Ukraine zurück gehen. Russland hatte bislang Europa mit billigem Erdgas versorgt, schrittweise drehte jedoch Moskau den Gashahn zu. Ein anderer Treiber der Inflation ist die Pandemie. Daneben sorgt der Klimawandel für Dürren, Brände und Überschwemmungen, was wiederum die Ernten dezimiert. Ich spüre selbstverständlich auch die Teuerungen. Meine Strategie ist konstant: Ich bleibe lange an der Börse investiert und kaufe zu.

Wer mutig ist, schaut sich vielleicht die gebeutelten FAANG-Aktien an, die ich fast alle besitze. Und eventuell Tencent, Chinas größter Internetkonzern. WeChat ist dessen Flaggschiffprodukt. Es ist eine Art Super-App, die Nachrichten, Suche, Mitfahrdienste, Essenszustellung und anderes anbietet. Seit Januar 2021 ist sein Wert um mehr als die Hälfte auf 400 Mrd. USD eingebrochen. Dabei ist Tencent innovativ. Doch werden Tech-Konzerne in China stark reguliert. Präsident Xi Jinping macht ihnen das Leben schwer. Gründer Huateng „Pony“ Ma ist selten in der Öffentlichkeit. Er besitzt den erfolgreichen Spieleentwickler Riot Games aus Kalifornien. Außerdem hält er große Anteile an Epic, dem Erfinder von Spieleselbstläufer „Fortnite“. Ferner besitzt Tencent Aktienpakete an der chinesischen Liefer-App Meituan, am Taxidienst Didi Global sowie anderen Überfliegern, wie Spotify und Tesla.

Thema aktien Magazin Nr. 17 / 2022


Technologieaktien sind nach dem Kurssturz nicht mehr zu teuer. Wachstum und Bewertung stehen in einem angemessenen Verhältnis. Vor allem gewinnt der Sektor gegenüber energieintensiven Wirtschaftszweigen wieder an Attraktivität. Ausführlich besprechen wir im neuen aktien Magazin 17 / 2022, das auf 190 Seiten kommt, den neuen Streaming-König Walt Disney. Streaming ist ein gut skalierbares Geschäft und für den Marktführer winken in drei bis vier Jahren monopolartige Gewinnmargen. Gaming-Companys stehen ganz oben auf den Übernahmelisten der großen Tech-Konzerne. Ubisoft aus Frankreich ist eines der letzten großen Entwicklerstudios und ein naheliegender Übernahmekandidat. Auch im Biotech-Sektor gibt es wieder Chancen. Zum Beispiel bei Illumina. Der Hersteller von Geräten für Gentechnik ist nach Kursverlusten von 60 % für Wachstumswerte-Investoren nun ein spannender Titel, um vom Trend zur individualisierten Medizin zu profitieren. Über diese und andere Chancen berichten wir im neuen aktien Magazin.

 

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Bildherkunft: TraderFox