Qiagen N.V. - Erfolgsmodell personalisierte Medizin
Der Diagnostik-Spezialist, der auch an der New Yorker Börse notiert ist, profitiert vom Wandel in der Gesundheitsbranche. Mit Hilfe genetischer Informationen kann heute ein Patient wirksamer therapiert werden. In der Krebstherapie ist die Diagnose moderner geworden. Das wird der Aktie helfen. Qiagen wird im TecDAX und MDAX geführt.
Der niederländisch-deutsche Biotech-Riese baut sein Sortiment stetig aus. Es schließt reihenweise Vertriebspartnerschaften für seine Maschinen ab. Zudem kommen Übernahmen in trockene Tücher. „Wir haben uns verpflichtet, den Krebs zu bekämpfen. Wir bleiben dem Kampf treu“, verspricht Vorstandschef Peer Schatz. Anfang Dezember gab er eine Partnerschaft mit dem Pharmakonzern Novartis für einen Molekulartest für Brustkrebs bekannt. Novartis hat einen Wirkstoffkandidaten kurz vor der Genehmigung, der in einer Kombi-Therapie das Tumorwachstum hemmt.
Qiagen stellt Maschinen und Verbrauchsmaterial her, um biologische Proben zu erstellen. Die Technologie ermöglicht es, Erbgut aus Blut, Gewebe und anderen Stoffen aufzureinigen und zu analysieren. Bioinformatik und Datenbanken sind Kernelemente der modernen Medizin. Dank der Automatisierung lässt es sich kosteneffizient umsetzen. Früher gab der Arzt jedem Patienten die gleichen Medikamente, wenn er beispielsweise unter Alzheimer oder Krebs litt. Menschen sind aber unterschiedlich. Aufgrund neuer Technologien lernen Mediziner mehr über die Gene. Sie können heute die Wirkung von Medikamenten exakter bestimmen. Es entsteht eine personalisierte Medizin.
9-Monats-Zahlen: Viel Profit, reichlich Cashflow
Die Zahlen sind vielversprechend. Das Geld fließt in Strömen. In den ersten 9 Monaten stieg der Umsatz um 7 % auf 1,1 Mrd. USD. Das operative Ergebnis kletterte von 110 auf 178 Mio. USD. Unter dem Strich blieben 129 Mio. USD Profit nach vormals 80 Mio. USD. Der bereinigte Konzerngewinn landet sogar bei 218 Mio. USD, wenn man Einmaleffekte ausklammert. In der Kasse liegen 600 Mio. USD. Der Cashflow stapelt sich auf 250 Mio. USD (1-9/2017:210 Mio. USD).
„Basierend auf dem starken Umsatz- und Ertragswachstum im bisherigen Jahresverlauf haben wir unser Wachstumsziel von rund 6 bis 7 % erneut bekräftigt und unsere Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr auf rund 1,33 bis 1,34 USD je Aktie angehoben“, sagte Finanzvorstand Roland Sackers. „Grund für die gesteigerte Rentabilität ist die solide Geschäftsexpansion zusammen mit den positiven Auswirkungen der Effizienzprogramme, die 2017 gestartet wurden.“ Sackers ruht sich auf dem Erfolg nicht aus. Er deutet an, dass es weiter nach oben gehen wird mit Qiagen. „Wir werden unsere solide finanzielle Position weiter zur Stärkung des Geschäfts durch gezielte operative Investitionen sowie zur Verbesserung der Aktionärsrendite durch unser aktuelles Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 200 Mio. USD nutzen.“ Das Rückkaufprogramm wird dem Aktienkurs helfen. Aktuell notiert der Titel bei 30,80 Euro.
Bewertung ist fair angesichts der Perspektiven
Das KGV ist mit 26 gerechtfertigt angesichts des heißen Zukunftsmarktes. Der Gen-Detektiv ist für geduldige Anleger geeignet, wenn es so weiter geht wie bisher. Der Wandel in der Gesundheitsbranche spielt sich zugunsten von Qiagen ab. Mit Hilfe genetischer Informationen kann heute ein Patient wirksamer therapiert werden. Vor allem in der Krebstherapie ist die Diagnose moderner geworden. Und Qiagen ist mittendrin. „Früher genügte es, einen Tumor zu diagnostizieren“, resümiert Professor Achim Bartmann vom Institut für Pathologie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt. „Das war dann die Basis für eine einheitliche Chemotherapie. Heute wissen wir aber, dass Tumore sich unterscheiden, selbst wenn sie den gleichen Namen haben. Es ist heute möglich, aufgrund der Charakteristika ein Profil für jeden individuellen Patienten zu erstellen. Es entschiedet sich dann, welcher Vorteil eine bestimmte Therapie hat oder nicht.“ Qiagen hilft mit seinen High-tech-Geräten nur bei der Diagnose. Die Medikamente kommen dann von Bayer, Pfizer, Amgen, Merck, Lilly und anderen.
Qiagen baute ein einzigartiges Portfolio für molekulare Tests auf – von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Gesundheitsfürsorge. Ständig stellt das Unternehmen neue Funktionen vor. Ende November gab der Vorstand die Einführung zweier neuartiger Produkte bekannt, die mehr Wissen mit Blick auf Blutkrebserkrankungen liefern.
Die Zahlen für 2018 werden gut
„Wir sind gut aufgestellt, um die Ziele für 2018 zu erreichen und unsere Fortschritte bei der Erreichung der gesetzten mittelfristigen Ziele für 2020 fortzusetzen“, fasst es CEO Peer Schatz zusammen. „Alle Kundenkategorien und Regionen haben im 3. Quartal zum Wachstum beigetragen.“
Die Tests für latente Tuberkulose legten zwischen Januar und September um 14 % zu. CEO Schatz möchte die Zuwächse hier beschleunigen und strebt Richtung 20 % und mehr. Gemeinsame Entwicklungsprojekte mit Pharmaunternehmen im Bereich therapiebegleitender Diagnostik entwickeln sich nach Angeben der Führungsspitze vielversprechend. Hilfreich ist der hohe, einstellige Anstieg bei den Verbrauchsmaterialien, die für die Automationsplattformen gebraucht werden. Das spült Geld in die Kasse.
Neue Maschinen und Vertriebsvereinbarungen
In der Branche kommt die Next-Generation-Sequencing (NGS) gut an. Schatz: „Die Vertriebsvereinbarung mit NeuMoDx, die im September angekündigt wurde, fügt zwei neue, vollintegrierte Hochdurchsatz-Testplattformen hinzu, schafft Synergien mit unserem bestehenden Portfolio und ermöglicht es uns nun, Laboren für molekulare Diagnostik die benutzerfreundliche Automationstechnik aus dem Bereich der klinischen Chemie anzubieten. Diese Vereinbarung (…) ist sehr synergetisch mit unserem Portfolio und unseren Vertriebskanälen.“
Kontinuierlich bringt Qiagen neue Plattformtechnologien für die Molekulardiagnostik auf den Markt. Es hat zahlreiche Projekte nach vorne gebracht: QuantiFERON, QIAstat-Dx, NeuMoDx und GeneReader. Schatz scheint erst am Anfang zu stehen. Er blickt optimistisch nach vorne. „Wir setzen die Strategie als weltweit führendes Unternehmen bei der Entwicklung molekularer Tests und Diagnostika für eine neue Ära von Durchbrüchen auf Basis molekularer Erkenntnisse fort.“
Fortschritte in Behandlung kommen schnell
Warum wird die Aktie nach oben laufen? Die „personalisierte Medizin“ hat den Vorteil, gute Fortschritte zügig zu erzielen. „Sie müssen nicht mehr mehrere Medikamente ausprobieren. Sie haben nun eine sehr effektive Therapie. Die Menschen gewinnen ganz klar Lebensqualität“, sagt Mediziner Bartmann.
In einem Tumor eines Patienten sucht der Forscher nach einer speziellen Mutation, um die Behandlung individuell bestimmen zu können. Werden die Mutationen entdeckt, kann der Arzt die passenden Wirkstoffe kombinieren. Hunderte mutierte Gene lassen sich gleichzeitig analysieren. Patienten, bei denen der Krebs fortgeschritten ist und keine anderen Optionen bestehen, haben auf einmal Hoffnung.
Fazit:
Die personalisierte Medizin hat Zukunft. Heute werden Patienten individuell aufgrund ihrer DNA behandelt. Diese Vorgehensweise ist effizient. Qiagen zählt zu den Profiteuren. Dank zahlreicher Kooperationen und der modernen Technologie sind die Aussichten blendend.
Der niederländisch-deutsche Biotech-Riese baut sein Sortiment stetig aus. Es schließt reihenweise Vertriebspartnerschaften für seine Maschinen ab. Zudem kommen Übernahmen in trockene Tücher. „Wir haben uns verpflichtet, den Krebs zu bekämpfen. Wir bleiben dem Kampf treu“, verspricht Vorstandschef Peer Schatz. Anfang Dezember gab er eine Partnerschaft mit dem Pharmakonzern Novartis für einen Molekulartest für Brustkrebs bekannt. Novartis hat einen Wirkstoffkandidaten kurz vor der Genehmigung, der in einer Kombi-Therapie das Tumorwachstum hemmt.
Maschinen für biologische Proben
Qiagen stellt Maschinen und Verbrauchsmaterial her, um biologische Proben zu erstellen. Die Technologie ermöglicht es, Erbgut aus Blut, Gewebe und anderen Stoffen aufzureinigen und zu analysieren. Bioinformatik und Datenbanken sind Kernelemente der modernen Medizin. Dank der Automatisierung lässt es sich kosteneffizient umsetzen. Früher gab der Arzt jedem Patienten die gleichen Medikamente, wenn er beispielsweise unter Alzheimer oder Krebs litt. Menschen sind aber unterschiedlich. Aufgrund neuer Technologien lernen Mediziner mehr über die Gene. Sie können heute die Wirkung von Medikamenten exakter bestimmen. Es entsteht eine personalisierte Medizin.
9-Monats-Zahlen: Viel Profit, reichlich Cashflow
Die Zahlen sind vielversprechend. Das Geld fließt in Strömen. In den ersten 9 Monaten stieg der Umsatz um 7 % auf 1,1 Mrd. USD. Das operative Ergebnis kletterte von 110 auf 178 Mio. USD. Unter dem Strich blieben 129 Mio. USD Profit nach vormals 80 Mio. USD. Der bereinigte Konzerngewinn landet sogar bei 218 Mio. USD, wenn man Einmaleffekte ausklammert. In der Kasse liegen 600 Mio. USD. Der Cashflow stapelt sich auf 250 Mio. USD (1-9/2017:210 Mio. USD).
„Basierend auf dem starken Umsatz- und Ertragswachstum im bisherigen Jahresverlauf haben wir unser Wachstumsziel von rund 6 bis 7 % erneut bekräftigt und unsere Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie für das Gesamtjahr auf rund 1,33 bis 1,34 USD je Aktie angehoben“, sagte Finanzvorstand Roland Sackers. „Grund für die gesteigerte Rentabilität ist die solide Geschäftsexpansion zusammen mit den positiven Auswirkungen der Effizienzprogramme, die 2017 gestartet wurden.“ Sackers ruht sich auf dem Erfolg nicht aus. Er deutet an, dass es weiter nach oben gehen wird mit Qiagen. „Wir werden unsere solide finanzielle Position weiter zur Stärkung des Geschäfts durch gezielte operative Investitionen sowie zur Verbesserung der Aktionärsrendite durch unser aktuelles Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 200 Mio. USD nutzen.“ Das Rückkaufprogramm wird dem Aktienkurs helfen. Aktuell notiert der Titel bei 30,80 Euro.
Bewertung ist fair angesichts der Perspektiven
Das KGV ist mit 26 gerechtfertigt angesichts des heißen Zukunftsmarktes. Der Gen-Detektiv ist für geduldige Anleger geeignet, wenn es so weiter geht wie bisher. Der Wandel in der Gesundheitsbranche spielt sich zugunsten von Qiagen ab. Mit Hilfe genetischer Informationen kann heute ein Patient wirksamer therapiert werden. Vor allem in der Krebstherapie ist die Diagnose moderner geworden. Und Qiagen ist mittendrin. „Früher genügte es, einen Tumor zu diagnostizieren“, resümiert Professor Achim Bartmann vom Institut für Pathologie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt. „Das war dann die Basis für eine einheitliche Chemotherapie. Heute wissen wir aber, dass Tumore sich unterscheiden, selbst wenn sie den gleichen Namen haben. Es ist heute möglich, aufgrund der Charakteristika ein Profil für jeden individuellen Patienten zu erstellen. Es entschiedet sich dann, welcher Vorteil eine bestimmte Therapie hat oder nicht.“ Qiagen hilft mit seinen High-tech-Geräten nur bei der Diagnose. Die Medikamente kommen dann von Bayer, Pfizer, Amgen, Merck, Lilly und anderen.
Qiagen baute ein einzigartiges Portfolio für molekulare Tests auf – von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Gesundheitsfürsorge. Ständig stellt das Unternehmen neue Funktionen vor. Ende November gab der Vorstand die Einführung zweier neuartiger Produkte bekannt, die mehr Wissen mit Blick auf Blutkrebserkrankungen liefern.
Die Zahlen für 2018 werden gut
„Wir sind gut aufgestellt, um die Ziele für 2018 zu erreichen und unsere Fortschritte bei der Erreichung der gesetzten mittelfristigen Ziele für 2020 fortzusetzen“, fasst es CEO Peer Schatz zusammen. „Alle Kundenkategorien und Regionen haben im 3. Quartal zum Wachstum beigetragen.“
Die Tests für latente Tuberkulose legten zwischen Januar und September um 14 % zu. CEO Schatz möchte die Zuwächse hier beschleunigen und strebt Richtung 20 % und mehr. Gemeinsame Entwicklungsprojekte mit Pharmaunternehmen im Bereich therapiebegleitender Diagnostik entwickeln sich nach Angeben der Führungsspitze vielversprechend. Hilfreich ist der hohe, einstellige Anstieg bei den Verbrauchsmaterialien, die für die Automationsplattformen gebraucht werden. Das spült Geld in die Kasse.
Neue Maschinen und Vertriebsvereinbarungen
In der Branche kommt die Next-Generation-Sequencing (NGS) gut an. Schatz: „Die Vertriebsvereinbarung mit NeuMoDx, die im September angekündigt wurde, fügt zwei neue, vollintegrierte Hochdurchsatz-Testplattformen hinzu, schafft Synergien mit unserem bestehenden Portfolio und ermöglicht es uns nun, Laboren für molekulare Diagnostik die benutzerfreundliche Automationstechnik aus dem Bereich der klinischen Chemie anzubieten. Diese Vereinbarung (…) ist sehr synergetisch mit unserem Portfolio und unseren Vertriebskanälen.“
Kontinuierlich bringt Qiagen neue Plattformtechnologien für die Molekulardiagnostik auf den Markt. Es hat zahlreiche Projekte nach vorne gebracht: QuantiFERON, QIAstat-Dx, NeuMoDx und GeneReader. Schatz scheint erst am Anfang zu stehen. Er blickt optimistisch nach vorne. „Wir setzen die Strategie als weltweit führendes Unternehmen bei der Entwicklung molekularer Tests und Diagnostika für eine neue Ära von Durchbrüchen auf Basis molekularer Erkenntnisse fort.“
Fortschritte in Behandlung kommen schnell
Warum wird die Aktie nach oben laufen? Die „personalisierte Medizin“ hat den Vorteil, gute Fortschritte zügig zu erzielen. „Sie müssen nicht mehr mehrere Medikamente ausprobieren. Sie haben nun eine sehr effektive Therapie. Die Menschen gewinnen ganz klar Lebensqualität“, sagt Mediziner Bartmann.
In einem Tumor eines Patienten sucht der Forscher nach einer speziellen Mutation, um die Behandlung individuell bestimmen zu können. Werden die Mutationen entdeckt, kann der Arzt die passenden Wirkstoffe kombinieren. Hunderte mutierte Gene lassen sich gleichzeitig analysieren. Patienten, bei denen der Krebs fortgeschritten ist und keine anderen Optionen bestehen, haben auf einmal Hoffnung.
Fazit:
Die personalisierte Medizin hat Zukunft. Heute werden Patienten individuell aufgrund ihrer DNA behandelt. Diese Vorgehensweise ist effizient. Qiagen zählt zu den Profiteuren. Dank zahlreicher Kooperationen und der modernen Technologie sind die Aussichten blendend.

