Die Tesla-Aktie rauscht am Donnerstag um 17 % ab und verbucht damit den vierten Verlust in fünf Handelstagen – ein krasser Kontrast zum nahezu unveränderten S&P 500. Nach einem Kursanstieg von rund 45 % seit der Q1-Bilanz im April nehmen Anleger offenkundig Gewinne mit. Doch die aktuelle Schwäche geht weit über simples Profit-Taking hinaus: Firmenchef Elon Musk liefert sich öffentlich einen Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump, nachdem er das milliardenschwere Steuer- und Ausgabenpaket der Regierung scharf kritisiert und „undankbare“ Politiker zum politischen Abschuss freigegeben hatte. Trump kontert und droht, die Bundessteuer-gutschriften für Elektroautos sowie Kaliforniens Emissionsrechte – zwei wichtige, wenn auch nicht Tesla-exklusive Einnahmequellen – zu kippen. Anleger fürchten zusätzliche politische Risiken genauso wie eine Ablenkung des CEOs von den operativen Aufgaben, zumal der streit mit dem US-Präsidenten weiter eskaliert.
Gleichzeitig belastet handfestes Tagesgeschäft: Die gestern veröffentlichten deutschen Zulassungszahlen zeigen für Mai ein Absatzminus von 36 % gegenüber dem Vorjahr – ein Warnsignal, dass Musks polarisierendes Auftreten bereits Spuren bei europäischen Kunden hinterlässt. Hinzu kommt ein Bloomberg-Bericht über einen tödlichen Unfall aus 2023, bei dem eine ältere Version des Tesla-Assistenzsystems versagte; der Artikel gehört zu den meistgelesenen Nachrichten des Tages und weckt Zweifel an der für diesen Monat in Austin angekündigten, KI-basierten Robotaxi-Premiere. Zusammengenommen ergibt sich ein Giftcocktail aus politischem Störfeuer, operativer Schwäche und Reputationsrisiken, der die Aktie kurzfristig anfällig macht – zumal jeder neue Tweet des CEOs derzeit das Potenzial hat, die Volatilität weiter anzuheizen.