Digital Realty macht den nächsten Schritt im Hochleistungs-Segment für KI-Rechenfarmen und meldet eine Ausweitung der technischen Zusammenarbeit mit NVIDIA – konkret am Campus in Manassas im US-Bundesstaat Virginia. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich dabei um das Areal, auf dem NVIDIA sein neues „AI Factory Research Center“ aufgebaut hat. Ziel der Kooperation ist es, künftige Bau- und Betriebsstandards für Großinstallationen von Beschleunigerfarmen zu definieren. Im Fokus stehen laut Unternehmenskreisen unter anderem Flüssigkühlung für extrem hohe Leistungsdichten, optimierte Energiearchitektur, dynamische Laststeuerung sowie Netzwerkdesign für KI-Cluster mit sehr hohem Ost-West-Traffic. Analystenstimmen weisen darauf hin, dass gerade die Kühltechnologie sowie Power-Layouts bei Generation-to-Generation-Dichteanstiegen der KI-Accelerator-Stacks zum Engpass werden könnten – die Kooperation gilt deshalb als Indikator dafür, dass die Industrie beginnt, technische „Blueprints“ für Gigascale-Setups zu normieren. In Branchenkreisen wird insbesondere die Bedeutung der „NVIDIA Omniverse DSX Blueprint“-Initiative hervorgehoben, die in der Selbstdarstellung von NVIDIA als Referenzarchitektur für KI-Fabriken positioniert wird. Auch Digital Realty betont, dass die Anforderungen von KI-Workloads kaum noch mit klassischen Enterprise-Workloads vergleichbar seien, zitiert CTO Chris Sharp: Man müsse die mechanische und elektrische Infrastruktur neu denken, um Skalierungsvorteile der neuesten KI-Chips überhaupt nutzbar zu machen. Der Schritt nach Manassas ist deshalb ein potenzieller Validierungspunkt für die gesamte Branche.