Das Silicon Valley-Unternehmen Ceribell (CBLL) kann mit direkt am Krankenbett nutzbaren KI-gestützten EEGs einen unterversorgten Markt zur Erkennung von Status epilepticus abdecken. Jede Intensivstation und Notaufnahme soll vom Ceribell-System profitieren können. Ceribell hilft mit einem Kopfband, Cloudportal und dem Clarify-Algorithmus vor allem bei der Erkennung von nicht-konvulsiven Anfällen (NCSE), die 92 % der Fälle auf Intensivstationen ausmachen und ohne offensichtliche Krampfanfälle häufig nur im EEG sichtbar sind. Geschlossen werden soll eine große Versorgungslücke, da etwa 3 Mio. Risikopatienten teilweise mehrere Tage auf eine herkömmliche EEG-Untersuchung warten müssen.
Erreicht werden heute erst 10 % der Akutkrankenhäuser in den Vereinigten Staaten. Über 5.000 weitere Einrichtungen hat Ceribell noch im Visier, darunter nun auch 200 Krankenhäuser für Veteranen nach der erhaltenen „FedRAMP High“-Autorisierung. Bedeutend waren die FDA-Zulassungserweiterungen im April für Kinder ab 1 Jahr sowie im November für Frühgeborene, wodurch die Markteinführungen im Jahr 2026 der US-Umsatzpotenzial um weitere 400 Mio. auf 2,4 Mrd. USD ausweiten. Im Zeitplan liegt das Management gestützt von der Breakthrough Device“-Designation der FDA auch bei der Algorithmenentwicklung für die Delirium-Erkennung, wofür es bisher kein kommerzielles Gerät gibt.
Das 3. Quartal überzeugte mit dem stärksten sequenziellen Kundenzuwachs seit dem Börsengang sowie einem Wachstum von 44 % bei den Abonnementerlösen. Das Geschäft ist generell mit Softwareeinnahmen und Verbrauchsmaterialen stark wiederkehrend und liefert mit 88 % eine hohe Bruttomarge. Für das Fiskaljahr 2025 hob das Management mit einem „äußerst guten Auftragsbestand“ die Umsatzprognose auf 33 bis 36 % an. Die Aktie startet nun den Trendwendeversuch.