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ROUNDUP: Offshore-Windbranche alarmiert über Verzögerungen beim Leitungsbau


BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) sieht die Ausbauziele der Bundesregierung für Offshore-Windkraft in Gefahr. Das erklärte BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm am Montag in Berlin. Grund sind Verzögerungen im Ausbau-Zeitplan für einige Netzanbindungen für geplante Windparks in der Nordsee.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte die Bundesnetzagentur am Freitag auf erwartete Verzögerungen von etwa einem Vierteljahr bis zu rund zwei Jahren hingewiesen. Die Leitungen sollen nun im Jahr 2030 beziehungsweise 2031 in Betrieb gehen.

Bis zum Jahr 2030 soll Deutschland nach Zielen der Bundesregierung mindestens 30 Gigawatt (GW) Energie jährlich durch Offshore-Windparks erzeugen, bis 2035 mindestens 40 GW und bis 2045 mindestens 70 GW. Zum Jahresende 2022 lag die installierte Leistung bei 8,1 GW.

Die erwartete Verzögerung bei einem Projekt um gut zwei Jahre begründete der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit der gestiegenen Nachfrage durch die europaweit angehobenen Offshore-Ausbauziele. Dies führe dazu, dass weltweit gleichzeitig ein starker Nachfrageanstieg nach Hochspannungs-Gleichstrom-Technik, Plattformen und Kabelsystemen entstehe, so das Unternehmen. Ein Hauptengpass seien etwa genug große Werftstandorte für Konverterplattformen. In solchen Konvertern wird unter anderem der Wechselstrom aus den einzelnen Windrädern eines Windparks in Gleichstrom umgewandelt und Richtung Land geleitet.

Insgesamt äußerte sich Tennet zuversichtlich, was den weiteren Ausbau der Netzanbindung angeht: "Wir kommen mit großen Schritten voran", erklärte das Unternehmen. Von 2024 bis 2027 werde man Anbindungen mit einer Kapazität von drei Gigawatt in Betrieb nehmen, von 2029 bis 2031 von weiteren zwölf Gigawatt.

Bei einem Projekt des Übertragungsnetzbetreibers Amprion wurde der Anschluss laut der BSH-Mitteilung um ein Jahr nach hinten verschoben. Ein Firmensprecher erklärte, dass die geplante Inbetriebnahme ursprünglich 2031 erfolgen sollte, dann aber wegen der gesetzlichen Anhebung der Ausbauziele um zwei Jahre vorgezogen wurde. Grund für die jüngste Rück-Verschiebung um ein Jahr seien die "engen Marktbedingungen". Dabei gehe es um die Lieferung der technisch notwendigen Komponenten wie etwa Erdkabel oder Konverteranlagen.

Großprojekte wie Windparks hätten lange Vorlaufzeiten, so Thimm weiter. "Deshalb ist es gut, dass wir mit sechs Jahren Vorwarnzeit über mögliche Engpässe sprechen können." Der Bau von Netzanschlüssen und Offshore-Windparks müsse gut aufeinander abgestimmt sein, sonst drohten große Verluste. Die Einnahmen aus Auktionen für Rechte zum Bau von Offshore-Windparks sollten dazu verwendet werden, Engpässe in der Wertschöpfungskette zu beseitigen, um so den Bau abzusichern, forderte er./hrz/DP/mis