AKTIEN IM FOKUS 2: Autowerte leiden unter Konjunktursorgen und Barclays-Studie
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PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die konjunktursensiblen und exportorientierten Automobilwerte haben am Donnerstag europaweit besonders stark unter der schlechten Börsenstimmung gelitten. Der europäische Branchenindex
Mit dem Kursrutsch am Donnerstag sackte der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts auf das Niveau von November letzten Jahres ab. Angesichts der Kursverluste seit Wochenbeginn ist auch das kurzfristige Chartbild getrübt, denn mittlerweile notiert der Index deutlich unter der 21-Tage-Durchschnittslinie. Diese gilt als Indikator für den kurzfristigen Trend.
Aus fundamentaler Sicht leiden Autowerte besonders stark unter der Sorge, dass sich die Spannungen im Nahen Osten negativ auf die Weltwirtschaft und damit auf die Geschäfte auswirken. Zudem zweifeln die Anleger, ob die chinesischen Konjunkturmaßnahmen tatsächlich genug Strahlkraft entfalten, um den Absatz der Autobauer anzukurbeln.
Anleger warten zudem gespannt auf eine entscheidende Abstimmung in Brüssel am Freitag zur Einführung möglicher Strafzölle der Europäischen Union (EU) auf Elektroautos aus China. Die EU-Kommission wirft China vor, die gesamte Wertschöpfungskette für Elektroautos stark zu subventionieren und so den Markt zu verzerren.
Als Belastung zumindest für einzelne Werte kam am Donnerstag eine Branchenstudie der britischen Bank Barclays hinzu. Die Analysten sehen den Autosektor nun zwar generell weniger skeptisch und lobten die in den meisten Fällen immer noch hohe Gesamtrendite aus Kursanstieg und Dividenden. Nach den jüngsten Gewinnwarnungen aber kappten sie durch die Bank massiv ihre Schätzungen für einzelne Unternehmen. Zudem stuften die Experten einige Werte ab.
Auf den Kurstafeln wirkte sich dies besonders negativ bei Stellantis
Die Papiere von Stellantis sackten in Paris um gut vier Prozent ab und waren das klare Schlusslicht im EuroStoxx 50
Die Fachleute von Barclays schrieben, dass sie die Stellantis-Papiere "falsch eingeschätzt" hätten, "da sie zu langsam waren, die Probleme mit der Anpassung der Lagerbestände in den USA und erodierenden Marktanteile in den Vereinigten Staaten und in der Europäischen Union anzuerkennen".
Ebenfalls in Paris fielen die Aktien von Renault
Mit Blick auf die deutschen Autowerte verloren die Vorzugsaktien der Volkswagen-Dachholding
BMW