ROUNDUP/China-Schwäche: Medizintechnikkonzern Philips senkt Umsatzausblick
AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Philips
Die Entwicklung in den anderen Regionen sei hingegen intakt, berichtete Philips weiter. Hier bleibe die Prognose eines vergleichbaren Wachstums von drei bis fünf Prozent bestehen. Bei der bereinigten operativen Marge zeigte sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher und geht für 2024 von 11,5 Prozent aus und damit von einem Wert am oberen Ende der zuvor ausgegebenen Spanne.
Die Medizintechnikbranche hat schon einige Zeit mit einem schleppenden Geschäft in China zu kämpfen. Neben einem schwächeren konjunkturellen Umfeld führen die Antikorruptionsmaßnahmen der chinesischen Regierung bei der öffentlichen Hand zu Verzögerungen bei der Auftragsvergabe. Die Probleme dort hatten zuletzt auch die Entwicklung bei Siemens Healthineers gebremst. Die Siemens-Tochter legt in der kommenden Woche ihre Bilanz für ihr abgelaufenes Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende September) vor.
Im dritten Quartal schnitt Philips schwächer ab als von Analysten erwartet. So sank der Umsatz wegen der Probleme in China um zwei Prozent auf knapp 4,4 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis stagnierten die Erlöse. Der Auftragseingang sank vergleichbar um zwei Prozent.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) konnte das Unternehmen hingegen verbessern, es stieg von 456 Millionen auf 516 Millionen Euro. Dabei profitierte Philips unter anderem von Einsparungen. Die entsprechende Marge stieg um 1,6 Prozentpunkte auf 11,8 Prozent. Unter dem Strich verdoppelte sich der Gewinn auf 181 Millionen Euro.
Die in Amsterdam notierte Philips-Aktie brach am Vormittag zuletzt um fast 17 Prozent ein. Damit büßten die Philips-Aktien auf einen Schlag fast die Hälfte der Kurserholung seit Ende April ein. Damals hatte eine milliardenschwere Einigung mit der US-Justiz im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten für die Schlaftherapie ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Ab dem Sommer lieferten dann positive Geschäftssignale weiteren Rückenwind. So hatte das Unternehmen im zweiten Quartal trotz des schwierigen Marktumfelds mehr Neugeschäft eingeworben. Konzernchef Roy Jakobs hatte von einer "ermutigenden" Entwicklung gesprochen.
Statt eines vermutlich zumindest von einigen Investoren erhofften optimistischeren Gewinnmargenausblicks sei das Umsatzziel nun trüber, erklärte Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan in einer ersten Reaktion.
Die Papiere von Siemens Healthineers wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Sie büßten als einer der größten Verlierer im deutschen Leitindex Dax