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28.03. 18:59

Aktien New York: Sorgen vor Stagflation schicken US-Börsen auf Talfahrt


NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag ihre Verluste der vergangenen Tage kräftig ausgeweitet. Dabei ist es nicht mehr nur der drohende globale Handelskrieg, der die Anleger belastet, auch wenn die von US-Präsident Donald Trump verfügten Zölle spürbar verunsichern. Obendrein drücken auch Daten über einen Inflationsanstieg sowie zu sinkenden Konsumausgaben auf die Stimmung.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial büßte rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss 1,7 Prozent auf 41.562 Punkte ein, womit er auf Wochensicht ebenfalls im Minus ist. Der breite S&P 500 verlor am Freitag 1,98 Prozent auf 5.581 Zähler und der überwiegend mit Technologie-Werten bestückte Nasdaq-100-Index sank - vor allem belastet von den sogenannten Glorreichen Sieben, den sieben größten und bedeutendsten Techwerten - um 2,57 Prozent auf 19.290 Zähler.

Alle drei Indizes sind damit technisch angeschlagen. Nun ist auch der bekannteste Wall-Street-Index Dow wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht, die den längerfristigen Trend signalisiert. Der S&P 500 hatte in dieser Woche nur kurzzeitig den Sprung über diese wichtige Trendlinie geschafft, der Nasdaq 100 war knapp darunter geblieben.

Ein Inflationsanstieg und zugleich sinkende Konsumausgaben seien die Trends, die durch Präsident Trumps aggressive Maßnahmen bei Zöllen und Kürzungen von Staatsausgaben wahrscheinlich noch weiter verstärkt werden, schrieben die Experten der niederländischen Bank ING. "Die Angst vor einer Stagflation nimmt zu und wird die Fähigkeit der US-Notenbank Fed, die Zinsen weiter zu senken, einschränken", konstatierten sie. Eine Stagflation - Kurzwort aus Stagnation und Inflation - bezeichnet eine konjunkturelle Situation, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wirtschaft nicht wächst und gleichzeitig Inflation herrscht.

Wie das US-Handelsministerium bekanntgab, stieg die von der US-Notenbank Fed stark beachtete Kernrate der persönlichen Konsumausgaben von im Januar nach oben korrigierten 2,7 Prozent im Februar auf 2,8 Prozent. Erwartet hatten Experten für den vergangenen Monat einen Wert von 2,7 Prozent. Der sogenannte PCE-Kerndeflator ist eine wichtige Kennzahl zur Preisentwicklung, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Die Fed strebt eine Rate von 2,0 Prozent an. In einer zweiten Runde wurde zudem die Schätzung des von der Universität ermittelten Konsumklimas für den Monat März von 57,9 auf 57,0 Prozent gesenkt, was eine Eintrübung der Kauflaune in den USA bedeutet.

Unter den "Glorreichen Sieben" gaben allesamt deutlich nach: Während sich Nvidia mit minus 1,6 Prozent dabei noch am besten hielten, waren Alphabet mit minus 4,5 Prozent Schlusslicht. Im Dow hielten Amazon mit minus 4,3 Prozent die rote Laterne.

Lululemon waren mit einem Abschlag von knapp 15 Prozent schwächster Wert im Nasdaq-Auswahlindex. JPMorgan verwies auf den vorsichtigen Ausblick, der die Erwartungen verfehlt habe. Die Quartalszahlen des Sportmodeherstellers seien solide gewesen.

Warum die Aktien von Wolfspeed um 50 Prozent einbrachen, ließ Anleger und Börsianer rätseln. Ein Grund für den Ausverkauf war nicht direkt ersichtlich. Am Donnerstag hatte der Anbieter von Halbleiter-Bauelementen Robert Feurle mit Wirkung zum 1. Mai zum Vorstandschef ernannt. Er kommt vom Schweizer Chipkonzern Ams-Osram . Thomas Werner, der Wolfspeed derzeit interimsmäßig lenkt, wird wieder Verwaltungsrratsvorsitzender.

Die Titel von Curevac schnellten um 7,5 Prozent hoch, während Biontech um 1,2 Prozent nachgaben. Das Europäische Patentamt (EPS) habe den Einspruch von Biontech vom April 2023 im mRNA-Patentrechtsstreit weitgehend zurückgewiesen und das Patent von Curevac in geänderter Form aufrechterhalten, teilte das Biotechunternehmen mit./ck/he