Esso darf auf weiteren Gebieten in Niedersachsen nach Lithium suchen
HANNOVER (dpa-AFX) - Der Tankstellenbetreiber Esso, ein Tochterunternehmen des Ölkonzerns ExxonMobil
Die entsprechende Genehmigung sei zum 1. April erteilt worden, teilte das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Hannover mit. Bereits zum 1. Januar waren dem Unternehmen vier sogenannte Erlaubnisfelder zur Erkundung des Rohstoffes zugeteilt worden.
Insgesamt gebe es damit in ganz Niedersachsen 20 solcher Felder, auf denen verschiedene Unternehmen nach dem Rohstoff suchen dürfen, hieß es. Weitere Anträge von Esso und anderen Unternehmen liegen dem LBEG bereits vor.
Bislang Suche auf einem Sechstel der Fläche Niedersachsens
Die Gesamtfläche, die bislang zur Suche nach Lithium freigegeben wurde, beträgt rund 7.500 Quadratkilometer, was knapp einem Sechstel der Fläche Niedersachsens entspreche. Allerdings bedeute das nicht, dass auf dieser riesigen Fläche am Ende auch Lithium gewonnen werde, sagte der Chef des Landesamtes, Carsten Mühlenmeier.
Im weiteren Fortgang würden sich die verschiedenen Projekte auf sehr kleine Teilbereiche konzentrieren. In Norddeutschland lasse sich Lithium sehr ressourcenschonend abbauen, sagte Mühlenmeier.
Perspektivisch könne Niedersachsen, das derzeit noch das Bundesland Nummer eins bei der Erdgasförderung sei, damit auch zum Bundesland Nummer eins bei der Lithiumförderung werden.
Lithiumgewinnung über Bohrlöcher
In Niedersachsen solle Lithium im sogenannten Bohrlochbergbau abgebaut werden. Ähnlich wie bei der Erdgasförderung werde es an der Oberfläche nur kleinräumige Anlagen geben. Die Gewinnung des Lithiums erfolge über die Förderung von tiefem Thermalwasser in einem Kreislaufsystem, aus dem der Rohstoff abgeschieden werde, hieß es.
Stellungnahmen der Landkreise
Der Abbau in klassischen Bergwerken, wie etwa im Erzgebirge geplant, oder zu fragwürdigen Umweltbedingungen wie auf anderen Kontinenten, sei in Norddeutschland nicht vorgesehen, sagte Mühlenmeier.
Die Erlaubnisfelder zur Aufsuchung wurden seitens des LBEG geprüft, die betroffenen Landkreise um Stellungnahme gebeten. Auch die betroffenen Städte und Gemeinden wurden informiert.
Bergrechtliche Betriebspläne müssen noch folgen
Allerdings sind mit der Genehmigung noch keine konkreten Handlungen zur Aufsuchung von Lithiumvorkommen abgedeckt. Dazu müssen noch bergrechtliche Betriebspläne vorgelegt und genehmigt werden. Für diese sei unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig.
Die Esso nun zugeteilten zehn weiteren Erlaubnisfelder liegen in den Landkreisen Celle, Cloppenburg, Diepholz, Emsland, Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Nienburg/Weser, Osterholz, Rotenburg (Wümme), Uelzen, Vechta, Verden, der kreisfreien Stadt Delmenhorst und der Region Hannover. Sie sind zunächst befristet auf fünf Jahre bis zum 31. März 2030./eks/DP/zb