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ROUNDUP: Adidas warnt vor höheren Kosten durch US-Zölle - bekräftigt Prognose


HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelkonzern Adidas warnt wegen der US-Zollpolitik vor höheren Kosten. "Obwohl wir die Exporte aus China in die USA bereits auf ein Minimum reduziert hatten, sind wir den derzeit sehr hohen Zöllen in gewissem Maße ausgesetzt", erklärte Konzernchef Björn Gulden am Dienstag bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen. Er verwies auf die allgemeine Erhöhung der US-Zölle auf Produkte aus allen anderen Herkunftsländern. "Da wir derzeit fast keine unserer Produkte in den USA herstellen können, werden diese höheren Zölle letztendlich zu höheren Kosten für alle unsere Produkte für den US-Markt führen." Wie die endgültigen Zölle aussehen würden, sei unklar.

Wie Adidas daher auf die US-Zollpolitik reagieren wird, ist Gulden zufolge noch offen. "Kostensteigerungen aufgrund höherer Zölle werden letztendlich nicht nur in unserer Branche zu Preiserhöhungen führen, aber es ist im Moment unmöglich, diese zu quantifizieren oder abzuschätzen, welche Auswirkungen das auf die Verbrauchernachfrage nach unseren Produkten haben könnte."

Adidas bestätigte nach einem stärker als erwarteten Umsatz- und Gewinnsprung zu Jahresbeginn daher "nur" die Prognose für das laufende Jahr. "In einer 'normalen Welt' hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber Adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben", kommentierte Gulden. Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zölle verhindere das im Moment. Die Aktie gab im frühen Handel leicht nach.

Das Unternehmen erwartet für 2025 weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich, die Marke Adidas soll prozentual zweistellig wachsen. Das Betriebsergebnis soll auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro zulegen, nach 1,3 Milliarden Euro im Vorjahr. "In allen anderen Märkten sehen wir derzeit eine positive Entwicklung und werden natürlich versuchen, die Unsicherheit in den USA durch noch bessere Ergebnisse in den übrigen Teilen der Welt zu kompensieren", führte Gulden fort.

Adidas hat in der vergangenen Woche bereits besser als erwartete vorläufige Zahlen vorgelegt. Der Umsatz stieg im ersten Quartal währungsbereinigt um 13 Prozent auf fast 6,2 Milliarden Euro. Dabei trieb die Nachfrage nach Schuhen das Wachstum an. Aber auch bei Bekleidung und Accessoires legte der Konzern zu. Die Erlöse stiegen in allen Regionen, mit Ausnahme von Nordamerika, im zweistelligen Prozentbereich. Dort beeinflusste noch das inzwischen komplett eingestellte Geschäft mit Yeezy-Produkten die Entwicklung. Ohne die Yeezy-Umsätze aus dem Vorjahresquartal habe Adidas aber auch hier ein zweistelliges prozentuales Wachstum erreicht, hieß es.

Dank niedrigerer Produkt- und Frachtkosten sowie geringeren Rabatten verbesserte Adidas seine Bruttomarge. Das Betriebsergebnis sprang wie bereits bekannt um 82 Prozent auf 610 Millionen Euro. Nachdem der Verkauf der verbliebenen Yeezy-Bestände Ende vergangenen Jahres abgeschlossen wurde, enthält das Betriebsergebnis des ersten Quartals den Angaben zufolge keinerlei Beiträge mehr daraus. Unter dem Strich konnte Adidas seinen Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft mit 436 Millionen Euro mehr als verdoppeln./nas/mne/jha/