ROUNDUP: Deutsche Börse startet schwächer als erwartet - Aktie sackt ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse
Der Kurs der Deutschen-Börse-Papiere fiel im frühen Handel um mehr als fünf Prozent auf 263 Euro und entfernte sich damit von ihrem Anfang April erreichten Rekordhoch von knapp 285 Euro. Trotz der Verluste infolge der Quartalszahlen verteuerte sich das Papier seit Ende 2024 um fast ein Fünftel, nachdem die im Dax
Der operative Gewinn - gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und ohne das stark von der Zinsentwicklung abhängige sogenannte Treasury-Ergebnis - stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um elf Prozent auf 682 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montagabend in Frankfurt mitteilte.
Die operativen Nettoerlöse zogen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 1,28 Milliarden Euro an. Experten hatten mit etwas stärkeren Zuwächsen gerechnet. Die Ziele wurden bestätigt, wobei es bei anhaltend hohen Schwankungen an den Märkten Luft nach oben gibt. "Im Falle von anhaltender höherer Marktvolatilität könnte sich im Jahresverlauf eine höhere Prognose ergeben."
Der bestätigten Prognose zufolge sollen die Nettoerlöse ohne das Treasury-Ergebnis 2025 um circa neun Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro steigen. Beim operativen Gewinn peilt der Konzernvorstand um den Vorstandschef Stephan Leithner einen Wert von 2,7 Milliarden Euro (2024: 2,35) an.
Beim Treasury-Ergebnis rechnet er im laufenden Jahr mit steigendem Gegenwind durch niedrigere Zinsen. Es werde daher 2025 nur bei mehr als 800 Millionen Euro nach etwas mehr als einer Milliarde Euro im vergangenen Jahr erwartet. 2026 geht die Deutsche Börse von einem weiter sinkenden Treasury-Ergebnis in Höhe von 700 Millionen Euro aus.
Die Nettoerlöse 2026 ohne das Treasury-Ergebnis sollen auf circa 5,7 Milliarden Euro klettern. Davon sollen 3,1 Milliarden Euro als operatives Ergebnis hängen bleiben. Experten halten diese Ziele für realistisch.
Leithner ist seit vergangenem Jahr an der Spitze des Börsentreibers und will den von seinem Vorgänger Theodor Weimer neu aufgestellten Konzern kontinuierlich weiterentwickeln. Weimer hatte den Börsenbetreiber in den vergangenen Jahren durch Übernahmen und den Ausbau von Aktivitäten außerhalb des Aktien- und Anleihemarkts unabhängiger von Marktschwankungen gemacht. Am Finanzmarkt selbst wurde der Kurs Weimers honoriert. In seinen sieben Jahren an der Spitze des Unternehmens stieg der Aktienkurs um 130 Prozent.
Anders als Weimer, der 2018 in einer Krise nach einer abermals missglückten Übernahme der Londoner Börse und Insidergeschäften seines Vorgängers Carsten Kengeter an die Spitze gekommen war, muss Leithner mit dem Kurs seines Vorgängers nicht brechen. "Ich bin froh und auch stolz darauf, mit diesen Kolleginnen und Kollegen nun, nach sehr erfolgreichen Jahren unter der Führung von Theodor Weimer, mit derselben Leidenschaft neue Horizonte zu erschließen", hatte er im Februar bei der Bilanz-Pressekonferenz gesagt./zb/niw/mis