HENSOLDT AGEI Kaufen
22.05. 08:40 80,200€ +1,52%
RENK Group AGEI Kaufen
22.05. 08:40 71,075€ +2,15%
Rheinmetall AGEI Kaufen
22.05. 08:40 1.800,500€ +0,31%
21.05. 18:18

AKTIEN IM FOKUS 2: Nun auch Hensoldt mit Rekord - Rheinmetall über 1.800 Euro


(neu: Schlusskurse, Rheinmetall-Rekord)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien aus dem Rüstungssektor kennen in dieser Woche wieder nur den Weg nach oben. Während sich Rheinmetall und Renk seit Tagen schon von Rekord zu Rekord bewegen, folgte nun auch Hensoldt mit einer Bestmarke. Nach einigen Monaten Pause übertraf der Radar-Spezialist den alten 81-Euro-Rekord aus dem März. In der Spitze wurden die Aktien 6,3 Prozent höher bei 82,30 Euro gehandelt.

Anschließend ließ der Schwung bei Hensoldt dann aber wieder etwas nach: Das Plus verringerte sich auf 2,1 Prozent und die Aktie fiel damit wieder unter die 80-Euro-Marke. Renk legten letztlich deutlicher um 6,6 Prozent zu. Zeitweise wurden sie erstmals in ihrer Geschichte über 80 Euro gehandelt worden. Bei Rheinmetall fiel das Plus mit 0,8 Prozent bescheidener aus. Im Verlauf notierten die Aktien des deutschen Rüstungskonzerns mit bis zu 1.804 Euro erstmals über 1.800 Euro.

Dreh- und Angelpunkt der Rüstungsrally, wegen der sich Rheinmetall in diesem Jahr nochmals fast verdreifacht hat und Renk sogar bald vervierfacht, bleiben die Aussichten auf weiter anziehende Verteidigungsinvestitionen. Hensoldt hinkt diesen Entwicklungen mit einem Jahresplus von etwas weniger als 130 Prozent aber noch etwas hinterher.

Große Neuigkeiten im Ukraine-Krieg gab es am Mittwoch nicht. Analysten nennen immer höhere Kursziele für die Branchenwerte. Am Mittwoch trug Citigroup zur Hensoldt-Rally bei, indem sie ihr Kursziel mit 85 Euro an aktuelle Bewertungen anpasste und damit noch leichtes Kurspotenzial sieht, das im Bewertungsmodell aber nicht mehr für eine Kaufempfehlung reicht. Im dpa-AFX-Analyser gibt es derzeit kein höheres Kursziel.

Charles Armitage preist in seiner Studie ein, dass die deutschen Verteidigungsausgaben potenziell auf 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen werden. Er setzt damit relativ hoch an. Berenberg-Experte George McWhirter war dieser Tage in einer Renk-Studie bis 2032 noch von 3,5 Prozent des BIP ausgegangen. Sollten die Ausgaben dieses Niveau erreichten, würde der faire Wert für Hensoldt laut Armitage bei 65 bis 71 Euro liegen. Eingepreist seien in der Aktie 4 bis 4,5 Prozent.

Armitage passt seine Erwartungen damit auf das Niveau an, das US-Präsident Donald Trump mittlerweile von den anderen Nato-Ländern einfordert. Der neue deutsche Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte sich zuletzt öffentlich hinter diese Forderung gestellt.

Um die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern zu fördern, haben sich die EU-Staaten auf ein neues Finanzierungsinstrument geeinigt. Über das Projekt sollen über den EU-Haushalt abgesicherte Darlehen von bis zu 150 Milliarden Euro bereitgestellt werden.

Europäische Rüstungswerte profitieren schon lange davon, dass der Rückhalt der USA für andere Nato-Länder unter Präsident Donald Trump nachlässt. Ein Ende des Kriegs ist derweil nicht absehbar, auch wenn er zuletzt sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe in Aussicht gestellt hatte./tih/ag/jha/he