Devisen: Euro legt merklich zu
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro
Schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten belasteten den Dollar. Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im Mai unerwartet erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex ISM fiel auf den niedrigsten Stand sei dem vergangenen November. Volkswirte hatten eine leichte Erholung erwartet.
"Die konjunkturelle Perspektive des Sektors bleibt getrübt und die Zinssenkungserwartungen bezüglich der Fed werden tendenziell gestärkt", kommentierte Ralf Umlauf, Volkswirt bei der Landesbank Helaba.
Umlauf warnt jedoch vor zu viel Optimismus mit Blick auf Leitzinssenkungen. Er verweist auf den immer noch sehr hohen Wert des Indexes für bezahlte Preise. "Die Fed hat ihrerseits angedeutet, es wegen der Inflationsgefahren nicht eilig zu haben mit einer Lockerung der Geldpolitik."
US-Präsident Donald Trump setzt derweil im Handelskonflikt mal wieder auf Konfrontation und Provokation. So hatte er am Wochenende zum einen die Stahlzölle verdoppelt und zum anderen den Ton gegenüber China verschärft. Nachdem er den Chinesen vorgeworfen hatte, sich nicht an die vor knapp drei Wochen in Genf geschlossenen Vereinbarungen zu halten, hat Peking nun seinerseits mit scharfer Kritik an den USA nachgelegt.
Die US-Seite habe nach den Genfer Gesprächen "fortlaufend neue diskriminierende Beschränkungen gegenüber China erlassen", teilte das Pekinger Handelsministerium mit. Konkret nannte es Maßnahmen, die den Verkauf von KI-Chips und Chip-Design-Software nach China weiter einschränkten, sowie die Ankündigung einer Annullierung von Visa chinesischer Studierender in den USA. Die neue Verunsicherung belastete den Dollar.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8434 (0,84120) britische Pfund 162,98 (162,96) japanische Yen und 0,9336 (0,9541) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 3.375 Dollar. Das waren etwa 86 Dollar mehr als am Freitag./jsl/mis