HUGO BOSS AG NA O.N.EI Kaufen
05.08. 21:59 41,230€ +1,45%
05.08. 11:31

ROUNDUP/Geringere Kosten: Hugo Boss verdient mehr - Aktie legt zu


METZINGEN (dpa-AFX) - Der Modekonzern Hugo Boss hat auch im zweiten Quartal eine Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren bekommen. Während der Umsatz leicht schrumpfte, zogen die Ergebnisse jedoch auch dank des Sparkurses deutlich an. Die Zahlen fielen insgesamt besser aus als von Analysten erwartet. Die Aktie legte im Vormittagshandel um fast sieben Prozent zu und gehörte damit zu den größten Gewinnern im MDax, dem Index der mittelgroßen Werte.

Nach Einschätzung von Analystin Susy Tibaldi von der Bank UBS dürften die bestätigten Jahresziele trotz widriger Wechselkurseinflüsse gut ankommen. Das Einzelhandelsgeschäft habe die Erwartungen erfüllt, das sei ermutigend. Das Unternehmen habe die Kosten nach wie vor gut unter Kontrolle, was sich im Ergebnis positiv niederschlage.

Im zweiten Jahresviertel schrumpfte der Umsatz im Jahresvergleich um ein Prozent auf eine Milliarde Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Metzingen mitteilte. Währungsbereinigt legte der Erlös um ein Prozent zu. Vor allem die anhaltend schwache Verbraucherstimmung in China belastete weiterhin die Geschäfte. Besser lief es hingegen dank einer höheren Nachfrage in Europa. Auch in Amerika zogen die Geschäfte währungsbereinigt an, dort sorgte der Dollarverfall am Ende aber für einen Rückgang der Erlöse.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte konzernweit im abgelaufenen Quartal hingegen um 15 Prozent auf 81 Millionen Euro zu. Dabei profitierte das Unternehmen vor allem von seinen Sparmaßnahmen, etwa in Vertrieb und Verwaltung. Unter dem Strich blieben in den drei Monaten mit 50 Millionen Euro 28 Prozent mehr Gewinn als im Vorjahr hängen.

"Wir machen uns keine Illusionen, das Konsumklima bleibt vorerst fast überall getrübt", sagte Konzernchef Daniel Grieder in einer Telefonkonferenz. Deshalb fokussiere sich der Vorstand weiterhin auf das, was er selbst beeinflussen könne. Das seien vor allem die Kosten. Gleichzeitig werde das Unternehmen aber gezielt investieren, um seine Marken zu stärken.

Derweil sollten nach Einschätzung des Vorstandschefs die US-Zölle Hugo Boss weniger stark treffen als andere Unternehmen aus der Branche. Auf die USA entfielen derzeit etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes, erläuterte Grieder. Das Unternehmen fertige zwar nicht vor Ort, aber beziehe auch weniger als fünf Prozent der Ware aus China. Rund 50 Prozent der in die USA importierten Produkte stammten aus Europa, im geringen Umfang etwa aus Portugal und Italien. Der Großteil werde in der Türkei produziert. In Summe könne das Unternehmen die US-Zölle abfedern.

Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen. 2025 sollen die Erlöse zwischen 4,2 Milliarden und 4,4 Milliarden Euro liegen und damit in der Mitte der Spanne in etwa auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis soll sich von zuvor 361 Millionen auf 380 Millionen bis 440 Millionen Euro verbessern./mne/tav/mis